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Virtuelle Maschinen - Windows XP weiter nutzen

Wenn Sie nach dem Wechsel zu Windows 8.1 nicht völlig auf XP verzichten möchten, sollten Sie auf eine virtuelle Maschine zurückgreifen. Diese schafft ein Umfeld für ältere Software. Lesen Sie Schritt-für-Schritt-Anleitungen für die kostenlosen Lösungen von "VirtualBox" und "VMLite".

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Die Entscheidung für das Leben nach XP ist nicht einfach. Wer sich in langen Jahren an Windows gewöhnt hat, scheut oft den Umstieg zu den fremd erscheinenden Welten von Apple oder Linux (siehe Computer-Betriebssysteme 5/2014). Ob man Windows 8 unter diesem Gesichtspunkt als das geringere Übel betrachten kann, sei dahingestellt, denn Umsteigern wird auch diese Umgebung fremd sein.

Windows 8: Ungewohnt ...

Wir gehen jedenfalls davon aus, dass Sie seit Kurzem einen Computer mit der aktuellen Windows-Version 8.1 zu Hause stehen haben. Dann werden Sie bereits wissen, dass es eine Herausforderung sein kann, sich zurechtzufinden bzw. Gewohntes an seinem neuen Speicherort wiederzufinden.

... und mit Frustpotenzial

Vielleicht hatten Sie auch schon ein frustrierendes Erlebnis, als Sie feststellten, dass ein von Ihnen gerne genutztes Programm unter Windows 8.1 einfach nicht mehr funktioniert? So steht nun entweder der nicht geplante Kauf einer aktualisierten Version ins Haus – die wohl auch einiges an Neuem und Ungewohntem mit sich bringt – oder das Programm wird gar nicht mehr weiterentwickelt und Sie haben sich gedanklich bereits davon verabschiedet.

Altes Umfeld in neuer Umgebung

In solchen Situationen können so genannte virtuelle Maschinen eine Lösung sein. Das ist Software, die innerhalb des aktuellen Betriebssystems ein Umfeld schafft, in dem ältere oder fremde Betriebssysteme laufen und somit auch die dazu passenden Programme installiert werden können.

Nur Ergänzung, kein Ersatz

Um es gleich vorwegzunehmen: Im Fall des von Microsoft aufgegebenen XP darf dies nicht die Lösung sein, um das alte Betriebssystem im großen Stil weiter zu nutzen. Sie sollten es tunlichst vermeiden, über das im Vergleich deutlich verwundbarere XP ins Internet einzusteigen oder dort den E-Mailverkehr abzuwickeln. Auch wenn die virtuelle Maschine nicht unmittelbar ins Hauptsystem eingreift und dessen Virenscanner den gesamten Computer schützt, so gibt es doch einige Verknüpfungen zwischen dem Host (Gastgeber) und dem Gastsystem, die von Schadsoftware ausgenützt werden könnten.

Weiterverwendung von Software und Geräten

Sie können aber auf jeden Fall vorhandene XP-Software verwenden und beispielsweise Ihrem alten Scanner, der unter Windows 8.1 partout nicht erkannt wird, weil der Hersteller keinen aktuellen Treiber mehr anbietet, wieder Leben einhauchen. 

Auf den folgenden Seiten finden Sie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung mit Bildern zur Installation und Nutzung von Windows XP mit Hilfe der virtuellen Maschinen VMLite bzw. VirtualBox.

VMLite: die elegantere Lösung

VMLite: die elegantere Lösung

Was nun die virtuellen Maschinen betrifft, so findet man im Internet mit "VirtualBox" und "VMLite" (www.vmlite.com) zwei kostenlose Varianten. VMLite ist die elegantere davon, die eine fast nahtlose Integration von XP ermöglicht. Sie bedient sich dabei einer von Microsoft selbst bereitgestellten Lösung, die für sich genommen eigentlich nur unter Windows 7 funktioniert.

