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Heizkosten: Strom und Gas billiger - Vergleichen und sparen

, aktualisiert am

Unterschiedliche Entwicklung bei den Heizkosten: Im Vergleich zum Vorjahr ist der Preis für Erdgas am stärksten gesunken, Heizöl ist etwas teurer geworden, teils steigende Preise bei Holz.

In unserer Tabelle finden Sie Informationen über folgende Ernergieformen:

Erneuerbar

  • Kaminholz im Karton
  • Scheitholz (1m)
  • Kaminholz (0,33m)
  • Hackgut
  • Holz-Briketts
  • Pellets

Nicht erneuerbar

  • Erdgas Bm³
  • Flüssiggas
  • Heizöl EL
  • Brikett-Rekord
  • Steinkohle (Polen)
  • Hüttenkoks Brech 3

Elektrische Energie

  • Tagstrom
  • Nachtstrom

Wärmepumpe

  • Tagstrom
  • Mischtarif

Fernwärme

  • Standardtarif
  • Niedrigenergietarif

Verglichen haben wir: Heiztechnik (Kaminofen, Durchbrandkessel, Holzvergaserkessel, Kachelofen, Zentralheizung, Erdwärmepumpe ...), Brennstoffpreis in Cent/Einheit, Energiegehalt in kWh/Einheit, Jahresnutzungsgrad neue und alte Anlage, Brennstoffkosten in Cent/kWh bei neuen und alten Anlagen, CO2-Emissionen.


Die aktuelle Preisübersicht über Brennstoffe weist einen anhaltend niedrigen Heizölpreis aus, dieser ist aber in den letzten Monaten nicht mehr weiter gesunken. Dagegen haben andere Brennstoffe den tendenziellen Preisrückgang, wenigstens teilweise, nachvollzogen. So zeigt der Vergleich der Preise von November 2015 zu Oktober dieses Jahres einen Rückgang der Brennstoffkosten pro kWh bei Erdgas um 5,4 Prozent. Pellets kosten um 3,1 Prozent weniger, Strom für Direktheizgeräte sank um 2,9 Prozent. Heizöl dagegen verteuerte sich geringfügig um 1,3 Prozent. Im Gegensatz  zu den Pellets gab es bei Scheitholz eine Preissteigerung, Scheitholz wurde um 2,5 Prozent teurer.

Strom fünfmal teurer als Holz

Bei der Preisspanne hat sich begreiflicherweise wenig verändert – Holz ist am billigsten, Strom am teuersten. Scheitholz bei Selbstabholung ab Wald kostet nun 3,67 Cent pro kWh (im Holzvergaserkessel). Die höchsten Kosten pro kWh sind für Strom zu verzeichnen. Wer ein Direktheizgerät mit Tagstrom betreibt, muss 17,23 Cent berappen, das ist nahezu das Fünffache der Kosten für Scheitholz. Ein Spezialfall ist die Wärmepumpe. Hier wird ja die Wärme gratis aus der Umgebung bezogen, Strom benötigt man nur zum Aufheizen, um die Umgebungswärme auf das für die Heizungsanlage erforderliche Temperaturniveau anzuheben. Wer eine Erdwärmepumpe besitzt, kommt mit Heizkosten von 4,10 Cent/kWh aus (Strom, Mischtarif).

Erdgas wieder billiger als Öl

Beim ewigen Zweikampf zwischen Erdgas und Heizöl hat jetzt wieder Gas die Nase vorn, mit 6,65 Cent/kWh ist es rund 40 Cent billiger als Heizöl (7,03 Cent/kWh). Im Vorjahr war Heizöl nach einem markanten Preisverfall um über 20 Prozent knapp billiger als Erdgas gewesen. Pellets sind zwar deutlich teurer als es Holz ist, aber auch spürbar billiger als Gas oder Öl – 5,69 Cent/kWh. Bei den Preisangaben müssen immer die Bedingungen berücksichtigt werden, sie gelten für neue Heizungsanlagen mit der effizientesten Kesseltechnologie, also etwa Brennwertkessel für Gas oder Heizöl.

