Zum Inhalt

Internet-Provider - Start ins Netz

  • „Kostenlose“ Internet-Nutzung gibt es nicht
  • Es gibt verschiedene Arten von Zugängen
  • Modellberechnungen für mehr Klarheit im Kostendschungel

Welchen Internet-Provider soll ich wählen?“, fragt sich der Einsteiger. Und: „Soll ich meinen Provider wechseln, gibt es einen besseren?“, derjenige, der bereits im Internet ist. Beiden soll dieser Test Hilfe zur Beantwortung ihrer Fragen geben – wobei wir Einsteigern auch einige grundlegende Hinweise mit auf den Weg geben. Dem bereits erfahrenen, durch die Werbung mit diversen „Free“-Angeboten aber verunsicherten Internet-Benutzer sei an dieser Stelle hingegen bereits so viel verraten: Eine wirklich kostenlose Internet-Nutzung gibt es in Österreich nicht.

Zur Sache: Getestet haben wir das Angebot von 51 heimischen Internet-Providern. Dabei interessierte uns die Antwort auf drei wichtige Fragenkomplexe: die Kosten, die Kundeninformation (Web-Auftritt und Support) und die technische Leistungsfähigkeit.

Es wartet ein Kostendschungel

Die Kosten sind das – für den Einsteiger – wohl auffälligste Unterscheidungskriterium zwischen den Angeboten der Provider, und über sie wird auch der Kampf um „König Internet-Kunde“ in der Werbung geführt. Häufig mit „verdeckten Karten“. Es bedarf deshalb geradezu detektivischen Spürsinns, die wahren Aufwendungen für den Internet-Zugang zu ermitteln. Es gilt zu unterscheiden: die Einrichtungsgebühren, die monatlichen Zugangs- beziehungsweise Nutzungsgebühren für den Provider und die Verbindungsgebühren des Telefonanbieters.

Die Einrichtungsgebühren sind einmalige Zahlungen, die man an den Provider für die Etablierung der prinzipiellen Internet-Zugangsmöglichkeit bezahlt. Sie liegen zwischen null und rund 1500 Schilling und umfassen Leistungen, die vom Einrichten des elektronischen Postfachs für den Teilnehmer (User) bis hin zur Konfiguration der benötigten Verbindungs-Software am PC des Users reichen.

Die monatlichen Zugangskosten sind die Gebühren, die auf jeden Fall pro Monat an den Provider zu entrichten sind. Hier hat aber fast jeder Anbieter mehrere Preismodelle, je nach Art und Umfang der gewünschten Leistungen. Wir haben zwei Varianten erhoben, die nahezu jeder Provider anbietet: Den Starterzugang und den unbegrenzten (unlimited) Zugang, manchmal auch als Vollzugang bezeichnet.

Achten Sie auf Beschränkungen

Starterpakete haben den Vorteil, preislich günstig zu sein, unterliegen aber in jedem Fall gewissen Einschränkungen: In der Regel besteht diese Einschränkung in einem zeitlichen Limit. Sie können damit also nur eine gewisse Stundenanzahl im Monat im Internet unterwegs sein (siehe Zeile „Freistunden/Monat“ in der Tabelle). Überziehen Sie diese Zeit, geht entweder nichts mehr oder Sie werden mit „Überziehungsgebühren“ zur Kasse gebeten. Dennoch sind Starterpakete für jene empfehlenswert, die sich erst einmal einen Eindruck vom Internet (und von ihrem Provider) machen möchten. Alle bieten auch eine Umstiegsmöglichkeit auf andere Account-Formen (der Account ist Ihr Internet-Konto beim Provider, in dem festgelegt ist, was Sie in welchem Umfang tun können und wie viel dafür zu bezahlen ist).