Windows XP-Modus

Mit dem (nachinstallierbaren) "Windows XP-Modus" (engl.: Mode) kam Microsoft vor einigen Jahren vor allem Unternehmen entgegen, die noch zahlreiche XP-Programme laufen hatten und deshalb aus Kostengründen den Umstieg auf das damals aktuelle Windows 7 hinauszögerten. Da Microsoft XP mittlerweile nicht mehr mit Updates versorgt, wurde unter Windows 8.1 auch die Unterstützung für den XP-Modus aufgegeben. Hier kommt nun VMLite ins Spiel.

XP Professional inklusive

Bei dieser Lösung wird nicht wie üblich eine virtuelle Plattform geschaffen unter der Sie dann das Betriebssystem Ihrer Wahl installieren, sondern eine lizenzierte Version von Windows XP Professional mit Service Pack 3 wird kostenlos mitgeliefert und gleich automatisch eingerichtet.

So geht's: Installation XP-Modus unter VMLite

Nachfolgend finden Sie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Installation des XP-Modus unter VMLite.

Schritt 1: VMLite downloaden

Nach kostenloser Registrierung auf www.vmlite.com ("Login/Create an account") laden Sie die unter "Download" verfügbare Datei "VMLiteWorkstationSetup.exe" herunter (danach Logout über das nach der Anmeldung aufscheinende rote X).

Windows XP in VM Lite starten - Schritt 1: VM Lite downloaden (Bild: VKI-Screenshot) 

Schritt 2: XP-Modus für Windows 7 herunterladen

Als Nächstes holen Sie sich von einem der gängigen Freewareanbieter, wie z.B. chip.de (www.chip.de/downloads/XP-Modus-fuer-Windows-7_37537390.html), den XP-Modus für Windows 7 (Microsoft selbst blockiert im hauseigenen Download-Center offenbar das Herunterladen der Datei auf PCs mit Windows 8).

Windows XP in VM Lite starten - Schritt 2: XP-Modus für Windows 7 herunterladen (Bild: VKI-Screenshot) 

Schritt 3: VMLite installieren

Starten Sie durch Doppelklick auf die VMLite-Datei die Installation. In deren weiterer Folge müssen Sie auch der Installation von Gerätesoftware (Treiber) zustimmen, damit später alles reibungslos läuft.

Windows XP in VM Lite starten - Schritt 3: VM Lite installieren (Bild: VKI-Screenshot) 

Schritt 4: XP-Modus-Datei auswählen

Sobald die Installation der virtuellen Maschine abgeschlossen ist, erscheint ein weiteres Fenster. Hier suchen Sie unter "Specify the path of the XP mode package oder a virtual disk file" den Speicherort der XP-Modus-Datei, markieren diese mittels Rechtsklick und klicken auf "Öffnen" und "Next".

Windows XP in VM Lite starten - Schritt 4: XP-Modus-Datei auswählen (Bild: VKI-Screenshot)

Schritt 5: Arbeitsspeicher definieren

Während des Installationsvorgangs müssen Sie lediglich ein Administratorpasswort Ihrer Wahl eingeben sowie die Größe des Arbeitsspeichers und die Anzahl der virtuellen Prozessorkerne (CPUs), die Sie dem Gastbetriebssystem zugestehen, definieren. Stellen Sie fürs Erste den Hauptspeicher auf 2048 MB und belassen Sie die CPU-Einstellungen auf 1.

Windows XP in VM Lite starten - Schritt 5: Arbeitsspeicher definieren (Bild: VKI-Screenshot) 

Schritt 6: Automatische Updates deaktivieren

Deaktivieren Sie im nächsten Fenster die automatischen Updates, denn XP wird ohnehin nicht mehr damit versorgt und sollte aus Sicherheitsgründen möglichst keinen Kontakt zum Internet aufnehmen.

