Zum Inhalt

Scheinwerfer - Konsument 01/1999

Poly Re-Nature - Bunt statt grau

Ergraute Haare sollen wieder den ursprünglichen Farbton bekommen – und das ohne die üblichen aggressiven Oxidationsmittel: Poly Re-Nature Naturton-Creme enthält bloß Vorstufen naturidentischer Farbpigmente. Darauf haben unzählige Menschen gewartet: Wieder auszusehen wie früher, ohne chemische Korrekturen. Doch bereits kurz nach der Markteinführung des Produktes häuften sich die Reklamationen: Viele Anwender/innen erlebten ihr farbiges Wunder: Die Haare wurden komplett grau, schmutzigblond oder blaustichig. Poly Re-Nature eignet sich nur für einstmals mittelblondes bis dunkelbraunes Haar. Schwarz-, Blond- oder Rothaarige sollten lieber die Finger davon lassen. Die deutsche Stiftung Warentest wollte wissen, ob wenigstens der eingeschränkte Anwenderkreis mit der Creme zufrieden sein kann. Ergebnis: Von den zehn Probanden und Probandinnen fand nur jede/r zweite, daß der natürliche Haarton getroffen wurde. Und das erst nach der dritten Anwendung. Braunhaarige waren eher zufrieden als Dunkelblonde; letztere empfanden die neue Haarfarbe als unnatürlich dunkel. Da auch die Gebrauchsanleitung zu wünschen übrig läßt, müssen Anwender dieses Produktes schon recht experimentierfreudig sein.

Wäschetrockner mit Gasheizung - Sparsamkeit um hohen Preis

Seit kurzem bietet Miele einen Wäschetrockner mit Erdgasheizung an – den T 478 G. Grundsätzlich eine gute Sache, weil bei Gas keine Umwandlungsverluste anfallen. So lassen sich nicht nur 43 Prozent Primärenergie einsparen, sondern auch 50 Prozent an Energiekosten. Ein Trockengang (Baumwolle schranktrocken) kommt laut Miele auf Strom- und Gaskosten von 3,03 Schilling, während bei einem elektrisch beheizten Vergleichsmodell (Miele T 490) mit Stromkosten von 6,04 Schilling zu rechnen ist (Stromtarif öS 1,83/kWh, Gastarif öS 5,98/m3). Auch die Laufzeit für diesen Trockengang ist deutlich geringer: 51 statt 85 Minuten.

Nachteil ist zum einen der wesentlich höhere Anschaffungspreis: Der Gastrockner kostet 16.690 Schilling, das Vergleichsmodell 11.570 Schilling. Ein weiteres Problem stellt der Installationsaufwand dar. Selten wird sich dort ein Gasanschluß befinden, wo der Trockner aufgestellt werden soll. Die Verbrennungsrückstände müssen über einen Abluftschlauch abgeführt werden, der von einem Installateur zu montieren ist. Ebenso muß der Gasanschluß durch einen Installateur erfolgen.

Grüner Tee als Fertiggetränk - Schnell und well

Fertigprodukte verkaufen sich gut (Stichwort Convenience), gesunde Produkte ebenso (Stichwort Wellness) – wie gut muß sich dann erst ein gesundes Fertigprodukt verkaufen? Was liegt also näher, den geheimnisumwitterten grünen Tee als Fertiggetränk anzubieten? Ob als Eistee mit Zitrone, wie er von Rauch angeboten wird, mit Minze (Meinl), naturtrüb mit Bienenhonig (Activizer der Firma West Canning) oder als kohlensäurehältiges Getränk (Green Life von Breuss). Nichts gegen Fast food, das vielen Berufstätigen das Leben ungemein erleichtert. Aber ist es wirklich notwendig, daß Fertigprodukte auch noch mit Gesundheitsetiketten versehen werden? Grüner Tee gilt als „Lebenselixier“, ja er ist geradezu als „Jungbrunnen“ anzusehen. Ein „stärkender Einfluß als Antioxidans und Radikalfänger“ wird ihm zugeschrieben – damit soll die vorbeugende Wirkung gegen Krebs herausgestrichen werden. Wie bereits in unserem Grüntee-Test („Konsument“ 10/98) beschrieben, ist es unwahrscheinlich, daß Tee diese oder andere Wirkungen erbringt, wenn er in den üblichen Mengen getrunken wird. Das gilt umso mehr für Fertigprodukte, die mit anderen Zutaten versehen sind, um sie für das breite Publikum schmackhafter zu machen: Zucker, Süßstoffe, Zitronensaft oder Kohlensäure. Passionierte Grünteetrinker haben damit keine rechte Freude, wie eine VKI-Verkostung zeigte.

Diesen Beitrag teilen

Facebook Twitter Drucken E-Mail

Das könnte auch interessant sein:

Koffein in Eistee - Wieviel steckt drin?

Erfrischungsgetränke dürfen maximal 320 mg Koffein/Liter enthalten. Ab einem Koffeingehalt von 150 mg/Liter muss der Hinweis "Erhöhter Koffeingehalt. Für Kinder und schwangere oder stillende Frauen nicht empfohlen" aufgedruckt werden – gefolgt vom Gehalt an Koffein pro 100 ml.

Gefördert aus Mitteln des Sozialministeriums 

Sozialministerium

Zum Seitenanfang