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Abonnement - Unbestellt erhalten

Unversehens kam eine Mahnung - obwohl die Zeitschrift doch gratis war.

Vergangenes Jahr fand in Wien die WIPA 2000 statt, eine Großausstellung, die viele Briefmarkenfreunde in Österreich in ihren Bann zog. Händler und Fachverlage präsentierten sich den zahlreichen Besuchern, darunter auch Frau Schuster aus Mödling. Beim Stand der deutschen Firma Philapress wurde sie angesprochen: „Kennen Sie den Briefmarken Spiegel schon?“ Frau Schuster zeigte Interesse.

Völlig unverbindlich.

„Hier Name und Adresse hinschreiben, dann bekommen Sie die nächsten beiden Ausgaben kostenlos zugeschickt.“ Auf dem Formular, das ihr die Dame von Philapress unter die Nase hielt, stand: „Ja, ich möchte gratis lesen!“ Na ja, wenn’s nichts kostet, dachte Frau Schuster und fragte misstrauisch: „Ist das aber auch kein Abonnement?“ Nein, wurde ihr versichert, es handle sich nur um Gratisexemplare.

Doch ein Abonnement?

Zu Hause las Frau Schuster noch einmal genau, was sie unterschrieben hatte. Es stimmte, zwei Hefte waren gratis, aber: „Wenn ich den Briefmarken Spiegel danach nicht weiter lesen möchte, werde ich Sie innerhalb von einer Woche nach Erhalt des zweiten Heftes informieren. Postkarte genügt.“ Die Gratis-Hefte trafen pünktlich ein. Ebenso pünktlich schrieb Frau Schuster an Philapress, dass sie keine weiteren Zusendungen wünsche.

Bald gemahnt.

Doch kurze Zeit später flatterte eine Rechnung über 72 DM für ein Jahresabonnement ins Haus. Diese erlaubte sich Frau Schuster zu ignorieren. Schließlich hatte sie ja klar mitgeteilt, dass sie den Briefmarken Spiegel nicht mehr wünsche. Als dann noch eine „erste Mahnung“ kam, platzte ihr der Kragen. Ihr zweiter Brief an Philapress war schon etwas energischer formuliert. Und – sicher ist sicher – Frau Schuster wandte sich an uns. Denn sie fürchtete mühsame Verhandlungen mit der Firma im fernen Göttingen.

Schon der dritte Fall.

Unserem Experten von der Europäischen Verbraucherberatungsstelle kam die Sache sehr bekannt vor. Erst am Vortag war ein ergrimmter Pensionist mit fast genau der gleichen Geschichte da gewesen. Auch ihm war auf sein Nachfragen versichert worden, dass der Briefmarken Spiegel kostenlos sei. Mit seiner schmalen Pension konnte er sich keine teuren Zeitschriften leisten. Und auch er war nun mit Mahnungen konfrontiert. Ebenso war es einer Wienerin ergangen. So schrieben wir nach Deutschland. Dabei konnten wir uns eine milde Rüge nicht verkneifen: „Offenbar gab Ihre Mitarbeiterin unklare Informationen bezüglich der Gratisexemplare.“ Immerhin: Darauf löschte der Philapress-Verlag die Doch-nicht-Abonnenten aus seinem Computer. Und diesmal wirklich kostenlos.

Namen betroffener Konsumenten wurden von der Redaktion geändert.

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