Windows XP in VM Lite starten - Schritt 6: Automatische Updates deaktivieren (Bild: VKI-Screenshot) 

Schritt 7: Auf "Geräte/Gasterweiterungen installieren" klicken

Schließlich sehen Sie – wenn auch (noch) nicht bildschirmfüllend – den bekannten XP-Desktop vor sich. Klicken Sie in der Menüleiste der virtuellen Maschine auf "Geräte/Gasterweiterungen installieren". Diese bewirken nicht zuletzt, dass XP in den Vollbildmodus im 16:9-Format wechselt. Allfällige Warnmeldungen zu Sicherheitsbedenken sowie Hinweise, dass sich XP nicht auf dem aktuellen Stand befindet, ignorieren Sie bitte.

Windows XP in VM Lite starten - Schritt 7: Auf  

Schritt 8: Downloads über Windows 8 nach XP verschieben

Nun ist XP einsatzbereit, Sie können wie gewohnt Programme installieren und über den Windows Explorer unter "host/C/Users/(Benutzername)" auf Dateien zugreifen, die auf dem Gastsystem abgespeichert sind. Möchten Sie Software aus dem Internet unter XP installieren, dann nehmen Sie aus Sicherheitsgründen unbedingt diesen Umweg, d.h. Download unter Windows 8 und dann erst über den Windows Explorer von XP auf die Installationsdatei zugreifen. Am besten deaktivieren Sie unter XP die automatisch über den Host eingerichtete Internetverbindung: "Start/Systemsteuerung/Netzwerk- und Internetverbindungen/Netzwerkverbindungen/(Rechtsklick auf LAN-Verbindung)/Deaktivieren".

Windows XP in VM Lite starten - Schritt 8: Downloads über Windows 8 nach XP verschieben (Bild: VKI-Screenshot) 

Schritt 9: Win XP über VMLite Workstation starten

Vor dem Beenden der virtuellen Maschine fahren Sie XP wie üblich herunter. Möchten Sie es starten, öffnen Sie zunächst die VMLite Workstation und klicken auf den grünen Pfeil. In der VMLite Workstation finden Sie eine Übersicht über das Gastsystem sowie alle Einstellungsmöglichkeiten. Klicken Sie dazu auf die blauen Überschriften. XP muss währenddessen ausgeschaltet sein.

Windows XP in VM Lite starten - Schritt 9: Win XP über VMLite Workstation starten (Bild: VKI-Screenshot) 

Schritt 10: Arbeitsspeicher eventuell erhöhen

Das reibungslose Funktionieren einer virtuellen Maschine bzw. eines Gastsystems hängt immer auch von der Hardware des Computers ab. Sollte sich herausstellen, dass XP träge reagiert, können Sie jedenfalls versuchen, in der VMLite Workstation unter "System/Hauptplatine" den Speicher von 2048 auf 4096 MB zu erhöhen.

Windows XP in VM Lite starten - Schritt 10: Arbeitsspeicher eventuell erhöhen (Bild: VKI-Screenshot) 

Schritt 11: Hardware-Virtualisierung aktivieren

Nur wenn Sie computertechnisch bewandert sind – und Ihr Computer dies überhaupt unterstützt –, können Sie außerdem unter "System/Beschleunigung" die "Hardware-Virtualisierung" aktivieren und somit die Rechenprozesse beschleunigen. Bevor Sie in der VMLite Workstation bei VT-x/AMD-V (die Virtualisierungslösungen der beiden Chiphersteller Intel und AMD) den Haken setzen, müssen Sie allerdings eine Einstellungsänderung im BIOS Ihres Computers vornehmen. In unserem Fall handelt es sich um ein HP ProBook mit Intel-Prozessor. Zur VT-x-Aktivierung gelangt man hier während des Neustarts über "ESC/BIOS Setup/Update System BIOS/Advanced/Device Configurations" – dies ist jedoch von Hersteller zu Hersteller und von Gerät zu Gerät unterschiedlich.