Beim zeitlich unbegrenzten Account können Sie prinzipiell so lange im Internet unterwegs sein, wie Sie das möchten und es Ihre Telefonrechnung „erlaubt“. Das bedeutet aber nicht, dass nicht möglicherweise andere Beschränkungen vorhanden sind: So kann Ihr Provider entscheiden, sie nur mit einer bestimmten Verbindungsgeschwindigkeit ins Internet zu lassen, den Zugang auf bestimmte (Nacht-)Zeiten zu limitieren, oder er beschränkt den Platz für den Empfang Ihrer elektronischen Post oder Ihre persönliche Homepage. Diese „Feinheiten“ gilt es vor Abschluss des Provider-Vertrages zu klären. Vor allem, wenn Sie einen eigenen Auftritt im WWW planen (= Homepage), kann es für den Fall böse Überraschungen geben, dass es sich dabei nicht um einen solchen rein privater Natur handelt, sondern um einen kommerziellen Web-Auftritt, etwa für Ihre Firma. Dieser ist immer extra zu bezahlen. Wie viel Platz für Ihren privaten Web-Auftritt gratis zur Verfügung gestellt wird, finden Sie in der Zeile „Platz für Homepage“ in der Tabelle.

Die Telefongebühren fallen an, wenn Sie die Verbindung von Ihrem PC zum Provider über das Netz der Telekom herstellen. Alternativ kann man auch das Netz eines Kabel-TV-Anbieters oder eines privaten Telefonnetzbetreibers nutzen. Die Mehrzahl der Zugänge geht über das Telekom-Telefonnetz, die dafür den Online-Tarif geschaffen hat. Sofern der Provider einen entsprechenden Vertrag mit der Telekom abgeschlossen hat (siehe Tabelle), bezahlen seine Kunden für die Verbindung von deren PC zu ihm – abhängig vom gewählten Tarifmodell des Kunden sowie der Tageszeit – zwischen 8,40 und 33,60 Schilling pro Stunde Verbindungszeit. Den Rest der Leitungsgebühren, also hinaus in die weite Welt des Internet, trägt der Provider.

Um nun zu den wirklichen Kosten des Internet-Zuganges zu gelangen, müssten Sie die genannten drei Kostenfaktoren (in all ihren Provider-spezifischen Spielarten) durchrechnen. Doch das haben wir schon für Sie gemacht.

10 Stunden kosten ab etwa 250 Schilling

In den Tabellenzeilen „Mindestkosten für...“ sehen Sie, wie viel Sie unterm Strich voraussichtlich für Ihren Internet-Zugang beim jeweiligen Provider ausgeben werden. Und zwar berechnet unter Einbeziehung sämtlicher preisbestimmender Faktoren auf eine Nutzungszeit von 2, 10 und 30 Stunden Internet-Zeit pro Monat. Von besonderem Interesse dabei ist die Kategorie der 10-Stunden-Nutzung, da sie dem realen Durchschnittsverbrauch am nächsten ist.

Wer deutlich mehr oder deutlich weniger benötigt, sollte aber besonders genau hinsehen, sind es doch gerade die mit „billig“ bis „gratis“ beworbenen Angebote, die hier schnell ein immenses Loch in die Brieftasche reißen können.

Einige Beispiele: Wird das Internet primär zur Erledigung der elektronischen Post (E-mail) benötigt, findet man dafür mit zwei Stunden monatlich wohl meist das Auslangen. Die Post wird ja „offline“ (also ohne Verbindung zu Provider und Internet) geschrieben; Versand beziehungsweise Empfang sind in der Regel nur eine Sache von Sekunden, allenfalls Minuten). Diese zwei Stunden kosten aber etwa bei CyberTron mehr als 700 Schilling, bei Telekabel auch noch 590 Alpendollar, wohingegen man diese Aufgabe andernorts schon für rund 60 Schilling monatlich erledigen kann – etwa bei surfeu oder 1012privat (allerdings Telefonvertrag erforderlich).

Betrachten wir das andere Extrem: 30 Stunden Internet-Nutzung pro Monat. Dort wird der eben beispielhaft erwähnte Zugang über 1012privat mit 900 Schilling zum teuren Vergnügen, dem der als „kostenloser Internet-Zugang“ beworbene Libro-Account mit 882 Schilling kaum nachsteht. Übertroffen nur noch von anderen, vermeintlichen Billiganbietern wie Compuserve (1135 Schilling) oder CyberTron (1036 Schilling). Es heißt also sehr genau hinzusehen (siehe dazu: "Free" - heißt nicht kostenlos).

