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Autotest: Ober- und Mittelklassewagen 5/2003 - Luxusschlitten & Familienkutschen

  • Neue Modelle im Überblick
  • Zwischen 20.000 und 50.000 Euro
  • Schadstoffbelastung unnötig hoch

Nach Kleinwagen und Kompakt-Vans sind diesmal Fahrzeuge der Mittel- und der Oberklasse an der Reihe. Ein breites Feld, das von preiswerten Familienautos bis zu Luxuslimousinen reicht. Ausgewählt wurden die beliebtesten Modelle, die zuletzt getestet wurden – egal, ob es sich um Diesel oder Benziner, um Limousinen oder Kombis handelt. Abgesehen vom Ladevolumen ist der Unterschied zwischen Kombis und Limousinen auch eher unerheblich. Im Gegensatz zu früher, als Diesel zwar sparsam waren, aber weniger Laufruhe und Agilität boten, ist heute der direkte Vergleich der beiden Verbrennungsprinzipien leichter möglich.

Benziner gegen Diesel

Der Mehrverbrauch der Benziner hält sich tendenziell in Grenzen, während heutige Turbodiesel sogar besonders antrittstark sind. In der Laufruhe lassen sich keine allgemein gültigen Regeln mehr aufstellen. Punktuell können in beiden Fällen Schwächen auftreten, wie etwa beim Mazda 6 1.8 (Benziner), dessen Motor bei hohen Geschwindigkeiten brummig wird, oder beim Mercedes E 220 (Diesel), der beim Kaltstart nagelt. Entscheidend für die Laufruhe ist also eher die gesamthafte technische Auslegung eines Autos als das Verbrennungsprinzip.

Ruß und Schwefel

Durch den etwas geringeren Wirkungsgrad des Ottomotors und den geringeren Energiegehalt des Benzins lässt sich der Verbrauchsnachteil des Benzinmotors auch mit erheblichem technischen Aufwand nicht ganz beseitigen. Der höhere Verbrauch ist auch der Grund dafür, warum es benzingetriebene Autos schwerer haben, in der Rangliste weit nach vorne zu kommen, denn der Kraftstoffverbrauch fließt mit 20 Prozent in die Wertung ein. Dies ist bei jedem individuellen Vergleich zu beachten.

Dieselautos sind nach wie vor etwas teurer in der Anschaffung als vergleichbare Benziner und amortisieren sich erst bei höheren Kilometerlaufleistungen. Wer nicht mehr als 10.000 Kilometer pro Jahr fährt, sollte genau nachrechnen.

Partikelfilter gegen Ruß

Mit zunehmendem Anteil der Dieselautos im Verkehr wird auch die Kritik an deren Rußpartikelausstoß immer lauter. Und sie ist begründet, da Dieselruß im Verdacht steht, Atemwegserkrankungen und sogar Krebs auszulösen. Dass von Seiten der Gesetzgebung und der Industrie nicht schnell genug gehandelt wird, zeigt die Tatsache, dass es bereits seit drei Jahren einzelne Modelle (z.B. Peugeot) mit Partikelfilter gibt, die auch problemlos funktionieren.

Erst die stufenweise Verschärfung der Abgaslimits ab 2005 wird den Einsatz von Partikelfiltern ansteigen lassen und auch da nur bei größeren und leistungsstarken Modellen. Einige Autohersteller haben zwar angekündigt, ab diesem Sommer freiwillig Modelle mit Partikelfilter anzubieten, doch bei einem Mehrpreis von 800 bis 1000 Euro wird sich die Nachfrage vermutlich in Grenzen halten.

Partikelgröße entscheidend

Bei den Rußpartikeln spielt die Größe eine wichtige Rolle. Sie sind nämlich umso gefährlicher, je kleiner und damit lungengängiger sie sind, weil sie dann nicht mehr ausgehustet werden können. Durch verfeinerte Einspritzsysteme wird heute der Diesel viel gründlicher verbrannt als früher. Negativer Nebenaspekt: Dadurch entstehen tendenziell kleinere Partikel. Und gerade diese kleinen Teilchen kann auch ein Rußfilter nicht zur Gänze schlucken. Diese Tatsache ist aber kein Argument gegen den Einsatz von Rußfiltern; sie stellen auf jeden Fall einen Fortschritt dar, denn der weitaus überwiegende Teil der Rußpartikel wird auf diese Weise weggefiltert und abgebrannt oder umgewandelt.

OMV später dran

Aber auch die Mineralölwirtschaft könnte einen wichtigen Beitrag leisten. Während in Deutschland seit 1. Jänner 2003 ausschließlich schwefelarmer Kraftstoff (max. 10 mg Schwefel je kg Treibstoff) angeboten wird, wird dieser in Österreich laut OMV erst ab 2004 einigermaßen flächendeckend zu haben sein. Dabei wäre schwefelreduzierter Kraftstoff der einfachste Schritt zu weniger schädlichen Abgasen. Beim Benzinmotor ermöglicht er den Einsatz hocheffizienter und damit sehr sparsamer Direkteinspritz-Systeme, deren Spezial-Katalysator keinen Schwefel verträgt. Beim Diesel bildet sich ohne Schwefel von vornherein erheblich weniger Ruß, und zwar nicht nur bei neuen, sondern bei allen Fahrzeugen. Und der Rußfilter funktioniert ohne Schwefel besser.

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Größer oder kleiner? Mit zunehmendem Radstand steigt üblicherweise der Fahrkomfort, aber auch der Preis, und die Chance sinkt, einen Parkplatz zu finden.

Limousine oder Kombi? Kombis sind oft nur unwesentlich teurer als Limousinen. Die kombitypischen Nachteile früherer Zeiten sind passee. Durch kluge Hinterachskonstruktion auch bei maximaler Zuladung sicheres Fahrverhalten. Klappern und Dröhnen aufgrund des größeren Resonanzraumes gibt es auch nicht mehr.

Diesel oder Benziner? Diesel verbrauchen weniger als Benziner, was mit steigendem Fahrzeuggewicht an Bedeutung gewinnt. Wer wenig fährt und behutsam mit dem Gaspedal umgeht, fährt mit einem Benziner aufgrund des niedrigeren Kaufpreises dennoch billiger.

Ober- und Mittelklassewagen

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