Windows XP in VM Lite starten - Schritt 11: Hardware-Virtualisierung aktivieren (Bild: VKI-Screenshot)

Schritt 12: Anzahl der virtuellen Prozessorkerne erhöhen

Nach dem Speichern der Änderungen im BIOS und dem anschließenden Hochfahren des Computers können Sie in der VMLite Workstation die Hardware-Virtualisierung aktivieren und unter "System/Prozessor" die Anzahl der virtuellen Prozessorkerne auf 2 oder auch auf 4 erhöhen. In der Folge können Sie ja ausprobieren, in welcher Kombination von Speicher- und Prozessoreinstellungen Ihre XP-Programme am flüssigsten laufen.

Windows XP in VM Lite starten - Schritt 12: Anzahl der virtuellen Prozessorkerne erhöhen (Bild: VKI-Screenshot)

VirtualBox: ohne mitgeliefertes Windows XP

VirtualBox: ohne mitgeliefertes XP

Möchten Sie eine auf einem Datenträger vorhandene Version von Windows XP in einer virtuellen Maschine installieren, dann können Sie auf VirtualBox zurückgreifen (www.oracle.com/technetwork/server-storage/virtualbox/downloads/index.html). Diese funktioniert sehr ähnlich wie VMLite, allerdings ohne die Nutzung des Windows XP-Modus.

Höherer Aufwand

Dies bedeutet, dass Sie einen höheren Installationsaufwand haben, der auch davon abhängt, welche XP-Version Sie vorliegen haben. Im schlimmsten Fall müssen Sie die Servicepacks 2 und 3 manuell nachinstallieren. Außerdem brauchen Sie den Lizenzschlüssel für Ihre XP-Version zur Hand, weil Sie diese wie üblich registrieren müssen. Laut Auskunft von Microsoft Österreich ist es trotz des Auslaufens der offiziellen Unterstützung für XP bis auf Weiteres problemlos möglich, Neuinstallationen zu aktivieren.

So geht's: Installation von Windows XP unter VirtualBox

Nachfolgend finden Sie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Installation von Windows XP unter VirtualBox.

Schritt 1: Virtual Box Installationsdatei (inkl. Extension Pack) laden

Laden Sie von der Website des Anbieters Oracle die Installationsdatei für Windows auf Ihren Computer (www.oracle.com/technetwork/server-storage/virtualbox/downloads/index.html). Das gleichfalls auf dieser Seite erhältliche VirtualBox Extension Pack mit notwendigen Erweiterungen ist in der Installationsdatei bereits inkludiert (Sollten Sie über eine der weniger verbreiteten 64-Bit-Versionen von Windows XP verfügen, ziehen Sie nun bitte Schritt 17 vor und setzen dann mit Schritt 2 fort).

Windows XP unter Virtual Box - Schritt 1: Virtual Box Installationsdatei (inkl. Extension Pack) laden (Bild: VKI-Screenshot) 

Schritt 2: Installationsassistent starten

Starten Sie den Installationsassistenten durch Doppelklick auf die VirtalBox-Installationsdatei. Belassen Sie in den folgenden Fenstern die Standardeinstellungen und ignorieren Sie die Warnung, dass die Netzwerkverbindung kurzfristig unterbrochen wird.

Windows XP unter Virtual Box - Schritt 2: Installationsassistent starten (Bild: VKI-Screenshot)

Schritt 3: Warnmeldung nach Installation ignorieren

Nach Fertigstellung der Installation startet VirtualBox möglicherweise mit der Warnmeldung, dass der Zugriff auf (virtuelle) Datenträger nicht möglich ist. Klicken Sie auf "Ignorieren" und danach links oben auf das blaue Symbol ("Neu").

Windows XP unter Virtual Box - Schritt 3: Warnmeldung nach Installation ignorieren (Bild: VKI-Screenshot) 

Schritt 4: Betriebssystem wählen, Arbeitsspeicher festlegen, ...

In den folgenden Fenstern wählen Sie das Betriebssystem, das Sie installieren möchten und geben ihm einen Namen, legen die Speichergröße auf 2048 MB fest, markieren die Option "Festplatte erzeugen", belassen den Dateityp auf "VDI", wählen bei der Art der Festplatte "feste Größe" und geben die Größe der virtuellen Festplatte an. Sie hängt u.a. davon ab, wie viel freier Speicherplatz auf der Festplatte Ihres PCs vorhanden ist und ob Sie in der Folge eines oder mehrere XP-Programme installieren möchten. Die voreingestellten 10 Gigabyte (GB) sind sicher als Minimum zu betrachten, das Doppelte kann es ruhig sein.

