Zum Inhalt

Batterietester - Ist noch Saft drin?

  • Brauchbare Batterien nicht wegwerfen
  • Einige Geräte zeigen ungenau an
  • Testsieger außer Konkurrenz

Nicht nur für Bastler

Sie glauben, ein Batterieprüfgerät ist nur was für Elektronik-Bastler? Nein! Dieses  Messgerät gehört in fast jeden Haushalt. Grund 1 heißt Umwelt: Viele Batterien wandern in den Sammelbehälter, obwohl sie noch funktionieren und müssen als Sondermüll entsorgt werden. Wenn eine Batterie in einem Gerät mit hohem Stromverbrauch (z.B. Fotoblitz, Motorspielzeug, Digitalkamera, Rasierer oder CD-Player) nicht mehr läuft, kann sie anderswo (Uhr oder Fernbedienung) noch gute Dienste leisten, ist also zu schade zum Wegwerfen.

Gebraucht und neu nie mischen

Argument zwei lautet Technik: Gebrauchte und neue Batterien sollte man nie gemeinsam einsetzen. Und wie findet man das heraus? Eben. Grund 3 ist die Kontrolle: Gerade im Urlaub wollen Sie mobil sein. Da sind Akkus zum Wiederaufladen besser. Auch deren Zustand lässt sich mit einem Batterietester prüfen. Die Anschaffung von Akkus mit Ladegerät rechnet sich schon nach fünf Mal Aufladen.

Multimeter können mehr

Vier Testkandidaten sind  Multimeter, messen also nicht nur die Spannung von Batterien, sondern auch die Funktionsfähigkeit von Glühbirnen (herkömmliche und Halogenlampen), Dioden und anderes mehr. Besonders viel kann das – allerdings auch recht teure – Steinel MultiCheck, ein echter Spannungsprüfer bis zu 500 Volt Netzspannung. Doch bei Batterien unter 5 Volt war es zu ungenau, obwohl es als Batterietester angepriesen wird. Aber: Multimeter setzen gewisse technische Kenntnisse voraus.

Hofer-Schnäppchen unschlagbar

Ein Multimeter erstanden wir als Hofer-Schnäppchen, und ausgerechnet dieses erwies sich als unschlagbar in Preis und Qualität. Wir führen es, da nicht regulär im Handel, außer Konkurrenz an. Generell schnitten Multimeter besser ab. Sie geben den genauen Wert an. Die "Nur"-Batterietester hingegen erkannten zwar, ob ein Stromspeicher ganz voll oder ganz leer war. Gerade im kritischen Zwischenbereich lagen sie aber daneben. Das liegt an der schlecht ausgelegten Elektronik und an der unklaren rot-grünen Analoganzeige. Ausnahme: Der "gute" Batterietester von Conrad um 8,65 Euro fiel trotz Analoganzeige positiv aus dem Rahmen, was beweist, dass "digital" nicht "besser" bedeutet. Und seine Anleitung stellt sogar "Technik-Trottel" zufrieden.

Mühsames Herumfummeln

Ein Vorteil der Multimeter lag auch in der Handhabung. Bei  Batterieprüfern muss man öfters fummeln: Man klemmt die Batterie ein und hofft, dass man die Kontakte erwischt (was nicht immer gelingt). Bei Knopfzellen ein Geduldsspiel! Multimeter hingegen haben Prüfspitzen. Enttäuscht hat uns der MW Battery Tester. Bei sehr guter Handhabung misst er ziemlich exakt. Die Kurzanleitung auf der Rückseite jedoch ist ein nahezu unverständliches Kauderwelsch.

VC 555 braucht eigene, teure Batterie

Einige Testkandidaten ziehen die Energie, die sie zum Messen benötigen, direkt aus der zu testenden Batterie. Andere brauchen eine separate Batterie, das – ansonsten "gute" – VC 555 sogar teure Spezialbatterien. Wer da aufs Ausschalten vergisst, spürt dies schmerzlich im Börsel.

Schwache Infos

Nicht alle Anleitungen informieren, wann eine Batterie noch zu brauchen ist. Dazu Richtwerte, bezogen auf 1,5-Volt-Batterien, gemessen ohne Last mit Multimeter: Eine Alkali-Mangan-Batterie ist bei 1,3 Volt leer, eine Zink-Kohle mit 1,35 bis 1,4 Volt. Akkus hingegen haben eine Nennspannung von 1,2 Volt, sind also noch voll. Leer sind sie erst mit 1 Volt.

