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Ladegeräte für Mignonakkus - Saft für unterwegs

  • Schnellere und langsamere Geräte
  • Superschnell hat seinen Preis
  • Nur ein Gerät weniger zufriedenstellend

Auch Langsame sind sinnvoll

Steckdosen waren gestern. Immer öfter will man „Saft“ auch dort nutzen, wo ein Netzanschluss entweder nicht vorhanden oder unpraktikabel ist. Oft reichen herkömmliche Batterien nicht aus. Also braucht man wiederaufladbare Stromspeicher (Akkus) und dazu passende Ladegeräte. 34 davon haben wir auf Herz und Nieren geprüft. Einen Außenseiter haben wir zwar getestet, jedoch nicht in unsere Tabelle aufgenommen. (siehe dazu: Inhaltsverzeichnis- "Grüner Strom“).   - Die übrigen 33 Produkte lassen sich in drei Gruppen einteilen:

  • Die Ultraschnellen . Sie können moderne Nickel-Metallhydrid-Akkus mit 2000 Milliamperestunden „Fassungsvermögen“ in weniger als eineinhalb Stunden aufladen. Nickel-Cadmium-Akkus mit maximal 1200 Milliamperestunden sind schon in einer halben Stunde voll. Das Tempo hat seinen Preis: Mehr als 50 Euro für so ein Gerät.
  • Die Schnellen . Auch damit kann man Nickel-Metallhydrid-Akkus aufladen. Allerdings dauert es zwei bis vier Stunden. Langsamer heißt aber nicht unbedingt billiger.
  • Die Standard-Geräte . Diese Langsamlader eignen sich nur bedingt für Nickel-Metallhydrid-Akkus. Denn sie fahren mit so geringer Leistung, dass Hochleistungs-Akkus gar nicht voll werden. Dafür kommen sie im Set mit Akkus sehr günstig.

Schnelle brauchen intelligente Abschaltautomatik

Bei Ultras und Schnell-Ladern ist eine intelligente Abschaltautomatik ein Muss: Die versucht festzustellen, ob der Akku schon voll ist, indem Spannung oder Temperatur des Akkus gemessen werden. Denn wenn ein Akku weiter aufgeladen wird, obwohl er schon voll ist, kann er Schaden nehmen. Bei der geringen Stromstärke, mit der Standardgeräte arbeiten, besteht diese Gefahr nicht. Daher haben sie bestenfalls eine Zeitschaltung, die den Ladevorgang nach einer bestimmten Zeit abbricht.

Auch Standardgeräte haben ihren Platz

Standardgeräte haben durchaus noch ihren Platz, etwa für das Laden von Akkus, die selten gewechselt werden, z.B. in einer Fernbedienung oder Uhr. Allerdings sollte man für diesen Einsatzbereich ein Modell wählen, mit dem man auch einzelne Akkus laden kann. Dies ist in unserer Tabelle mit „1–4“ vermerkt. Die Angabe „2/4“ hingegen bedeutet, dass sich nur entweder zwei oder vier Stück gleichzeitig aufladen lassen.

Ultraschnell für Dauereinsätze

Wer aber Akkus oft verwendet, wird um ein Schnell- oder Ultraschnell-Ladegerät nicht herumkommen. Wenn etwa im Urlaub die Digicam ständig schussbereit ist, verbraucht dies zwei oder mehr Akkusätze pro Tag. Für solche Fälle liefert ein Ultra-Gerät schnell wieder Nachschub. Wer hingegen bloß ab und zu auf den Auslöser drückt, ist vielleicht mit einem „nur“ schnellen Ladegerät auch gut bedient. An dieser Stelle sei ein besonderes Ärgernis angeprangert: Digitalkameras benötigen oft Spezialakkus. Und für die muss ein eigenes Ladegerät angeschafft werden.

Viele unserer Prüflinge werden als Set mit Akkus geliefert. Allerdings haben wir nicht mit den beigepackten Zellen getestet, weil dies das Bild verzerrt hätte. Alle Geräte wurden mit Mignonzellen der gleichen Marke und Kapazität geprüft. Mignonzellen führen die Bezeichnung AA oder R 6. Die meisten Kandidaten unseres Tests sind auch für das Aufladen von Microzellen (AAA oder R 03) geeignet.

Alle laden mehr oder weniger gut

Geklappt hat das Laden mit allen Geräten mehr oder weniger gut. Lediglich eines – das Ultra-Gerät „Unomat“ – hat „weniger zufriedenstellend“ abgeschnitten. Es besitzt nämlich keinen Verpolungsschutz. Darunter versteht man zum einen die mechanische Vorrichtung, die verhindert, dass Akkus falsch – also verkehrt – eingelegt werden. Aber genau das kann gerade bei diesem Gerät leicht passieren, denn hier ist der Pluspol anders angeordnet als üblich, nämlich unten statt oben. Zudem verfügt das Gerät über keinerlei elektronische Schutzvorrichtung gegen das Aufladen „falsch“ eingelegter Zellen. Also kann schon der eine oder andere Akku dabei „ex“ gehen.