Neben den Kosten spielt natürlich auch die Qualität des Zuganges eine Rolle, die der User vor allem in der Geschwindigkeit und in der vom Provider zu erwartenden Hilfe (Support) mitbekommt. Die Geschwindigkeit haben wir durch Versand kleiner Datenpakete von unserem Rechner an jenen des Providers gemessen und dabei auch festgehalten, wie viele Stationen (Knoten) diese Daten passieren müssen, um am Zielrechner anzukommen: Weniger ist in jedem Fall besser. Anzumerken ist, dass dies sozusagen nur eine Momentaufnahme sein kann: Das Internet ist ja keine statische, sondern eine dynamische Angelegenheit, in der sich auch solche Werte rasch in die eine oder andere Richtung ändern.

Langes Warten auf Hilfe

Bei Support und Web-Auftritt interessierte uns besonders, wie deutlich die Geschäftsbedingungen des Providers ausgewiesen werden, so dass der potentielle Kunde weiß, woran er ist. Die Ergebnisse in diesem Bereich sind teilweise bestürzend. Vor allem die „Free“-Anbieter sind (erfolgreich) darum bemüht, die wahren Kosten zu verschleiern. So musste man etwa bei UTA bis vor kurzem ein siebenseitiges Anmeldeformular durchlaufen, um dann festzustellen, dass der „Free“-Account einen Mindestumsatz von knapp 200 Schilling voraussetzt (dies wurde jetzt geändert); bei Chello etwa – so heißt jetzt das überfallsmäßig „umgetaufte“ Internet-Angebot der Wiener Telekabel – darf man gleich zwischen zwei Geschäftsbedingungen wählen (sofern man sie überhaupt findet): Jenen der Telekabel und jenen von Chello, die als Gerichtsstand die Niederlande (!) ausweisen. Was den Support betrifft, gibt es große Unterschiede: Antwortzeiten für Hilferufe der User von Tagen sind hier leider keine Ausnahme, sofern überhaupt eine Antwort erfolgt.

Auch die technische Kompetenz hält mit dem werblichen Ideenreichtum nicht immer mit: So hatten Telekabel/Priority/Chello-User unlängst einen 15-stündigen Totalausfall zu verkraften. Eine Größenordnung, die ungewöhnlich und ein deutliches Indiz für „Sparen am falschen Fleck“ des Anbieters ist.

Wie schrieb doch – leicht überzeichnet – der langjährige Mitarbeiter eines heimischen Internet-Providers unlängst in einem Diskussionsforum: „...ich kenne einige der großen ISPs mit der Struktur: Verkauf: 20 Leute, Marketing: 40 Leute, Leitung: 10 Leute, Presseabteilung: 5 Leute, Technik: 3 Leute“. Und das hat Auswirkungen auf das „Produkt“. Die Kunden bekommen es zu spüren…

Die Internet-Typen

Der E-mailer kommt mit sehr kurzen Verbindungszeiten (Impulsverrechnung ausnützen!) aus. Zwei Stunden pro Monat werden wohl ausreichen, selbst umfangreicheren Mail-Verkehr abzuwickeln.

Der durchschnittliche Web-Surfer verbringt im Schnitt nicht einmal eine halbe Stunde täglich im Internet und kommt daher mit zehn Stunden pro Monat ganz gut durch.

Der Plauderer nutzt das Internet zu weltweiten „Gesprächen“ (über Tastatur) und ist stundenlang (pro Tag) mit dem Internet verbunden. Auch bei „Surfer“-Familien fallen leicht 30 Stunden und mehr an.

 

Wie viel Internet brauche ich?

Eine Fehleinschätzung Ihres Bedarfs kann teuer werden. Ein paar hilfreiche Überlegungen.

Vor allem Internet-Einsteiger überschätzen die Zeit, die sie voraussichtlich im Internet zubringen werden, erheblich. Auf Basis dieser Fehleinschätzung wird dann häufig eine falsche – weil kostspielige – Provider-Wahl getroffen. Erfahrungsgemäß beschäftigt man sich anfangs sehr intensiv, dann sackt die Nutzung in den Keller, um sich schließlich auf einen „normalen“ Level einzupendeln. Dieser liegt bei den meisten Usern bei durchschnittlich 20 Minuten pro Tag – also zehn Stunden monatlich.

