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ÖBB - Beam mich heim, Scotty!

Mit „Scotty mobil“, der ÖBB-Fahrplanauskunft fürs Handy, hat man das gesamte Angebot des öffentlichen Verkehrs in Österreich in der Tasche. Abseits der Ballungszentren zeigen sich die Kinderkrankheiten dieses neuen, kostenlosen Services.

Fahrplanauskunft per Handy 

Die Internet-Fahrplanauskunft der ÖBB wird als „Scotty mobil“ jetzt auch für das Handy angeboten. Namensgeber ist Scotty aus der legendären TV-Serie „Raumschiff Enterprise“, der auf den Hilferuf „Beam mich rauf, Scotty“ seine in Gefahr geratenen Kameraden stets sicher zurück in ihr Raumschiff beamte.

Mit der alten ÖBB-Internet-Fahrplan­auskunft konnte für den gewünschten Zeitpunkt die Verbindung zwischen zwei Bahnhöfen, teilweise auch zwischen Bus­haltestellen, gesucht werden. Jetzt findet Scotty auch die Verbindung zwischen zwei beliebigen Adressen innerhalb Österreichs.

Von Tür zu Tür

Scotty wie auch Scotty mobil greifen auf Fahrpläne aller öffentlichen Verkehrsunternehmen in Österreich (Bahn, Bus, städtische Verkehrsunternehmen) zurück (laut ÖBB fehlen nur ein paar private Buslinien in Tirol). Europaweite Bahnverbindungen, rund 90 Prozent des Schweizer Busverkehrs und der Regionalverkehr in Oberbayern sind ebenfalls integriert. Man muss nur Start- und Zieladresse sowie die gewünschte Abfahrts- oder Ankunftszeit eingeben, schon werden die für die Fahrt nötigen öffentlichen Verkehrsmittel, die Umsteigestellen und -zeiten sowie verbindende Fußwege angezeigt. Scotty zeigt auch den ergänzenden Fußweg zur Start- bzw. ab der Zielhaltestelle, veranschaulicht durch zoombare Umgebungspläne.

Kürzeste Verbindung nach Hause 

Möglich ist auch das Speichern persönlicher Fahrpläne für öfter benützte Verbindungen am Handy. Über mobiles Internet kann für einzelne Zugverbindungen auch in Echtzeit eruiert werden, ob der angepeilte Zug Verspätung hat. Die „Take me Home“-Funktion beamt zwar nicht wirklich nach Hause, zeigt aber von überall in Österreich die kürzeste Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur definierten „Home“-Adresse. Besitzt das Handy ein GPS-Modul, lässt sich dieses für Scotty mobil nutzen: Der aktuelle Standort wird als Startadresse übernommen.

ÖBB 2/2009 Schwächen im Detail

Unproblematische Technik

Scotty mobil ist als eigenständige Java-Applikation am Handy konzipiert und läuft auf den meisten javafähigen Handys prob­lemlos. Eine Liste von rund 90 getesteten Handys findet sich unter den detaillierten Informationen auf der Homepage der ÖBB.

Von dort kann der elektronische Fahrplan aufs Handy geladen werden: Nach Eingeben der Handynummer auf der Website der ÖBB wird postwendend per SMS der Link zum Download zugesandt. Scotty selbst ist gratis, für den Datentransfer können aber Kosten entstehen. Einmal abgerufene Daten wie Fahrpläne oder Umgebungskarten werden am Mobiltelefon gespeichert und stehen dann auch offline ohne neuerliche Downloadkosten zur Verfügung. Nach einer gewissen Eingewöhnungszeit geht Scotty leicht von der Hand.

Schwächen im Detail

Im Praxistest mit verschiedenen Destinationen zeigt sich das System bei den Adresse-zu-Adresse-Abfragen als noch verbesserungsbedürftig – vor allem abseits der gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erschlossenen Ballungsräume. Da werden Zwei-Minuten-Busfahrten alternativlos angezeigt, selbst wenn man eine Stunde auf diesen Bus warten muss und Gehen im wahrsten Sinn des Wortes näher liegend wäre. Vollends skurril wird es, wenn dieser Zwei-Minuten-Bus an einem Sonntag nicht fährt und das System deshalb für Sonntag keine Verbindung anzeigt, sondern den nächsten Tag vorschlägt. Scotty nennt also Bus- oder Bahnverbindungen mit geradezu sklavischer Priorität. Daher sollten Benutzer die akzeptierte Länge von Fußwegen verändern können, wie dies etwa der Verkehrsverbund Ost-Region in seinem Internetfahrplan anbietet. Ebenso hilfreich wäre es, wenn die Möglichkeit, kürzere Wege per Fahrrad zurückzulegen, ins System einbezogen und besonders in ländlichen Gebieten die Telefonnummer des nächstgelegenen Taxiunternehmens bekannt gegeben würde. Diese Features könnten Scotty mobil zum Routenplaner für Nichtmotorisierte aufwerten.

Von Scotty profitieren

Trotz dieser Schwächen eröffnet der Handy-Fahrplan den Öffi-Benutzern durch die Verknüpfung unterschiedlicher Verkehrsmittel und die integrierte Darstellung eine neue Dimension. Wer ein passendes Handy besitzt und zumindest gelegentlich mit Bus, Bim oder Bahn fährt, wird von Scotty mobil jedenfalls profitieren

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