Windows XP unter Virtual Box - Schritt 4: Betriebssystem wählen, Arbeitsspeicher festlegen, ... (Bild: VKI-Screenshot) 

Schritt 5: Festplattenpartition für XP ist angelegt, Datenträger einlegen

Nach dem Erzeugen der virtuellen Festplatte öffnet sich das Hauptfenster der virtuellen Maschine. In der linken Spalte ist die Festplattenpartition für XP angelegt, jetzt können Sie das Betriebssystem installieren. Legen Sie zunächst den Datenträger in das Laufwerk Ihres Computers ein.

Windows XP unter Virtual Box - Schritt 5: Festplattenpartition für XP ist angelegt, Datenträger einlegen (Bild: VKI-Screenshot) 

Schritt 6: Datenträger auswählen

Klicken Sie auf das Zahnradsymbol ("Ändern") und im folgenden Fenster auf "Massenspeicher". Markieren Sie durch einfachen Linksklick das CD-Symbol in der mittleren Spalte, wo derzeit noch "leer" steht. Dann wählen Sie über das nun rechts bei den Attributen eingeblendete blaue CD-Symbol das Hostlaufwerk, das den Datenträger enthält. Alle übrigen Einstellungen lassen Sie unverändert und bestätigen mit "OK".

Windows XP unter Virtual Box - Schritt 6: Datenträger auswählen (Bild: VKI-Screenshot) 

Schritt 7: Installation von Windows XP

In einem blauen Fenster beginnt nun die routinemäßige Installation von Windows XP. In deren Zuge müssen Sie die dafür bestimmte Partition wählen (ausgewiesen als "unpartitionierter Bereich", die Größe kann eine Spur von der ursprünglich festgelegten abweichen). Handelt es sich um die einzige unter VirtualBox erzeugte Partition, wird ohnehin nur diese angezeigt. Bestätigen Sie außerdem die Standardeinstellung "Partition mit dem NTFS-Dateisystem formatieren".

Windows XP unter Virtual Box - Schritt 7: Installation von Windows XP (Bild: VKI-Screenshot) 

Schritt 8: Installation anpassen

Es folgen die erforderlichen Eingaben zu Region und Sprache, Computername und Administratorkennwort (beides frei wählbar), Datum und Uhrzeit, Netzwerkeinstellungen und Arbeitsgruppe (beides auf Standard belassen) sowie zur automatischen Anpassung an die Bildschirmauflösung.

Windows XP unter Virtual Box - Schritt 8: Installation anpassen (Bild: VKI-Screenshot) 

Schritt 9: Automatische Updates ablehnen

Wenn Sie aufgefordert werden, den Computer durch automatische Updates zu schützen, dann klicken Sie auf "Nein". Erstens wird XP nicht mehr mit Updates versorgt und zweitens ist es sicherer, wenn es möglichst wenig bis gar keinen Kontakt zum Internet aufnimmt. In der Folge wird zwar eine Internetverbindung eingerichtet, diese werden wir aber später deaktivieren.

Windows XP unter Virtual Box - Schritt 9: Automatische Updates ablehnen (Bild: VKI-Screenshot) 

Schritt 10: Menüleiste "Geräte/Medium mit Gasterweiterungen einlegen"

Nach dem Anlegen eines Benutzerkontos erscheint schließlich der gewohnte XP-Desktop, wenn auch noch nicht bildschirmfüllend. Die Warnung, dass der Computer eventuell gefährdet ist, ignorieren Sie und klicken nun in der Menüleiste der VirtualBox auf "Geräte/Medium mit Gasterweiterungen einlegen". Letzteres startet unmittelbar den Installationsassistenten für die Gasterweiterungen. Belassen Sie hierbei alle Standardeinstellungen und ignorieren Sie die Warnmeldungen, dass die Installation die Funktion des Systems beeinträchtigen kann. Nach dem abschließenden Neustart füllt der XP-Desktop nun das gesamte Fenster der virtuellen Maschine aus und Sie können diese – falls nicht bereits geschehen – auf Vollbildansicht vergrößern.

