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Staubsauger - Volle Kraft mit wenig Watt

, aktualisiert am

Die Zeiten energiefressender Staubsauger sind vorbei. Alle Testkandidaten liegen bereits weit unterhalb der künftigen EU-Leistungsvorgabe von 1600 Watt.

In den Testtabellen finden Sie diese Produkte:

Staubsauger mit Beutel

  • Dirt Devil - DD 7770
  • Eio - Razzer R-Control Eco2
  • Fakir - Willi
  • Miele - S8340 EcoLine
  • Siemens - VSQ5X1230 Extreme Silence Power

Staubsauger mit Staubbox

  • AEG - AUPG3801 Ultraperformer Öko
  • Dirt Devil - M5080 Equ Turbo Silence
  • Philips - FC 8769 Power Pro Eco

Getestet wurden das Saugen (Staub- und Faseraufnahme auf verschiedenen Böden), die Handhabung (z.B. Bedienungsanleitung, Montage, Griffe, Schalter und Anzeigen, Reinigung der Düsen, Tragen des Gerätes), die Umwelteigenschaften (z.B. Stromverbrauch, Schadstoffe), die Haltbarkeit (Motordauerprüfung, Stoß- und Fallprüfung) und die elektrische Sicherheit.


Ein Staubsauger soll effizient sein und helfen, die unumgängliche Putzarbeit in den ­eigenen vier Wänden mit möglichst wenig Aufwand zu bewerkstelligen. So die Erwartungshaltung beim Kauf eines neuen Gerätes. Müssen wir uns nun angesichts der ab September 2014 geltenden EU-Ökodesign-Richtlinie mit schwächelnden Geräten abfinden und mehr Zeit als bisher aufwenden, um Staub, Brösel und Haare zu beseitigen? Nein, lautet die Antwort unseres Tests.

 

Neue EU-Richtlinie ab September 2014

Konkret geht es um die Begrenzung der ­Leistung für Staubsauger auf 1600 Watt, die von der Europäischen Kommission ab ­September dieses Jahres vorgesehen ist. Ab 2017 dürfen Staubsauger dann nur noch ­maximal 900 Watt Leistung aufweisen. Und dennoch: Ein ordentliches Saugergebnis hängt schon seit geraumer Zeit nicht mehr mit hohen Werten bei den Wattangaben ­zusammen. Wirklich entscheidend ist: Je besser Gerät und Düsen aufeinander ab­gestimmt sind, desto effizienter arbeitet der Staubsauger.

Test: Gute Saugleistung mit wenig Watt

Acht Bodenstaubsauger zu Preisen zwischen 140 und 250 Euro hat unsere Schwesterorgani­sation Stiftung Warentest auf den Prüfstand gestellt. Alle getesteten Geräte haben eine Leistung von weniger als 1600 Watt. Sechs Testkandidaten benötigen weniger als 1300 Watt. Der Siemens VSQ5X1230 Extreme ­Silence Power kommt sogar mit 869 Watt aus – selbst auf Teppich, der Hürde für ­manches andere Modell. Damit erfüllt der Staubsauger in diesem Punkt schon jetzt die EU-Anfor­derungen für 2017.

 


Schwebstofffilter und keine undichten Stellen

Siemens teilt sich den ersten Platz mit dem Miele S8340EcoLine, der punktegleich abschneidet. Insgesamt absolvierten fünf Staubsauger den Test mit "gut", drei sind "durchschnittlich".

Box statt Beutel

Zu den wichtigsten Prüfpunkten bei Staubsaugertests gehört die Staubaufnahme vom Teppich oder Hartboden und ob das Gerät den Staub bei sich (sprich: im Beutel oder in der Staubbox) behält. Das Testmagazin KONSUMENT informiert bereits seit 1999 regelmäßig über Bodenstaubsauger, die statt mit teuren Filterbeuteln mit einer integrierten Staubbox arbeiten. Das ist nicht ­jedermanns Sache, weil mitunter unhygienisch. Staub und Brösel landen hier statt im leicht zu entsorgenden Papierfilter im Staubbehälter. Dieser will regelmäßig geleert und gereinigt werden. Die Entscheidung für das System mit dem Staubbeutel ist also auch eine Frage der Bequemlichkeit. Der beste der drei beutellosen Testkandidaten stammt von Philips.

