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Fahrraddiebstahl - Leichte Beute am Straßenrand

Der Gelegenheitsklau des Alltagsrades lässt sich durch ein paar Maßnahmen erschweren. Richtig teure Räder sollten außerhalb der eigenen vier Wände gar nicht unbeaufsichtigt abgestellt werden.

Rund 70 Fahrräder werden in Österreich pro Tag laut offiziellen Angaben gestohlen – das heißt, mindestens alle 20 Minuten ­wechselt ein Drahtesel unrechtmäßig den Besitzer. Viele davon werden "nur kurz ausgeliehen" und dann irgendwo wieder stehen gelassen. Aber das hilft dem Bestohlenen wenig – es sei denn, er hat sein Rad regis­trieren lassen und kann später über Polizei oder Fundamt kontaktiert werden.

Maßnahmen um Fahrrad-Diebstahl zu vermeiden

Um unangenehme Rennereien und Ärger nach einem Diebstahl von vornherein zu vermeiden, sollte jeder Radler laut Bundeskriminalamt ein paar Punkte beachten, die es Langfingern zumindest schwieriger machen, sich auf die Schnelle ein Rad zu schnappen.

Dazu zählt:

  • das Fahrrad an einem fix ver­ankerten Gegenstand zu befestigen
  • stark frequentierte, gut beleuchtete Abstellplätze zu wählen (vor allem zum Schutz vor Van­dalismusschäden)
  • das Rad nicht immer am gleichen Platz abzustellen
  • Rahmen, Vorder- und Hinterrad mit einem Spezialkabel zu ­sichern
  • in Gepäcktaschen oder am Gepäckträger keine wertvollen Gegenstände zurückzulassen
  • und teure Komponenten (Licht, Computer) abzunehmen.

Bügel statt Spirale

Als wichtigste Sicherungsmaßnahme gilt ein gutes Schloss. Knackbar ist jedes, aber gerade bei Fahrradschlössern zählt – wie bei Wohnungseingangstüren – der erste Eindruck. Die beliebten "Schlangen" (richtig: Spiralschlösser) sind mit einer Zange in gut drei Sekunden zu knacken.

Bei Bügelschlössern muss schon mit massiverer Gerätschaft angerückt werden. Leisten Sie Vorarbeit für den Fall, dass Ihr Rad gestohlen wird: Stellen Sie es zum Beispiel sofort nach dem Kauf ins Rampenlicht und fotografieren Sie es; notieren Sie die Rahmennummer, um bei einer Anzeige nicht nur Farbe und Marke angeben zu können.

Lesen Sie auf der nächsten Seite wie Sie ihr Fahrrad registrieren und ob eine Fahrrad-Versicherung wirklich nützlich ist.

 


 

Lesen Sie außerdem folgende KONSUMENT-Artikel zum Thema Fahrrad: Test: Fahrradservice in Tirol, Test: E-Bikes, Test: Fahrradhelme, Test: Elektroräder, Test: Trekkingräder

Wichtig: Fahrrad sofort registrieren lassen!

Fahrrad sofort registrieren lassen

Fahrradregistrierung; Bild: fase24 

Lassen Sie ein neues Rad gleich beim Händler registrieren. Sollte es nach einem Diebstahl wieder aufgefunden werden, kann es durch den Eintrag in einer Registrierungsdatenbank wie zum Beispiel fase24.eu von der ­Polizei binnen weniger Sekunden eindeutig dem Besitzer zugeordnet werden.

Die Gebühr beträgt bei fase24 einmalig 8 Euro für die gesamte Fahrradlebensdauer. Mitglieder von ARBÖ, ÖAMTC oder Radfahr­organisationen erhalten eine Ermäßigung. Gebrauchte Räder sind ebenfalls registrierbar.

Aufkleber am Rad

Fahrradregistrierung; Bild: fase24  

Ein Aufkleber auf dem Rad signalisiert, dass es registriert ist, und schreckt Diebe unter Umständen ab – ein gestohlenes Rad, das registriert ist, lässt sich schwerer weiterverkaufen. Damit kann die Registrierung auch einen Beitrag zur Eindämmung der Fahrraddiebstähle leisten.

Deutlich teurer ist die Registrierung bei "Nummer sicher": 29 Euro für das Startpaket plus 10 Euro im Folgejahr werden dort für den Diebstahlschutz mit SMS-Abfrage und Mobile Tagging verlangt.

Fahrrad-Versicherungen: viele Ausreden

Ohne Registrierung sind die Chancen, das gestohlene Rad wiederzusehen, sehr gering bis gar nicht vorhanden. Die Aufklärungsquote bei Fahrraddiebstählen liegt im einstelligen Prozentbereich. Und die Hoffnung, dass ­zumindest der finanzielle Schaden über eine Versicherungspolizze gedeckt ist, erweist sich leider allzu oft als trügerisch. Fahrräder sind zwar über die Haushaltsversicherung mitversichert (oder können versichert werden), aber Ersatz gibt es in den meisten Fällen trotzdem nicht, denn dazu müsste der gut abgesicherte Drahtesel aus den versperrten eigenen vier Wänden (zu denen auch das Kellerabteil zählt) entwendet worden sein. Viel häufiger bedienen sich Langfinger aber im für viele zugänglichen Hof, im Hausflur, in Gemeinschaftsräumen, auf der Straße oder an öffentlich zugänglichen Plätzen vor Schule, Uni, Bahnhof, Lokalen und Geschäften.

Diebstahl muss sofort gemeldet worden sein

Deshalb bieten Händler beim Kauf oft auch gleich eine eigene Fahrraddiebstahlversicherung an. Die kann ganz schön teuer ausfallen – 10 bis 15 Prozent des Fahrradwertes pro Jahr! – und leistet doch nur eingeschränkt. Beispiel ÖAMTC-Fahrrad-Diebstahl-Versicherung: Der Diebstahl ist innerhalb von 24 Stunden anzuzeigen; gezahlt wird nur nach Vorlage der Rechnung für ein neues Rad (Bares gibt es also nicht), und hat der Drahtesel erst einmal fünf Jahre auf dem Sattel, werden überhaupt nur noch 50 Prozent der Versicherungssumme geleistet.

Versicherung gut überlegen

Die Versicherung von vergleichsweise kleinen Risiken ist generell zu hinterfragen. Eine private Haftpflichtversicherung (im Rahmen der Haushaltsversicherung) oder eine Unfallversicherung haben ohne Zweifel Priorität, weil sie Schäden abdecken, die wirklich ins Geld gehen können. Wenn ein Fahrrad gestohlen wird, ist das zwar ärgerlich, aber nicht existenzgefährdend.

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