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Wahnsinn der Tiefe - Von Aktionspreisen und Dauertiefstpreisen

Der Konsument steht inmitten des Preiskampfes.

Das Leben des Konsumenten ist ein spannendes. Heiß umfehdet, wild umstritten steht dem Preiskampf er inmitten. Links haut der Tiefpreishammer die Preise in Grund und Boden, rechts wütet das Schrumpfpreiswunder – man weiß oft gar nicht, wohin man sich wenden soll.

Der Aktionspreis und der Dauertiefstpreis krümmen sich wie die Zahl Neun, die sie unweigerlich enthalten, um möglichst klein auszusehen. Fleht der eine „Nimm mich!“, schreit der andere sofort „Nimm drei, zahl zwei!“

Wenn man gern zuschaut, wie sich andere das Tiefpreishackl ins Kreuz hauen, ist es eine Lust, Kunde zu sein. Die höchste Wonne aber ist es für den geborenen Schnäppchenjäger, wenn er in bisher unbekannte Tiefen vordringen kann. Zu Preisen, die praktisch schon unter dem Meeresspiegel des Möglichen liegen.

Doch Vorsicht! Schlecht vorbereitete Expeditionen in diese Bereiche können Ihre Geldbörse gefährden. Der Tiefenrausch kann dazu führen, dass Sie Ihre Bedürfnisse nur mehr verschwommen wahrnehmen. Mit anderen Worten: dass Sie nach dem Auftauchen draufkommen, dass Sie den gehobenen Schatz nicht wirklich brauchen.

Es liegt in der Natur von atemberaubenden Preisen, dass sie gelegentlich einen Sauerstoffmangel im Denkvermögen verursachen. Nicht umsonst ist oft von Wahnsinnspreisen die Rede. Speziell dem ungeübten Tiefpreistaucher kann Folgendes passieren: Während er glaubt, ein Goldfisch sei zum Greifen nah, fällt ihn hinterrücks der Normalpreishai an.

Solches geschieht, wenn der Wahnsinnspreis nur als Köder gedacht ist und in so geringen Stückzahlen – solange der Vorrat reicht – auftritt, dass Schwärme von Tauchern leer ausgehen. Was besonders enttäuschend ist, wenn sie wegen des Köders einen Umweg von 30 oder 40 Kilometern gemacht haben. Wenn jemand in dieser Lage nach einem anderen Artikel greift, schlägt der Normalpreishai gnadenlos zu.

Es ist wie immer beim Baden. Sobald die Tiefe lockt – zuerst immer kräftig durchatmen und auf Untiefen achten, bevor man springt.

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