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Vorbereitung auf den Abschied - Ein Jahr noch bis zum Euro

In einem Jahr wird der Schilling vom Euro abgelöst werden.

Ein Jahr noch bis zum Abschied. Dann wird man in ein Geschäft gehen, mit Schilling zahlen und Euro herauskriegen. Und dann wird klar sein, dass es wirklich kein Zurück mehr gibt. In der ersten Zeit wird für Melancholie vor lauter Umrechnen kaum Zeit bleiben.

Das Wort „Cent“ wird sich im Mund komisch anfühlen. Und im Ohr auch. Erstmals in der Geschichte des österreichischen Handels wird es Sonderangebote um 13,60 Schilling geben, weil das 99 Cent sind.

Verlassen wir uns nicht darauf, dass sich der Euro so weich anfühlen wird, wie er auf den Währungsmärkten ausschaut. Da ist schon mit Härten zu rechnen, und es wird Zeit, sich innerlich darauf vorzubereiten.

Nehmen Sie einen Zwanziger zur Hand. Den kennen Sie schon ewig, vielleicht von Kindesbeinen an. Er ist im Lauf der Jahrzehnte, was die Zahlungskraft betrifft, dünner geworden, er haut nicht mehr so auf den Tisch wie in Kindheitsträumen vom großen Zuckerlkauf. Aber im Grunde ist er der Alte geblieben. Ein vertrauter Weggefährte.

Er wird aus Ihrem Leben verschwinden, und an seine Stelle werden ein paar Münzen treten. Ein Euro und ein paar Zerquetschte, eine so unrunde Summe, dass sie fast schon hässlich ist.

Ja, Geld bleibt Geld, und die Hauptsache ist, man hat eins! Außerdem muss man für den Urlaub in Italien keine Lire mehr wechseln, da spart man die Gebühren – und wenn jetzt in Ihrem Hinterkopf eine leise Stimme sagt: „Die Lire werden mir aber auch irgendwie fehlen“, rufen Sie ihr einfach ein strenges „Hör auf mit diesen Sentimentalitäten!“ zu.

Ein Jahr ist noch Zeit. Üben wir, den Mantel des Vergessens über das Wort „Alpendollar“ zu breiten. Gewöhnen wir uns an die noch etwas absurde Vorstellung, dass es einen 137-Schilling-Schein geben wird.

Wenn es so weit ist, werden wir einen guten alten Zwanziger in einem Sakko vergessen. Für später, zum „Das waren Zeiten!“-Sagen.

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