Rekord-Viertelstunde beim Varta-Gerät

Die Ladegeschwindigkeit allein war für uns zwar nicht das entscheidende Testkriterium. Dennoch seien zwei ganz flinke Arbeiter genannt:

Das Varta 15-Minuten-Ladegerät ladet ein bis vier Zellen binnen 15 Minuten. Der Trick dabei: Hier ist die Abschaltautomatik (ein Temperaturschalter, der bei Überhitzung abschaltet) direkt in den Zellen eingebaut. Dadurch geht das Gerät mit relativ hoher Leistung zu Werke. Allerdings kommen die dafür geeigneten Varta-Spezial-Akkus erheblich teurer als andere. Ladet man mit dem Gerät andere Akkus, dauert es acht Stunden.

Duracell braucht 30 Minuten

Das zweitschnellste Gerät im Test von Duracell braucht 30 Minuten, arbeitet aber mit jedem beliebigen Akku, weil sich die Abschaltautomatik im Gerät befindet. Erwähnenswert ist auch das Sanyo-Gerät: Mit 130 Minuten Ladedauer ist es zwar nicht gerade das schnellste seiner Gruppe, mit 54,90 Euro aber das günstigste unter den Ultraschnellen.

Tipps fürs Laden

Auf keinen Fall sollte man Akkus unterschiedlicher Größe oder Kapazität gleichzeitig aufladen. Optimal ist es, wenn alle Akkus ungefähr gleich voll beziehungsweise gleich leer sind: Daher lädt man am besten immer den gleichen Satz von Akkus gemeinsam, der in einem Gerät verwendet wird. 

Alkali-Batterien nicht aufladen

Und von noch etwas sollte man die Finger lassen, nämlich vom Aufladen von Alkali-Batterien. Einige Hersteller behaupten, dass es mit ihrem Gerät funktioniert. Doch das kann buchstäblich ins Auge gehen, wenn die Batterie explodiert. Auch ein Brand kann nicht ausgeschlossen werden.

Grüner Strom

Auch getestet haben wir das Produkt i-sun, Portable Solarcharger Set um 79 Euro. i-sun Solarladegerät für Akkus (Foto: Ehrensberger) Es handelt sich um ein Gerät, das auch mit Hilfe von Sonnenenergie Akkus laden kann.

Konsument-Testurteil: gut

Zwei bis zehn Mignon- oder Mikrozellen können mit Solarstrom, aber auch übers Stromnetz oder von der Autobatterie geladen werden. Nur die Sicherheit musste mit „weniger zufriedenstellend“ bewertet werden (kein Verpolungsschutz). Fazit : Für ökologisch Interessierte mit technischen Kenntnissen.

Kompetent mit Konsument

  • Ultraschnell, schnell und langsam . Ultrageräte brauchen zum Laden weniger als eineinhalb Stunden; teuer aber sinnvoll, wenn man Akkus oft und rasch braucht. Schnellgeräte dann, wenn man fürs Aufladen ein paar Stunden Zeit hat.
  • Gut und günstig . Das NC-MQH 01 von Sanyo ist für ein Ultraschnellgerät relativ langsam, mit 54,90 Euro jedoch preiswert.
  • Sinnvoll mit Einschränkung . Standardgeräte sind zwar mit modernen Nickel-Metallhydrid-Akkus überfordert, aber als preiswerte Setangebote für weniger dringende Anwendungen (Ladung über Nacht) überlegenswert.
  • Nur gleiche Akkus . Akkus unterschiedlicher Bauart oder unterschiedlich „volle“ Akkus nicht gemeinsam laden. Am besten immer den gleichen Satz aufladen, wie er im Gerät verwendet wird.
  • Sicherheit . Ultraschnelle Ladegeräte können sich stark erwärmen, daher keinesfalls den eingebauten Lüfter abdecken. Nicht auf brennbaren Untergrund (etwa einen Zeitschriftenstapel) stellen!
  • Batterien als Alternative . Wer portable Geräte nur selten verwendet, ist mit herkömmlichen Alkali-Batterien besser bedient.

So haben wir getestet

Im Test : 34 Akkuladegeräte für Mignonzellen (R 6) mit Netzanschluss mit Einkaufspreisen von 4,99 bis 99,90 Euro (Setpreis mit 4 NiMH-Akkus).

Messungen . Gemessen wurden der Ladestrom, die effektive Ladedauer bis zur Abschaltung und die eingeladene Kapazität. Daraus wurde die Kapazität in Prozent errechnet. Als Prüflinge wurden vorher vermessene NiMH-Akkus der Größe R 6 (Mignonzellen) der Marke Sanyo (HR-3U) mit 2100 mAh Nennkapazität verwendet. Bei Geräten mit Entladefunktion wurden auch der Entladestrom und die Abschaltspannung gemessen.

Handhabung : Von mehreren Testpersonen wurden die mitgelieferten Anleitungen nach Lesbarkeit und Umfang benotet. Beurteilt wurden auch das Einlegen und Entnehmen der Zellen und die Anzeigen des Betriebszustandes am Gerät. Auch die Möglichkeit einzelne Zellen zu laden und die Überwachung von Einzelzellen wurden bewertet.

Sicherheit : Bewertet wurden die vorhandenen Sicherheitszeichen, die Zuverlässigkeit der Abschaltautomatik und die Sicherung gegen verpolte Ladung mit den Referenzzellen. Energieverbrauch: Gemessen wurde der Energieverbrauch im Leerlauf (ohne eingelegte Zellen).

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