Windows XP unter Virtual Box - Schritt 10: Menüleiste  

Schritt 11: Welche Service Packs sind installiert?

Vergewissern Sie sich nun, auf welchem Stand sich Ihre XP-Version befindet. Unter "Start/Systemsteuerung/Leistung und Wartung/System" finden Sie die entsprechenden Daten. Hier sollte u.a. das Service Pack 3 (SP 3) genannt sein, zumindest aber Service Pack 2. Ist das Service Pack 3 installiert, dann lesen Sie bitte bei Punkt 13 weiter. Andernfalls laden Sie aus dem Microsoft Download Center die fehlenden Installationsdateien herunter, um XP möglichst auf den letzten Stand zu bringen.

Windows XP unter Virtual Box - Schritt 11: Welche Service Packs sind installiert? (Bild: VKI-Screenshot)

Schritt 12: Service Pack 2 und 3 nachrüsten

Fehlt Ihnen das Service Pack 2 (http://www.microsoft.com/de-de/download/details.aspx?id=28), müssen Sie zunächst dieses installieren und erst danach das Service Pack 3 (http://www.microsoft.com/de-de/download/details.aspx?id=24). Führen Sie den Download aus Sicherheitsgründen nicht über XP, sondern über den Browser in Windows 8 aus. Lassen Sie sich nicht dadurch irritieren, dass die Installationspakete für "IT-Spezialisten und Entwickler" ausgewiesen sind und übergehen Sie sowohl die von Microsoft empfohlene Option "Zu Microsoft Update wechseln" als auch die zusätzlichen Downloadangebote.

Windows XP unter Virtual Box - Schritt 12: Service Pack 2 und 3 nachrüsten (Bild: VKI-Screenshot)

Schritt 13: Downloads über Windows 8 nach XP verschieben

Möchten Sie ein Service Pack oder andere Software unter XP installieren, nehmen Sie auf jeden Fall den Umweg über Windows 8 und greifen Sie dann erst über den Windows Explorer von XP auf die heruntergeladenen Installationsdateien zu. Anders als beim XP-Mode unter VMLite gibt es keine standardmäßige Schnittstelle zwischen Host und Gastbetriebssystem. Klicken Sie in der Menüleiste der virtuellen Maschine auf "Geräte/Gemeinsame Ordner" und dann auf das blaue Ordnersymbol mit dem grünen Plus. Danach klicken Sie unter "Ordner-Pfad" auf "Ändern" und wählen den betreffenden Ordner auf dem Host, also z.B. "Downloads". Wenn Sie, wie auf dem Bild, die Option "Nur lesbar" wählen, dann wird die Verknüpfung nicht permanent eingerichtet, sondern nur bis zum Schließen der virtuellen Maschine.

Windows XP unter Virtual Box - Schritt 13: Downloads über Windows 8 nach XP verschieben (Bild: VKI-Screenshot)

Schritt 14: Downloads in der Virtual Box finden

Im Windows Explorer von XP finden Sie den gewählten Ordner dann unter "Netzwerkumgebung/Gesamtes Netzwerk/VirtualBox Shared Folders/VBoxsvr". Ein Doppelklick auf eine der Dateien startet wie gewohnt die Installation. Wenn Sie hingegen das Hostlaufwerk unter XP mitnutzen möchten, klicken Sie in der Menüleiste der virtuellen Maschine auf "Geräte/CD-DVD-Laufwerke".