Saugen mit dem Beutel-System

Beim Saugen mit dem Beutel-System auf Teppichboden konnten vier Geräte mit guten Ergebnissen aufwarten: Miele, Siemens, Eio und Dirt Devil DD 7770. Für das Saugen auf Hartboden gab es in beiden Gruppen auch sehr gute Noten: für Miele und Eio mit Beutel sowie für Dirt Devil mit und ohne Staubbox.

Wichtig, insbesondere für Menschen mit ­einer Hausstaubmilbenallergie, ist die Fähigkeit der Sauger, den Staub im Gerät zu halten – in der Fachsprache als Staubrückhaltevermögen bezeichnet. Ob mit oder ohne Beutel, beide Gerätekategorien lieferten hier gute und sehr gute Resultate ab.

Partikelfilter allein hilft nicht

Die meisten Testgeräte sind mit einem Hepa-Abluftfilter ausgestattet. Diese Abkürzung steht für High Efficiency Particulate Air Filter, sie kennzeichnet Schwebstofffilter. Diese ­fischen kleinste Partikel aus der Abluft. Allerdings sorgen sie nicht allein dafür, dass ein Staubsauger sehr gut dicht hält. Zwei damit ausgestattete Geräte, Fakir Willi und Dirt ­Devil mit Staubbox, schafften das im Test "nur" gut. In früheren Untersuchungen bliesen einige Modelle trotz Hepa-Filter einen Teil des Feinstaubs mit der Abluft wieder in den Raum, andere behielten ihn auch ohne diesen Filter sehr gut bei sich. Wichtig ist auch, dass ein Sauger keine undichten Stellen hat.

Bei Empfindlichkeit gegen Hausstaub

Die Prüfung zum Staubrückhaltevermögen absolvierten die beiden guten Beutelsauger Siemens VSQ5X1230 und Eio Razzer R-Control Eco2 sowie auch Philips und der durchschnittliche AEG in der Gruppe mit Staubbox mit ausgezeichnetem Ergebnis. Diese vier Geräte eignen sich deshalb auch für Menschen, die empfindlich auf Hausstaub reagieren. Natürlich sollten schwere Allergiker das Entleeren des Staubbehälters aber nicht selbst erledigen.

Faseraufnahme: nur drei Produkte punkten auf Teppich und Polstern

Saugen auf Teppichboden und Polstern

Besitzer von Haustieren plagen sich beim Putzen meist mit dem Entfernen von Tier­haaren. Wie Staubsauger mit solch einer ­Herausforderung zurechtkommen, zeigt der Prüfpunkt Faseraufnahme. Auf Teppich­boden prüften die Tester mit der Standard­düse, auf Polstern mit der Polsterdüse. Nur drei Testkandidaten nahmen Fasern sowohl vom Teppichboden als auch von Polstern gut auf: die Beutelsauger von Miele und Eio und das Philips-Gerät mit Box.

Eingesaugte Tierhaare fangen schnell an zu riechen. Deshalb empfiehlt sich eher ein ­kleiner Staubbeutel, der rasch voll ist, oder ein Modell mit Staubbox. Sie kann nach jedem Saugen geleert werden, ohne Zusatzkosten.

Siemens: das leiseste Gerät im Test

Angenehm, wenn sich der Schallleistungs­pegel des Staubsaugers in Grenzen hält. ­Seinem Namen alle Ehre macht der Siemens Extreme Silence Power. Er saugt mit Abstand am leisesten. Nur 68,3 dB(A) ergab die ­Messung auf Teppichboden. Selbst bei der Geräuschprüfung auf Hartboden, wo die ­meisten der anderen Kandidaten weniger ­zufriedenstellend waren, schnitt er gut ab.

