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Crashtest 2/2008 - Daihatsu Materia, Nissan, Mercedes, Renault, Volvo, Mazda 2

Die jüngste Crashtest-Serie brachte vier Automodellen 5 Sterne, die drei restlichen ernteten 4 Sterne. Fast durchwegs schwach dagegen die Fußgängersicherheit.

Nur wenig Schwächen in der Insassensicherheit

Von den sieben getesteten Modellen können sich vier bei der Insassensicherheit (Front- und Seitencrash) mit 5 Sternen schmücken. Zwei Autos, der Van Daihatsu Materia und der SUV (Geländewagen) Nissan X-Trail zeigten beim Frontalaufprall empfindliche Schwächen. Am besten schnitten die neuen Mittelklassemodelle von Mercedes und Renault ab, sie erzielten 36 von 37 möglichen Punkten und liegen damit in der Bestenliste ganz vorne. Nur ein Auto, der Nissan Qashqai, hat bisher mehr, nämlich das Punktemaximum von 37 Punkten erzielt.

2 matte Sterne in der Fußgängersicherheit sind Standard

Die Fußgängersicherheit wird von den Autoherstellern nach wie vor stark vernachlässigt. Sechs der sieben Modelle müssen sich mit zwei Sternen zufrieden geben. Nur der Honda Civic ragt mit drei Sternen aus der Masse hervor. Der japanische Konzern (die meisten Honda-Modelle bringen es auf drei Sterne) beweist damit, dass der Schutz von Fußgängern, die vom Auto erfasst werden, nicht nur Zufall ist, sondern dass konstruktive Maßnahmen im Bereich von Stoßdämpfer, Motorhaube und Windschutzscheibe die Verletzungsgefahr deutlich senken können.

Durchschnittlich bis gut die Kindersicherheit

Der Schutz von Kleinkindern in den von den Herstellern empfohlenen Kindersitzen ist meist gut, Verbesserungen wären allerdings ohne großen Aufwand möglich. Fünf der sieben Testmodelle haben vier von fünf Sternen erzielt. Am besten schnitt hier der Nissan X-Trail ab, am schlechtesten die C-Klasse von Mercedes.

Dieser Test erschien nur online. Eine Übersicht über die Crashtests der letzten Jahre finden Sie hier: [Auto Extra

Die Automodelle im einzelnen (Details finden Sie in der Testtabelle ):

Daihatsu Materia (Van)

Oberschenkel und Schienbein des Fahrerdummies wurden im Frontcrash stark nach vorne gedrückt. Das kann schwere Knieverletzungen mit sich führen. Harte Strukturen am Armaturenbrett brachten weitere Minuspunkte, so dass der neue Van von Daihatsu im Frontcrash nur 10 Punkte ins Trockene bringen konnte. Im Seitencrash verhinderten fehlende Kopf-Airbags ein besseres Ergebnis. Schwach auch in der Fußgängersicherheit, wobei vor allem Kinder wegen der unnachgiebigen Motorhaubenkante gefährdet sind.

Honda Civic (Kompaktklasse)

Honda hat sein Sicherheitssystem für das Modell 2008 des Civic modifiziert. Dennoch wurde der Fahrer-Airbag im Frontcrash nicht vollständig entfaltet, so dass der Kopf Kontakt mit dem Lenkrad bekam: 12 Punkte im Frontcrash. Keine Änderungen in Bezug auf die Fußgängersicherheit: Wie das Vorgängermodell brachte es der neue Civic auf 3 Sterne, ein (im Vergleich zur Konkurrenz) gutes Ergebnis.

Mazda 2 (Kleinwagen)

Nach einem Upgrading der Airbag-Software konnte der Mazda 2 in der Crashsicherheit überzeugen. 34 Punkte (5 Sterne) sind für einen Kleinwagen ein sehr gutes Ergebnis. Beim Seitencrash wurde die hintere Tür aufgerissen, was zum Abzug eines Punktes führte. In der Kindersicherheit maximales Punktescore für den dreijährigen Dummy.

Mercedes C (Mittelklasse)

Keine besonderen Belastungen konnten bei Front- und Seitencrash ermittelt werden, nur ein Punkt fehlt aufs Punktemaximum. In der Kindersicherheit leistet sich die renommierte Marke allerdings eine arge Schwäche: nur 32 Punkte und drei Sterne. Ebenso beschämend die Performance in der Fußgängersicherheit, die Motorhaube ist viel zu unnachgiebig bei Aufprall eines Fußgängers.

Nissan X-Trail (SUV)

Beim Frontcrash hat das SUV-Modell die niedrigste Punktezahl erreicht (9). Ursache: Der Nacken des Fahrerdummies wurde stark nach hinten gebogen. Erhöhte Verletzungsgefahr auch für Oberschenkel und Knie. Mit 43 Punkten dagegen ein recht gutes Ergebnis in der Kindersicherheit. Sehr schwach wiederum die Fußgängersicherheit, besonders die Motorhaubenkante erwies sich als Totalausfall.

Renault Laguna (Mittelklasse)

Der Vorgänger war das erste Automodell, das fünf Sterne in der Insassensicherheit erzielte. Auch das neue Modell bot eine überzeugende Leistung: 36 von 37 Punkten.

Gut auch in der Kindersicherheit, volles Punktescore für den dreijährigen Dummy. Auf den Fußgängerschutz hingegen scheint der französische Sicherheitsspezialist fast vergessen zu haben. Mit 10 Punkten das schlechteste Ergebnis in dieser Testserie.

Volvo V70 (Mittelklasse)

Ebenfalls fünf Sterne im Crashtest konnte der V70 von Volvo erzielen. Die Lenksäule bewegte sich im Crash vorwärts, so dass für Kopf und Brust des Fahrers mehr Raum geschaffen wurde. Kindersicherheit: Bei beiden Kinderdummies wurde das Punktemaximum erzielt, mangelnde Sicherheitshinweise führten allerdings zu Abzügen. Mäßiger Schutz für Fußgänger, vor allem, wenn ein Erwachsener mit dem Kopf auf die Motorhaube aufprallt.

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