Fördertrick der Öl-Lobby

Fördertrick der Öl-Lobby

Unabhängig von den Erdölnotierungen kommt eine Ölheizungsanlage jedenfalls teurer als eine gasbetriebene. Auch wenn die Öl-Lobby – in Gestalt des Instituts für Wärme und Oeltechnik, IWO – beharrlich gegenteilige Vergleichsrechnungen veröffentlicht, in denen die Ölheizung alle anderen Energieträger kostenmäßig unterbietet. Erklären lässt sich dieses Phänomen zum Großteil damit, dass das IWO bei den Kosten für den Ölbrennwertkessel eine „Förderung“ von derzeit 2.500 Euro abzieht. Es handelt sich allerdings um keine Förderung, also einen nicht rückzahlbaren Zuschuss einer öffentlichen Körperschaft, etwa um Energie zu sparen oder die Umweltbelastung zu reduzieren.

Vermeintliches Geschenk

Dieser Betrag wird von den Mitgliedern des IWO, der Mineralölindustrie, Geräteherstellern, usw. vorfinanziert, um die Kunden an die fossile Energie zu binden, was im Gegensatz zur Energiestrategie Österreichs steht. Man kann es auch so sehen: Da es sich um gewinnorientierte Unternehmen handelt, werden sie diesen Vorschuss natürlich zurückhaben wollen. Die Konsumenten müssen sich dieses vermeintliche Geschenk letztlich selbst bezahlen – über einen überhöhten Heizölpreis in den Folgejahren.

Heizungs-Check

Heizungs-Check

Klimaaktiv, die Klimaschutzinitiative des Umweltministeriums, hat bisher an mehr als 600 Heizungsanlagen Checks durchgeführt. Dabei wurde festgestellt, dass das Einspar-Potential einer 20-jährigen Heizungsanlage zwischen 10 und 40 Prozent beträgt. Das am häufigsten festgestellte Defizit – bei 82 Prozent aller Anlagen – bestand in einem fehlenden hydraulischen Abgleich.

Oft bekommen die am weitesten vom Heizkessel oder der Therme entfernten Heizkörper nicht genügend Heizwasser und können die Räume nicht entsprechend erwärmen. Konsequenz: Die Leistung der Heizung oder die Leistung der Umwälzpumpe wird erhöht. Das Ergebnis: ein unnötig hoher Verbrauch.

Alle Heizkörper gleich warm

Beim hydraulischen Abgleich wird die Wärmeverteilung so eingestellt, dass alle Heizkörper gleichmäßig mit Heizwasser versorgt werden. Die Heizungsanlage kann dann mit einem um bis zu 15 Prozent höheren Nutzungsgrad arbeiten. Eine einfache Methode, eine bestehende Anlage effizienter zu gestalten, wenn man von der Investition in eine neue Anlage zurückschreckt. Voraussetzung ist allerdings: Die Wasserzufuhr muss bei den Heizkörpern regulierbar sein.

Tabelle: Heizkostenvergleich 11/2016

Zusammenfassung

  • Spartipps: Sparmaßnahmen, die nichts kosten, sind u.a.: Heizkörper nicht verkleiden oder mit Vorhängen verdecken; nicht dauerlüften, sondern kurzfristig kräftig durchlüften. Rohre und Heizkörper regelmäßig entlüften.
  • Thermostatköpfe: Ersetzen Sie die herkömmlichen Drehregler an den Heizkörpern durch programmierbare Thermostatventile, um für jeden Raum die optimale Heizzeit und -temperatur wählen zu können.
  • Hydraulischer Abgleich: Neben der regelmäßigen Wartung sollten Sie wenn möglich einen hydraulischen Abgleich durchführen lassen. Das muss durch einen entsprechend geschulten Installateur erfolgen.

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