Die meisten Kindersitze erfüllen die Mindestanforderungen punkto Crashsicherheit. Was nicht heißt, dass es keine Probleme gibt.
Folgende Produkte finden Sie in der Testtabelle:
- Britax Römer
- Cam
- Casualplay
- Chicco
- Cybex
- Hauck
- Heyner
- Inglesina
- Joie
- Kiwy
- Maxi-Cosi
- Simple Parenting
Die Testtabelle enthält folgende Beurteilungspunkte: Gewicht des Sitzes, Gewicht der Basis, Sitzrichtung des Kindes, Anschnallen des Kindes, Ruheposition, Sitzbefestigung, Stützfuß, Top Tether, Sicherheit (Frontal- und Seitenaufprall, Sitzkonstruktion), Handhabung (Schutz vor Fehlbedienung, Einbauen, Anschnallen, Größenanpassung, Bedienungsanleitung, Reinigung/Verarbeitung), Ergonomie (Platz und Komfort für das Kind, Platzbedarf im Fahrzeug, Sitzposition), Schadstoffe.
Hier der Testbericht:
Der aktuelle Test des internationalen Konsortiums von Konsumentenschutz- und Autofahrerorganisationen bringt vor allem bei den Testverfahren wie auch in der Bewertung nach vier gleichen Jahren einige Neuigkeiten. So finden die Crashtests jetzt alle in einer Karosserie des aktuellen Golf VII statt und sowohl beim Front- als auch beim Seitencrash wurden die Belastungen nochmals erhöht und dem Standard des europäischen Fahrzeugtestprogramms Euro NCAP (siehe EuroNCAP: Fahrzeugsicherheit in Europa) wie auch der Norm ECE R129 angepasst.
So entsprechen die Verzögerungswerte beim Frontalaufprall mittlerweile einer Kollision mit 74 Kilometern pro Stunde. Alle Kindersitze, die als Gesamtbewertung zumindest ein „durchschnittlich“ erhalten, liegen somit weit über den Mindestanforderungen, die eine Prüfnorm (ECE R44 oder R129) oder ein Gesetz vorgibt.
I-Size ist in aller Munde
Da immer wieder, vor allem von den Herstellern, die schon entsprechende Produkte anbieten, auf angebliche Vorteile der ECE R129 (gängiges Kürzel: „I-Size“) gegenüber der weiterhin bestehenden Norm ECE R44/04 hingewiesen wird, hier ein paar Anmerkungen zur Klarstellung: Bislang ist der erste von insgesamt drei Teilen dieser neuen Norm verabschiedet.
Damit wird derzeit ein überschaubarer Teil des Kindersitzspektrums – nämlich jene, die nur mit Isofix befestigt werden können – abgedeckt. So sind Sitzkissen mit Rückenlehne (Gruppe II+III), die aufgrund der langen Nutzungsdauer weit mehr als die Hälfte der gesamten Nutzung ausmachen, derzeit nur nach ECE R44/04 zulassbar.
Hochwertige Produkte beider Normen schützen wirkungsvoll
Selbst wenn hier demnächst eine Normerweiterung kommt, dürfen bereits genehmigte Produkte in der Regel noch fünf weitere Jahre produziert und natürlich auch verkauft werden. Da gerade bei Kombinationsprodukten eine Verwendungsdauer von bis zu 11 Jahren vorgesehen ist, kann man aus heutiger Sicht davon ausgehen, dass beide Normen bezogen auf die rechtliche Zulässigkeit noch etwa 15 bis 20 Jahre parallel existieren werden.
Die gute Nachricht: Wie der vorliegende Test bestätigt, sind hochwertige Produkte – egal nach welcher Norm geprüft – in der Lage, ein Kind wirklich wirkungsvoll zu schützen.