Eine weitere Fehleinschätzung ist oft die der zu erwartenden Telefonkosten, da der Online-Tarif vielen Einsteigern nicht bekannt ist beziehungsweise überhaupt das Missverständnis vorherrscht, für das Ansehen von Web-Seiten, die – sagen wir einmal – auf einem Rechner in den USA bereitgehalten werden, würden auch die Telefongebühren für diese Distanz anfallen. Sie bezahlen immer nur die Einwahlgebühr zu Ihrem Provider und diese (in mehr als 90 Prozent der Fälle) eben zum reduzierten Online-Tarif der Telekom.

Eine oft unbegründete Sorge von Einsteigern ist, während der Internet-Sitzungen telefonisch nicht erreichbar zu sein. Dies stimmt natürlich. Es scheint aber sehr fraglich, ob die Nichterreichbarkeit wirklich die Anschaffung eines zweiten Telefon-Hauptanschlusses, den Umstieg auf ISDN oder die Wahl eines Kabel-Anbieters als Provider rechtfertigt. Strenge Rechner mit durchschnittlicher Internet-Nutzung werden dies wohl verneinen.

Als Faustregel kann gelten, dass sich etwa die Wahl eines Kabel-Anbieters erst bei einer Nutzungsdauer von rund 30 Stunden monatlich zu lohnen beginnt. Einzelpersonen erreichen diesen Wert sehr selten, Familien mit surffreudigen Kindern haben damit hingegen keine Schwierigkeiten… 

Man nehme...

Was Sie außer dem Computer sonst noch brauchen.

Sollte ein Internet-Zugang Hauptgrund für Neu- oder Erstanschaffung eines Computers sein, beachten Sie: Immer noch werden PCs mit dem Argument, sie seien „internetfähig“, verkauft. Das ist aber so, als würde man ein Auto mit dem Vorzug anpreisen, es sei straßentauglich. Selbst die billigsten Neugeräte, die Sie heute erstehen können, sind in jedem Fall prinzipiell „internetfähig“.

Modem oder Karte

Bei Neugeräten gehört heute ein eingebautes Modem in vielen Fällen schon dazu. Wo dies nicht der Fall ist, können Sie eine Modem-Karte (sie wird in den PC fix eingebaut) oder ein externes Modem (es wird außen an den PC angeschlossen) dazubestellen. Es verbindet Ihren PC mit der Telefonsteckdose und in weiterer Folge Ihren PC mit dem Internet-Provider. Alle marktüblichen Modems vermögen darüber hinaus auch Faxe direkt aus dem PC heraus zu versenden und in diesem zu empfangen.

Die Geschwindigkeit, mit der ein Modem Daten zum Internet überträgt oder von dort empfängt, wird in baud gemessen. Sie sollten hier nicht am falschen Platz sparen und auf ein Modem mit V.90 Standard (56.000 baud) setzen. Externe Modems sind leichter in Betrieb zu nehmen.

Sonderfall ISDN…

Haben Sie einen ISDN-Anschluss, benötigen Sie für die Verbindung zum Internet einen Terminal-Adapter, also ein ISDN-fähiges Datenübertragungsgerät. Der ISDN-Anschluss ist schneller, bietet größere Übertragungssicherheit und den Vorteil, dass Sie gleichzeitig telefonieren und im Internet unterwegs sein können. Nachteil: Die Grundgebühr ist doppelt so hoch, und die Peripheriegeräte – Telefon-, Faxapparate, Terminal-Adapter – teurer als in der „normalen“ Telefonwelt. Dazu kommt, dass das ISDN-fähige Modem (also der Terminal-Adapter) manchmal schwieriger für den Internet-Zugang zu konfigurieren ist. Nur im Hinblick auf einen „normalen“ Internet-Zugang lohnt sich der Umstieg auf ISDN nach unserer Meinung nicht.