Windows XP unter Virtual Box - Schritt 14: Downloads in der Virtual Box finden (Bild: VKI-Screenshot)

Schritt 15: Internet-Zugang aktivieren/deaktivieren

Wenn Sie keinen direkten Zugriff von XP auf den Host mehr benötigen, dann empfiehlt es sich, die Netzwerkverbindung und somit auch den Zugang zum Internet zu deaktivieren: "Start/Systemsteuerung/Netzwerk- und Internetverbindungen/Netzwerkverbindungen/(Rechtsklick auf LAN-Verbindung)/Deaktivieren". Das Aktivieren erfolgt auf demselben Wege. Zusätzlich müssen Sie dann noch in der Menüleiste der VirtualBox auf "Geräte/Netzwerk/Netzwerkadapter verbinden" klicken.

Windows XP unter Virtual Box - Schritt 15: Internet-Zugang aktivieren/deaktivieren (Bild: VKI-Screenshot)

Schritt 16: Arbeitsspeicher eventuell erhöhen

Das reibungslose Funktionieren einer virtuellen Maschine bzw. eines Gastsystems hängt immer auch von der Hardware des Computers ab. Sollte sich herausstellen, dass XP träge reagiert, können Sie jedenfalls versuchen, in der VirtualBox unter "Ändern/System/Hauptplatine" den Speicher von 2048 auf 4096 MB zu erhöhen (XP muss dabei heruntergefahren sein).

Windows XP unter Virtual Box - Schritt 16: Arbeitsspeicher eventuell erhöhen (Bild: VKI-Screenshot)

Schritt 17: Hardware-Virtualisierung aktivieren

Nur wenn Sie computertechnisch bewandert sind – und Ihr Computer dies überhaupt unterstützt –, können Sie außerdem unter "System/Beschleunigung" die "Hardware-Virtualisierung" aktivieren und somit die Rechenprozesse beschleunigen. Bevor Sie in der VirtualBox bei VT-x/AMD-V (die Virtualisierungslösungen der beiden Chiphersteller Intel und AMD) den Haken setzen, müssen Sie allerdings eine Einstellungsänderung im BIOS Ihres Computers vornehmen. In unserem Fall handelt es sich um ein HP ProBook mit Intel-Prozessor. Zur VT-x-Aktivierung gelangt man hier während des Neustarts über "ESC/BIOS Setup/Update System BIOS/Advanced/Device Configurations" – dies ist jedoch von Hersteller zu Hersteller und von Gerät zu Gerät unterschiedlich.

Windows XP unter Virtual Box - Schritt 17: Hardware-Virtualisierung aktivieren (Bild: VKI-Screenshot)

Schritt 18: Anzahl der virtuellen Prozessorkerne erhöhen

Nach dem Speichern der Änderungen im BIOS und dem anschließenden Hochfahren des Computers können Sie in der VirtualBox die Hardware-Virtualisierung aktivieren sowie unter "Hauptplatine" IO-APIC (Letzteres ist eventuell bereits automatisch erfolgt). Unter "System/Prozessor" erhöhen Sie nun die Anzahl der virtuellen Prozessorkerne auf 2 oder auch auf 4. In der Folge können Sie ja ausprobieren, in welcher Kombination von Speicher- und Prozessoreinstellungen Ihre XP-Programme am flüssigsten laufen.

Windows XP unter Virtual Box - Schritt 18: Anzahl der virtuellen Prozessorkerne erhöhen (Bild: VKI-Screenshot)

Leserreaktionen

Vorschlag

Zur leidigen XP-„Bestattung“ noch ein Vorschlag: Üblicherweise hat man seinen XP-PC mit der gewohnten Software schon einige Zeit in Verwendung. Windows 8.1 auf dem alten Gerät zu installieren, scheint mir wenig sinnvoll. In einer neuen Maschine stiften die „Klimmzüge“ mit virtuellen Maschinen möglicherweise einige Verwirrung.

Warum das eingespielte Hard-/Software-XP-System nicht einfach behalten? Ich benutze zum Datenaustausch zwischen den Geräten ein sogenanntes „Data-Link“-Kabel (USB). Nur von PC zu PC ohne online-Netzwerk.

DI Wolfgang Rieger
Graz
(aus KONSUMENT 7/2014)

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