Batterietester

×
Multimeter Voltcraft VC 555
Multimeter Voltcraft VC 555 Gut mit kleiner Einschränkung: Das digitale Multimeter Voltcraft VC 555 benötigt teure Spezialbatterien. |
Multimeter Voltcraft VC 555
Multimeter Voltcraft VC 555 digitale Multimeter Voltcraft VC 555 |
Digital Battery Tester
Digital Battery Tester Deutliche Anzeige, aber "weniger zufriedenstellende" Handhabung. Die Batterie muss eingeklemmt werden (Digital Battery Tester, Mediamarkt). |
Digital Battery Tester
Digital Battery Tester Digital Battery Tester, Mediamarkt |
Analog Batterietester
Analog Batterietester Analog-Batterietester von Conrad: Fast so exakt wie Multimeter, kinderleichte Handhabung. |
Analog-Batterietester
Analog-Batterietester Analog-Batterietester |
Voltcraft MT-7005
Voltcraft MT-7005 Digital muss nicht besser sein: "Gutes" Analog-Multimeter Voltcraft MT-7005 |
Voltcraft MT-7005
Voltcraft MT-7005 Voltcraft MT-7005 |
Multimeter Kingkraft KMM940
Multimeter Kingkraft KMM940 "Gut" außer Konkurrenz: Multimeter Kingkraft KMM940 von Hofer um € 9,99 mit Digitalanzeige, arbeitet mit 9-Volt-Batterie, zum Prüfen von Fotobatterien geeignet. |
Multimeter Voltcraft VC 555
Multimeter Voltcraft VC 555
Digital Battery Tester
Digital Battery Tester
Analog Batterietester
Analog-Batterietester
Voltcraft MT-7005
Voltcraft MT-7005
Multimeter Kingkraft KMM940

Kompetent mit Konsument

  • Nützliches Gerät. Für Akkus und Batterien. Sind letztere nur in Fernbedienung und Uhr vorhanden, ist ein Batterietester unnötig. 
  • Multimeter meist sinnvoller. Genauere Anzeige, durch Prüfspitzen bessere Handhabung. 
  • Finger weg. Mit einigen Multimetern lässt sich auch der Strom (in Ampere) messen. Vorsicht: Das sollte Profis vorbehalten bleiben!
  • Richtige Lagerung. Batterien lassen sich aufheben, so lange sie nicht "angebraucht" wurden. Dann entladen sie sich auch ohne Betrieb. Daher aus selten benutzten Geräten entfernen.
  • Schwache "schwarze Schafe". Wenn ein Satz Akkus regelmäßig zu früh aufgibt, ist oft nur ein einziger davon zu rasch leer. Das Testgerät kann diesen Akku erkennen.

So haben wir getestet

Im Test: 6 Batterietestgeräte und 4 Multimeter, darunter ein Aktionsangebot von Hofer und ein Spannungsprüfer, der auch als Batterietestgerät ausgelobt wurde.

Messwerte: Gemessen wurden Innenwiderstand und Laststrom für Mignonzellen und 9 V-Blockbatterien.

Richtigkeit der Anzeige: Für die analogen Anzeigen wurden die Schwellwerte für den roten und den grünen Bereich gemessen, bei den digitalen die Genauigkeit der Anzeige im Bereich 1,5 V und 9 V.

Handhabung: Beurteilt wurden das Einlegen und das Ablesen mit Knopfzellen, Mignonzellen und 9 V-Blockbatterien.

Bedienungsanleitung: Beurteilt wurden Umfang, Lesbarkeit, Verständlichkeit und Klarheit der Skizzen. Anleitungen, die nicht in Deutsch vorhanden waren, wurden "nicht zufriedenstellend" beurteilt.

Diesen Beitrag teilen

Facebook Twitter Drucken E-Mail

Das könnte auch interessant sein:

Akkus - Ganz schön geladen

Akkus haben ihren großen Schwachpunkt, die Selbstentladung, überwunden. Damit geraten Einwegbatterien zunehmend ins Hintertreffen. Lesen Sie in unserem Test welche Akkus die besseren sind und welche auch bei Schnellladungen gut abschneiden.

Batterien - Potenzial zum Sparen

17 Batterien vom Typ AA Mignonzellen wurden getestet. Die Preisunterschiede sind enorm, aber eine gute Batterie muss nicht teuer sein.

Gefördert aus Mitteln des Sozialministeriums 

Sozialministerium

Zum Seitenanfang