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Energiekosten-Stop: Bilanz - Der Bann ist gebrochen

Die zweite Aktion Energiekosten-Stop wurde mit 17.600 Wechseln erfolgreich abgeschlossen. Die lange Zeit hindurch viel zu geringe Wechselbereitschaft ist nachhaltig angestiegen.

Nach der überaus erfolgreichen Aktion Energiekosten-Stop im Vorjahr haben wir vom Verein für Konsumenteninformation (VKI) auch dieses Jahr eine Sammelaktion mit Versteigerung an den Bestbieter durchgeführt.

17.600 Wechsel bei 48.000 Teilnehmern

Es war klar, dass wir die fulminanten Zahlen des Vorjahres nicht wiederholen können (siehe Energiekosten-Stop - So geht Wettbewerb Da hatten 260.000 Haushalte ihr Interesse an einer Teilnahme bekundet, 98.000 Wechsel – des Strom- bzw. Gasanbieters – wurden schließlich vollzogen. Heuer meldeten 48.000 Haushalte bis zum Stichtag 9. März ihr Interesse an. Bis Ende Mai wurden rund 17.600 Anmeldungen für einen Wechsel registriert.

Erwartungen erfüllt

Das entspricht etwa den Erwartungen – auch im Vorjahr hatten wir ursprünglich nicht mehr erwartet. Für eine Wiederholungsaktion jedenfalls ein gutes Ergebnis. Was mehr zählt als diese Zahlen, das ist die gestiegene Bereitschaft der Bevölkerung, den Strom- und Gasanbieter zu wechseln. Denn die verstärkte Medienpräsenz des Themas führte dazu, dass immer mehr Menschen trotz der vermeintlichen bürokratischen Hürden eines Wechsels (sie sind in Wahrheit viel geringer, als befürchtet wird) beginnen, sich für das Thema zu interessieren.

Viele individuelle Wechsel

Neben den Teilnehmern an unserer Aktion haben viele Haushalte individuell gewechselt. So summierten sich die Wechsel von Strom- und Gasanbietern im Jahr 2014 auf über 214.000 Haushalte (zwei Jahre zuvor waren es lediglich 62.000 gewesen) – das ist mehr als eine Verdreifachung von 2012 bis 2014. Dieses Spitzenergebnis wird zwar heuer nicht erreicht werden, aber die Wechselzahl wird sicher höher liegen als in den Jahren davor.

VKI-Gemeinschaftstarife 2015

Oekostrom, MONTANA, Gutmann

Die heurige Versteigerung endete mit durchwegs attraktiven Angeboten: Drei Unternehmen kamen zum Zug.

  • Strom: Beim Strom (Bedingung war: es muss Ökostrom sein) war es der Ökostrom-Pionier mit dem Namen oekostrom GmbH.
  • Gas: Bei Gas konnte MONTANA für den Großteil Österreichs das Bestangebot liefern. Dank dem auf Westösterreich spezialisierten Anbieter Gutmann gab es auch für Tirol und Vorarlberg ein günstiges Angebot.

(Tarifdetails siehe Tabelle)

VKI-Gemeinschaftstarife 2015

  Ökostrom: oekostrom Gas (Ost): MONTANA Gas (West): Gutmann
Arbeitspreis netto 3,82 Cent/kWh 2,55 Cent/kWh 2,82 Cent/kWh
Arbeitspreis brutto 4,58 Cent/kWh 3,06 Cent/kWh 3,38 Cent/kWh
Grundgebühr netto 2,75 Euro/Monat 3,00 Euro/Monat keine
Grundgebühr brutto 3,30 Euro/Monat 3,60 Euro/Monat keine


Alle drei Anbieter agieren übrigens besonders kundenfreundlich: Sie führen eine Gesamtabrechnung durch, das heißt, sie übernehmen neben der Energiekostenabrechnung auch das Inkasso der Netzgebühren. Der Verbraucher wird also nicht mit zwei Abrechnungen (eine vom Energielieferanten, die zweite vom Netzbetreiber) belästigt.

Durchschnittliche Ersparnis: 230 Euro

Die 17.600 Wechsel, die heuer durchgeführt werden, bringen den Betroffenen eine Ersparnis von insgesamt 2,8 Millionen Euro in ihrer Jahresabrechnung. Im Durchschnitt erspart sich jeder teilnehmende Haushalt 230 Euro – bei einem Wechsel des Strom- und des Gasanbieters – wobei sich 13 Prozent der Wechsler sogar über ein Minus von 400 Euro freuen dürfen.

Größte Ersparnis in OÖ und NÖ

Die höchsten Ersparnisse winken in Oberösterreich – im Schnitt sind hier sogar 280 Euro möglich – gefolgt von Niederösterreich mit 256 Euro. Jene Bundesländer, die die meisten Wechsler beheimaten, sind klarerweise die bevölkerungsreichsten – gleichzeitig handelt es sich aber auch um jene Länder, in denen die höchste Ersparnis möglich ist: Niederösterreich, Wien, Oberösterreich lautet die Reihenfolge (siehe Tortendiagramm).

Umstiegsanteil

Haushalte pro Bundesland in Prozent

Energiekosten-Stop Bilanz 2015: Umstiegsanteil - Haushalte pro Bundesland in Prozent

Besonders erfreulich – im Interesse eines funktionierenden Wettbewerbs – ist der Anteil der Erstwechsler: 54 Prozent sind es, die den Schritt zum ersten Mal gewagt haben und ihn vermutlich nicht bereuen werden.

Reibungsloser Ablauf - aus Vorjahr gelernt

Kein böses Erwachen

Die Einsparungen, die die VKI-Aktion ermöglicht, zählen eigentlich doppelt: Denn viele Billigangebote laut Tarifkalkulator der E-Control bringen es nur dank eines hohen Einmalrabattes auf niedrigere Jahreskosten. Das war aber (neben der Preisgarantie für ein Jahr) eine unserer strikten Bedingungen: Es darf keinen Einmalrabatt geben, weil der nur im ersten Jahr wirkt und danach häufig zu einem bösen Erwachen führt.

Aus Vorjahresaktion gelernt ...

Die Aktion 2015 lief übrigens besonders ruhig ab: Alles funktionierte wie am Schnürchen, es gab keine großen Probleme oder auch nur offene Fragen. Wir alle haben aus der vorjährigen Aktion gelernt, konnten viele Fragen durch gezielte Informationen (z.B. bei eigenem Heizstromtarif oder für Photovoltaik-Nutzer) vorwegnehmen, die Abwicklung des Wechsels konnte weiter vereinfacht werden.

... und Telefonanfragen gesenkt

So ist es auch kein Wunder, dass die Zahl der telefonischen Rückfragen nicht nur absolut, sondern auch in Relation zur Teilnehmerzahl deutlich abgesenkt werden konnte. Im Vorjahr erreichte die Zahl der Anrufe bei der Hotline bezogen auf die Teilnehmerzahl 34 Prozent, heuer waren es nur mehr 13 Prozent.

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