Testtabelle: Staubsauger mit Beutel

Testtabelle: Staubsauger mit Staubbox

Energielabel der EU für Staubsauger

Ab Herbst 2014 dürfen neue Geräte nicht mehr als 1600 Watt Leistung benötigen. Und sie müssen mit einem Energielabel gekennzeichnet sein. Ab 2017 liegt die Grenze dann bei maximal 900 Watt. Auf dem Label ist der Verbrauch gestaffelt angegeben, von A auf grünem Balken (sehr geringer Verbrauch) bis G auf rotem Balken (hoher Verbrauch). Die Energiekennzeichnung gibt dem Käufer Informationen zu: Energieverbrauch des Gerätes pro Jahr, Saugleistung auf Hart- sowie Teppichboden, Staub­­­emissionsklasse und Lautstärke.

 Energielabel der EU für Staubsauger

 

Staubsauger mit Beutel oder Box

Staubsauger mit Beutel

Der Miele EcoLine saugt am besten und hat den Staubbeutel mit dem größten Fassungsvermögen: 3 Liter. Das ist günstig für große Haushalte. Feinstaub hält er aber „nur“ gut zurück. Der stromsparende Siemens VSQ5X1230 saugt nicht nur gut, sondern auch am leisesten. Das Staubrückhaltevermögen ist sehr gut. Sein Vliesbeutel hat nur 1,5 Liter Fassungsvermögen, kostet aber mit 2,74 Euro ähnlich viel wie die Beutel der übrigen Testkandidaten, deren Fassungsvermögen bei über 2 Litern liegt.

Wer die Saugleistung gern am Griff reguliert, wählt den Eio Razzer R-Control Eco2. Er liegt gemeinsam mit dem Dirt Devil im unteren Preissegment dieses Tests. ­Letzterer ist jedoch recht laut. Fakir Willi am Ende der Geräte-Skala mit Beutel saugt nur durchschnittlich.

Staubsauger mit Box

Der Philips Power Pro Eco ist der Beste unter den Geräten dieser System­art. Er saugt insgesamt gut und putzt auch Fasern schnell weg. Außerdem überzeugt er mit seinem sehr guten Staubrückhaltevermögen.

Dass teuer nicht immer besser ist, zeigt der durchschnittliche AEG Ultraperformer Öko für 250 Euro. Er saugt auf Teppichboden mittelmäßig. Der punktegleiche Dirt Devil ist um 110 Euro günstiger.
Eine Schwäche teilen alle Modelle dieser Art: Das Leeren des Behälters ist unhygienisch.

Zusammenfassung

  • Energiesparer. Das Protzen mit hohen Wattzahlen hat ein Ende. Alle getesteten Geräte liegen unterhalb der ab September 2014 geltenden Leistungsgrenze von 1600 Watt. Sechs der Testkandidaten benötigen weniger als 1300 Watt. Der Siemens VSQ5X1230 Extreme Silence Power kommt sogar mit 869 Watt aus.
  • Testsieger. Am besten saugt der Miele S8340 EcoLine um 229 Euro. Er ist punktegleich mit dem sehr leisen und stromsparenden Siemens-Modell (230 Euro).
  • Achtung bei Hausstauballergie. Für besonders stark unter Hausstauballergien leidende Menschen empfiehlt es sich, möglichst nicht selbst zum Staubsauger zu greifen. Durch die Bewegung der Saugdüse über den Boden wird Staub aufgewirbelt. Das kann Allergieschübe auslösen. Besser, ein anderes Familienmitglied übernimmt diese Tätigkeit. Allergiker, die dennoch selbst staubsaugen, sollten ein Gerät mit sehr gutem Staubrückhaltevermögen wählen.

Testkriterien

Im Test der Stiftung Warentest: 15 energiesparende Bodenstaubsauger, bis 1400 Watt ausgelobt.