...und Kabel-TV

Beim Zugang via TV-Kabel-Anbieter stellt dieser gegen Kaution ein Kabelmodem zur Verfügung. Zusätzlich wird in Ihren PC eine Netzwerkkarte eingebaut. Sofern Sie bereits einen PC besitzen, sollten Sie sich vor Auftragserteilung unbedingt erkundigen, ob dieser von seinen Leistungsdaten her (freie Steckplätze, verwendetes Betriebssystem, freier Platz auf der Festplatte, Arbeitsspeicher) den Mindestanforderungen Ihres Kabel-Anbieters entspricht. Bei neuen Geräten werden Sie hier keine Probleme haben.

Software und Provider

Internet-Software zu bekommen ist kein Problem. Neue PCs (und MACs) haben die benötigten Programme bereits vorinstalliert. Diese müssen „nur noch“ auf die Verbindungsbedürfnisse Ihres Internet-Providers hin konfiguriert werden. Das ist für den durchschnittlichen PC-Anwender häufig eine nicht ganz einfache Prozedur (Support durch Internet-Provider ist deshalb wichtig!). Für PCs, auf denen die Internet-Software nicht vorinstalliert ist, gibt es bei den meisten Providern Installations-CDs (siehe Tabelle). Aber Vorsicht: Sollten Sie einen älteren PC und ein älteres Betriebssystem besitzen, erkundigen Sie sich vorher, ob diese(s) mit der CD-ROM Ihres Providers bedient werden können. Schließlich gibt es noch jede Menge Gratis-CD-ROMs in diversen Zeitschriften, die meist auch einen kostenlosen Testzugang zum einen oder anderen Provider anbieten. Wenig erfahrenen PC-Anwendern ist davon abzuraten, eine nach der anderen zu installieren und auszuprobieren. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Sie Ihr Betriebssystem so durcheinander gebracht haben, dass es „streikt“.

Noch ein Tipp:

Eine Fülle von zusätzlichen Informationen finden Sie in unserem aktualisierten Ratgeber (siehe dazu: Produkte - "Internet leicht gemacht").

Der Provider ist ein technischer Dienstleister, der für den Kunden die Tür zum Internet aufstößt.

Seine Hauptfunktion besteht darin, die Verbindung zu anderen Providern in der ganzen Welt herzustellen. Außerdem sorgt er für die Zwischenlagerung der für den Teilnehmer einlangenden Post (E-mails) und stellt den Teilnehmern Festplattenplatz dafür zur Verfügung, eigene Informationen für den Rest der Internet-Gemeinde ins Netz zu stellen (Homepage im World Wide Web). Die Liste der angebotenen Dienstleistungen ließe sich noch um etliches verlängern. Eigentlich klar, dass diese Leistungen nicht uneingeschränkt und schon gar nicht auf Dauer kostenlos erbracht werden können. Es sei denn, große Konzerne hätten plötzlich eine ausgeprägte „caritative Ader“ entdeckt. Das ist aber wohl kaum anzunehmen. So scheint die Strategie denn eher auf Verdrängung der kleinen bis mittleren Internet-Anbieter abzuzielen. Ist dies einmal gelungen, wird sich der Markt wohl (wieder) anders präsentieren. Von der derzeitigen Situation profitiert freilich der Konsument: Noch nie war Internet so billig wie heute. Die Situation erinnert ein wenig an jene vor 30, 40 Jahren, als die ersten Supermärkte mit ihren ach so günstigen Preisen in den Markt einstiegen. Heute sind schon Klagen über die Verengung des Angebots, die marktbeherrschende Stellung einiger weniger Lebensmittelketten und – last but not least – das Greißlersterben zu hören…

 

Ein verbreiteter Anfängerirrtum...

Nach dem PC-Kauf geht alles ohnehin mit einem Mausklick? Dies ist leider ein Irrtum.

Sie sollten sich vor Ihrem Internet-Einstieg Grundkenntnisse im Umgang mit dem Betriebssystem Ihres PCs aneignen. Andernfalls dürfte es – ohne professionelle Hilfe (vor Ort/BringIn-Service) – nahezu unmöglich sein, die Internet-Software auch nur für den Zugang zu konfigurieren, geschweige denn, die Programme halbwegs effizient einzusetzen.

Tipp: Planen Sie in Ihrem Zeitbudget großzügig Lernaufwand sowie einen Betrag von etwa zehn Prozent der Gerätekosten für Literatur beziehungsweise Kurse ein.

