Zum Inhalt

Wundermittel und Supermodels - Glauben ist stärker als wissen

, aktualisiert am

Glauben ist stärker als wissen. An irgendetwas will der Mensch glauben, und wenn er Pech hat, fällt er auf fadenscheinige Mythen herein. Etwa auf sagenhafte „Wundermittel“, die angeblich gesünder, schlanker oder schöner machen. - "Kunde König“, ein satirischer Kommentar von Alois Grasböck.

KONSUMENT-Kolumnist Alois Grasböck
Alois Grasböck

Dieser Trick funktioniert schon sehr lange, aber auch in anderen Bereichen Ärger im Internet: Phishing, Spam, Cybercrime - Faule Mails und Internetbetrug. Der Mensch des 21. Jahrhunderts, so sollte man meinen, ist besser informiert als alle Generationen vor ihm, und falls ihm etwas unklar ist, weiß das Internet auf alles eine Antwort.

Andere machen mich reich

Aber was zählt schon Wissen, wenn der Mensch an etwas glauben will? Zum Beispiel an den Mythos, dass ihn unbekannte Personen plötzlich reich machen wollen, nur weil ihm das ein dubioses E-Mail versprochen hat.

Armer Narr ohne Geld

Und dann überweist er einen Haufen Geld auf ein ausländisches Konto. Die Sache stinkt zwar zehn Kilometer gegen den Wind, doch er hält sich die Nase zu. Am Ende ist sein Geld weg, er steht als armer Narr da, sein Schicksal sollte den anderen als Warnung dienen. Tut es leider nicht bei allen, denn schon morgen fällt der Nächste darauf hinein, und wenn der Schwindel noch so plump ist. Es muss Betrüger geben, die geradezu fassungslos über die Leichtigkeit sind, mit der sie bei Gutgläubigen und gierigen Dummköpfen abkassieren können.

Vom Model zum Supermodel

Harmloser und lächerlicher ist der Model-Mythos. Bekanntlich strotzt die Welt der Promis und Hochstapler vor Models. Eine Frau, über die man nichts Genaues weiß, wird in der Schicki-Szene schnell zum Model ernannt, und die Tratsch-Berichterstattung befördert sie alsbald zum Supermodel. Dass sie nur gelegentlich als Kleiderständer für eine Postwurfsendung gemodelt hat, hinterfragt dann niemand mehr. Trotz aller Warnungen, das echte Model-Leben sei ein Knochenjob, übt der Mythos eine ungeheure Faszination aus. Die Folge ist, dass sich Mädchen halb zu Tode hungern oder auf zwielichtige Abzocker hereinfallen.

Mondlandung

Wenn schon Mythos, dann lieber den, die Mondlandung habe nie stattgefunden. Ist auch blöd, tut aber nicht weh und kostet nichts.

Leserreaktionen

Sehr treffend und etwas unfair

Liebe Redaktion, ein kurzes Feedback zu den letzten Seiten: Der Kommentar des Hrn. Grasböck ist diesmal wirklich köstlich und leider auch sehr zutreffend. Nicht jeder seiner Kommentare ist so treffend. Weiter so!

A. Edinger
E-Mail
(aus KONSUMENT 12/2014)

Diesen Beitrag teilen

Facebook Twitter Drucken E-Mail

Das könnte auch interessant sein:

Werbewelt - Paradies mit Schönheitsfehler

Kunde König: Theoretisch leben wir längst im Paradies. Schon ein Brotaufstrich genügt, um aus einer glücklichen Familie eine superglückliche zu machen.

Gefördert aus Mitteln des Sozialministeriums 

Sozialministerium

Zum Seitenanfang