ABWERTUNGEN

War das Saugen durchschnittlich oder schlechter, konnte das Qualitätsurteil nicht besser sein, bei nicht zufriedenstellenden Umwelteigenschaften wurde es um eine Note abgewertet. Bei nicht zufriedenstellender Faseraufnahme von Polstern konnte das Saugen nur zwei Noten besser sein. Bei nicht zufriedenstellendem Staubrückhaltevermögen konnten die Umwelteigenschaften nicht besser sein, bei weniger zufriedenstellendem Geräusch nur um eine Note (Teppich) bzw. zwei Noten (Hartboden). War das Urteil der Motordauerprüfung durchschnittlich oder schlechter, konnte die Haltbarkeit nicht besser sein.

SAUGEN: 45 %

Staubaufnahme: in Anlehnung an EN 60312.
Prüfungen auf Teppichboden, Velours (Wilton), mit neuen und gefüllten Staubbeuteln bzw. gefüllter Staubbox (200 und 400 Gramm DMT8-Staub), auch bei einer Schiebekraft von 30 N, jeweils bezogen auf den Referenzstaubsauger. Auf Schlingenware (Duracord), auf glattem Hartboden, aus Ritzen, Ecken und an Kanten (Fußleisten) mit 200 Gramm.  Lag das Fassungsvermögen des Staubbeutels/der Staubbox unter 200 bzw. 400 Gramm, wurde bei einem Unterdruck von 40 Prozent des Ausgangswerts geprüft.

Faseraufnahme: mit 200-Gramm-Füllung von Teppichboden und von Polstern.

HANDHABUNG: 30 %

Fünf Nutzer beurteilten Gebrauchsanleitung, Montage, Demontage, Griffe, Schalter, Anzeigen, Saugen von Teppichboden, Hartboden, Treppen, Polstern, Wechsel der Staubbeutel und Filter oder Leeren der Staubbox, Düsenreinigung, Tragen des Geräts und Aufbewahrung.

UMWELTEIGENSCHAFTEN: 15 %

Staubrückhaltevermögen: Feinstaubvergleich in Zu-/Abluft als Abscheidegrad.
Geräusch: Schallleistung in dB(A) angelehnt an EN 60704 bei maximaler Saugleistung auf Teppich- und Hartboden.
Stromverbrauch: beim Saugen auf Veloursteppich, berechnet für 10 m². Schadstoffe: PAK in Griffen, Kabel, Stecker, Schlauch angelehnt an ZEK 01.4-08, Phthalate in Griffen nach Extraktion u. GC/MS.

HALTBARKEIT: 10 %

Motordauerprüfung: 600 Stunden. Stoß- und Fallprüfung: u.a. Stoß an Schwellen und Pfosten (500 Zyklen), Kabelauszug (6.000 Zyklen).

ELEKTRISCHE SICHERHEIT: 0 %

Angelehnt an EN 60335-1 und -2-2.

Geräte der Tests von 2012 und 2013 noch erhältlich

Staubsauger der Tests aus den Jahren 2012 und 2013 sind zu folgenden Richtpreisen noch erhältlich:

Bodenstaubsauger von 2012:

  • Bosch BSG81261 Ergomaxx Professional: 240 Euro
  • EIO Villa 1000 BS 70/1: 130 Euro
  • Fakir 2100 Öko Power, Art.Nr. 2025003: 230 Euro
  • Philips FC9179/03 Performer EnergyCare FC 9179: 260Euro
  • Siemens VSZ5GP1264 / Z 5.0 green power allergy: 240 Euro, im Auslaufen

Bodenstaubsauger von 2013:

  • Bosch BSG81000 Ergomaxx Professional 1000: 250 Euro
  • Bosch BBZ145EB Ergomaxx Professional 1000 mit
    Elektrobürste BBZ 145 EB: 160 Euro
  • Panasonic MC-CG 712: 160 Euro
  • Siemens VSQ4GP1264 Q4.0 green power allergy: 200 Euro
  • Vorwerk VT 265 Tiger (Nachfolgemodell; anderes
    Design, technisch ident) - VT 270 Tiger mit Hartbodendüse HD 50: 738 Euro
  • Vorwerk VT 270 Tiger mit Elektrobürste HD 370: 1.020 Euro

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