 

"Free" heißt nicht kostenlos

Ein widerlicher Marketing-Trick: Internet „free“ oder „gratis“. Unsere Tabelle zeigt: Es gibt keine kostenlose Internet-Nutzung.

Zumindest die Telefon-Verbindungsgebühren fallen immer an. Die Werbeaussagen beziehen sich also meist nur darauf, dass keine monatliche Providergebühr zu bezahlen sei, dafür sind die Verbindungsgebühren höher. Damit vollführen die Werbetexter einen sprachlichen Doppel-Axel: der „Zugang“ zum Internet sei bei ihnen frei, das heißt aber nicht, dass auch die „Nutzung“ gratis sei. Ebenso gut könnte man behaupten, dass der Zugang zur Wiener Staatsoper frei sei, nur wird man ohne etwas zu bezahlen über das Foyer nicht hinauskommen.

Genaue Bedarfsschätzung. Davon hängt letztlich ab, ob Zugangsform beziehungsweise Provider für Sie günstig oder teuer sind.

Achtung bei „gratis“. Das heißt nicht, dass keine Kosten anfallen. Und häufig gibt es – nicht auf den ersten Blick erkennbare – Beschränkungen.

Sparen durch Disziplin. Nach Möglichkeit billige Leitungskosten nutzen (abends, Wochenende).

Im Test: 51 Internet-Provider, die überregional für private Nutzer anbieten. Dabei sind auch Angebote enthalten, die nur in Kombination (zum Bei-spiel mit einem Telefonvertrag) genutzt werden können.

Kosten: Angegeben wurden die Einrichtungsgebühr (einmalige Kosten) und die Monatsgebühr für den Zugang ohne Zeit- oder Datenmengenlimit (siehe „Vollzugang“). Zusätzlich wurde der billigste Zugang zum Internet erhoben (siehe „Starter“).

Aus den Preisangaben der Anbieter auf ihren Web-Seiten wurden die monatlichen Kosten für 2, 10 und 30 Stunden Internet-Zugang – einschließlich allfälliger Verbindungsgebühren – berechnet. Für die Online-Gebühr wurde der entsprechende Standardtarif/Freizeit der Telekom berechnet. Zusätzlich wurde die Art der Abrechnung (üblicherweise nach Impulsen) bewertet.

Technische Prüfung: Bewertet wurde die Anbindung über V.90-Modem, ISDN oder Breitbandkabel. Gemessen wurde die Verbindungszeit zum Provider (trace) und die Anzahl der dafür durchlaufenen Knoten (nodes).

Web-Auftritt: Von mehreren Testpersonen verschiedener Altersstufen und Web-Erfahrung wurden die Übersichtlichkeit der Homepage, die Navigation und die Information über Produkte und Preise beurteilt.

Support: Bewertet wurde die Leichtigkeit des Einstiegs durch die beigestellte Installations-Software, eventuell enthaltene Browser und Internet-Führer. Für den unlimitierten Zugang wurde die Anzahl der echten E-mail-Adressen, der gratis angebotene Platz für private Homepages, eine kostenlose (zum Ortstarif erreichbare) Hotline und die Antwort auf E-mail-Anfragen berücksichtigt.

Wir empfehlen auf konsument.at

Diesen Beitrag teilen

Facebook Twitter Drucken E-Mail

Das könnte auch interessant sein:

Test: Mobilfunkanbieter-Hotlines premium

Test: Mobilfunkanbieter-Hotlines

Kunden beanstanden Servicehotlines wegen schlechter Erreichbarkeit und langer Wartezeiten. Im Test erwiesen sie sich als besser als ihr Ruf.

E-Mail-Dienste: Gmail, Posteo, GMX ... - Datenschutz für einen Euro


Wie viel ist Ihnen Ihre digitale Privatsphäre wert? Wir haben zwölf E-Mail-Dienste bekannter Anbieter auf Sicherheit, Komfort und Funktionalität getestet. Gratis-Anbieter schneiden nur durchschnittlich ab. Ab einem Euro pro Monat sind Sie auf der sicheren Seite.

Gefördert aus Mitteln des Sozialministeriums 

Sozialministerium

Zum Seitenanfang