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Konsument international - Konsument 1/2000

Erst zahlen, dann warten

Ohne einen ganzen Berufsstand schlecht machen zu wollen, ist es doch eine Tatsache, dass man mit Handwerkern sehr unterschiedliche Erlebnisse haben kann. Dies musste auch ein Belgier feststellen, der Probleme mit seinen Badezimmerarmaturen hatte und eine Firma mit der Reparatur beauftragte. Am nächsten Tag flatterte ein Brief ins Haus, mit der Ankündigung, dass ein Installateur praktisch schon zu ihm unterwegs sei. Er möge doch mittlerweile einen Tausender als Anzahlung überweisen! – Dem Manne kann nur geraten werden, die Sache zu ignorieren und eine andere Firma zu suchen, die erst nach erbrachter Leistung ihr Geld einfordert.

Vorsorgeprinzip im Welthandel

Auch von Verbraucherseite ist die letzte, zwischenzeitlich gescheiterte, Freihandelsrunde der WTO auf heftige Kritik gestossen. Die Konsumentenorganisationen der EU und der USA sind sich darin einig, dass die Politik der WTO dringend reformbedürftig ist. In einem gemeinsamen Positionspapier wird konstatiert: Ihre hehre Zielsetzung, Reichtum und Wohlstand für die Menschen in aller Welt zu schaffen, hätte die WTO nicht einmal ansatzweise erreicht; im Gegenteil: der Gegensatz zwischen Reich und Arm sei gewachsen. Vor einer weiteren Liberalisierungsrunde sollten daher die Lehren aus der letzten, der Uruguay-Runde gezogen werden. Zentrale Forderung: Es ist Zeit, dass das Vorsorgeprinzip in der WTO Einzug hält. Die Mitgliedstaaten müssen das Recht haben, Handelsbeschränkungen zu verfügen, wenn Gesundheit, Sicherheit, Umweltschutz oder Konsumentenrechte ernsthaft bedroht sind.

Überwachte Privatparkplätze

Die britische Driver and Vehicle Licensing Agency (DVLA) hat die Daten aller Fahrzeugbesitzer gespeichert und gibt diese – nach eigenem Gutdünken – bei Bedarf nicht nur an die Polizei weiter. Auf privaten Parkplätzen eingesetzte Überwachungsfirmen halten neuerdings Falschparker auf Video fest und senden ihnen – mit Hilfe der bei der DVLA eruierten Daten – etwas, das wie ein Organstrafmandat aussieht. In Wahrheit handelt es sich nur um die Androhung, Klage wegen Besitzstörung einzubringen. Das Konsumentenmagazin „Which?“ hat diese Praktiken angeprangert. Ob die DVLA deshalb zurückhaltender mit privaten Daten verfährt, ist eine andere Frage.

Unerwartete Werbungskosten

Ein Neuseeländer, der sich vom Telefonmarketing einer Firma belästigt fühlte, kündigte dieser an, für jeden zukünftigen Anruf eine Abgeltung für seinen Zeitaufwand zu fordern. Dennoch wurde er wieder angerufen. Umgehend stellte er eine Rechnung aus, die Firma weigerte sich, zu bezahlen, er klagte und – gewann!

Getränke zum Hitzepreis

In der kalten Jahreszeit sind gekühlte Getränke zwar kein Thema, bei dieser Geschichte kann einem aber dennoch heiß werden: Einem Zeitungsbericht zufolge hat die Firma Coca Cola Getränkeautomaten entwickelt, die mittels Wärmesensoren die Verkaufspreise selbsttätig an die herrschenden Temperaturen anpassen. Je wärmer, desto größer die Nachfrage, desto besser das Geschäft, lautet die einfache Formel. Das Argument der Firma: Auch Urlaubsreisen kosten in der Hauptsaison mehr als in der Nebensaison. Die Geräte scheinen bereits serienreif zu sein. Ob man auch die Akzeptanz bei den Konsumenten getestet hat, wurde nicht bekannt gegeben.

Hilfreiche Informationen

Wertvolle Bedienungshinweise liefert folgender Aufdruck auf einer Kunststoff-Frischhaltedose für Nahrungsmittel: „Vor Gebrauch Deckel entfernen“. Fehlt nur noch der Hinweis auf die Jahr-2000-Tauglichkeit... Beruhigend finden die zukünftigen Benützer sicher auch den Beipackzettel mit dem Aufdruck „wasserdicht“ in einer Doppelpackung Duschhauben. Aber vermutlich sollten wir darüber gar nicht lachen, sondern uns freuen, dass zumindest manche Hersteller es mit den Hinweisen übergenau nehmen. Denn weniger lustig ist schon der aus Birnen hergestellte „Wildkirschensaft“. Das Einzige, das entfernt an Kirschen erinnert, ist die künstlich zugesetzte Farbe.

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