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Stromversorgung auf Reisen - Saft unterwegs

Eine passende Steckdose ist auf Reisen nicht immer verfügbar. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihre elektronischen Geräte ­unterwegs aufladen können.

Lesen Sie auch unseren aktualisierten Artikel Akkus unterwegs laden 6/2014


Handy, MP3-Player, Digitalkamera, Camcorder, Laptop, Netbook, Tablet-PC, Navi, GPS, Blue­tooth-Headsets – die Liste der elektro­nischen Geräte, die wir beruflich oder in der Freizeit freiwillig mit uns herumtragen, wird immer länger. Wenn wir uns am Ende eines langen ­Tages zu Hause regenerieren, dann gönnen wir auch den Akkus unserer Geräte eine Erholung, indem wir sie an die Steck­dose anschließen.

Schwieriger kann die Sache werden, wenn den Akkus unterwegs der Saft ausgeht. ­Wobei es natürlich immer darauf ankommt, wo man sich gerade befindet und inwieweit man für einen solchen Fall vorgesorgt hat. Schauen wir uns ein paar gängige Situa­tionen näher an.

Stromversorgung im Auto

Die 12-Volt-Steckdose im Auto dient schon lange nicht mehr nur als Stromquelle für den Zigarettenanzünder, sie versorgt alle mög­lichen externen Geräte. Einige davon, wie etwa Navis, werden bereits standardmäßig mit dem passenden Stecker ausgeliefert, für viele andere sind sowohl teures Original­zubehör als auch preisgünstigere Adaptersets von Drittanbietern erhältlich.

Ungleiche Anschlüsse

Das Ärgerliche daran ist, dass man für jede Art von Gerät ein eigenes Set benötigt, weil diese nicht untereinander kompatibel sind. Es scheitert freilich nicht an elektrotechnischen Unvereinbarkeiten, sondern daran, dass die Hersteller die Geräte selbst mit unterschiedlich geformten Anschlussbuchsen ausstatten. Und wenn man Handy, MP3-Player oder Digitalkamera wechselt, dann kann es leicht sein, dass man auch ein neues Adapterset kaufen muss.

USB, Verteilerdosen

Verteilerdosen mit USB-Anschlüsse

Angesichts der oben dargelegten Fülle infrage kommender Geräte ist die Anschaffung einer Verteilerdose fürs Auto überlegenswert. Diese bietet mehrere 12-Volt-Steckdosen und – darauf sollten Sie bei Bedarf achten – oft auch zumindest eine USB-Buchse. Viele ­Handys, Navis oder Bluetooth-Headsets bzw. Bluetooth-Freisprecheinrichtungen fürs Auto lassen sich mittlerweile via USB-Kabel laden.

Dem Gerät ist es meistens egal, ob es mit ­einem Computer oder mit einer Verteiler- dose verbunden ist – aber leider nicht immer. Es gibt nämlich Fälle, in denen z.B. bestimmte ältere Mobiltelefone es konsequent ver­weigern, über eine Verteilerdose Strom aufzunehmen. Dies ist allerdings eher die Ausnahme als die Regel. Auf jeden Fall lohnt es sich, diesbezüglich z.B. in Onlineshops die Kommentare anderer Käufer zu lesen.

Stecker-Harmonie bei USB und Verteilern

Ein weiterer Vorteil von USB ist, dass man sich darauf verlassen kann, dass jeder USB-Stecker in jede USB-Steckdose passt und dort festen Halt hat. Das sollte bei den 12-Volt-Steckdosen und -Steckern zwar auch der Fall sein, die Praxis zeigt aber, dass sie nicht immer miteinander harmonieren.

Aufgrund der außen liegenden Kontakte, die wie Federn wirken, geschieht es z.B., dass ein 12-Volt-Stecker aus der Buchse herausspringt und die Stromversorgung unbemerkt unterbrochen wird. Das liegt nicht immer nur am Stecker, sondern auch an der Konstruktion der Steckdose, bei der es manchen Autoherstellern auf den einen oder anderen Millimeter mehr oder weniger Tiefe nicht ankommt, solange das Innenraumdesign stimmt.

Wechselrichter, Strom im Zug

Eine im Auto einsetzbare Alternative zum 12-Volt-Stecker ist ein Spannungswandler, konkret gesagt ein Wechselrichter. Dieses Gerät wandelt 12 Volt Gleichstrom in 230 Volt Wechselstrom um und erlaubt die Ver­wendung herkömmlicher Euro- oder Schukostecker. Hier lässt sich im Prinzip jedes elekt­rische Gerät anschließen, das nicht die an­gegebene maximale Verbrauchsleistung des Spannungswandlers überschreitet.

Bei den preisgünstigeren Modellen sind dies oft nur 150 Watt an einer einzigen Steckdose, aber ausreichend für jeden Laptop.

Höherpreisige Spannungswandler

Für den Einsatz in Wohnmobilen gibt es höherpreisige Spannungswandler mit zwei Steckdosen und einer Verbrauchsleistung von 1.000 und mehr Watt, die auch den Betrieb eines Haarföhns verkraften; zu beachten ist die Entleerung der Batterie. Sonst ist für ausgedehnte Campingurlaube natürlich auch ein Notstrom­aggregat eine Alternative.

Strom im Zug

Wenn Sie aufs Auto verzichten und lieber mit der Bahn fahren, dann ist das Vorhandensein einer Stromquelle im Waggon nicht zuletzt davon abhängig, ob Sie auf einer Neben- oder auf einer Hauptverkehrsstrecke unterwegs sind, auf der modernes Wagenmaterial eingesetzt wird. Die neuen Railjets der ÖBB sind jedenfalls in der 2. Klasse standard­mäßig mit je einer 230-Volt-Schukosteckdose pro Doppelsitz ausgestattet. Von erfahrenen Bahnkunden hört man, dass sie sicherheitshalber immer eine Dreifach-Verteilersteck­dose im Gepäck haben.

Vor Flugreisen informieren

Vor Flugreisen informieren

In Flugzeugen sieht es bezüglich Stromversorgung derzeit schlechter aus als bei der Bahn. Ältere Maschinen haben entweder gar keine Steckdosen bzw. beschränkt sich deren Vorhandensein oft auf die Business-Class und auf Langstreckenflüge. Bei ausländischen Fluglinien – speziell bei außereuro­päischen – kommt dazu, dass Sie sich einen entsprechenden Adapterstecker besorgen müssen. Letzteren benötigen Sie bei Auslandsreisen aber ohnehin. Wobei die flachen, zweipoligen Eurostecker innerhalb Europas oft problemlos in die jeweiligen Steckdosen passen, unsere Schukostecker hingegen in den meisten Fällen nicht.

Sicherheitsbestimmungen

Die eigentlichen Schwierigkeiten bei der ­Mitnahme akku- oder batteriebetriebener Geräte im Flugzeug sind die Sicherheitsbestimmungen, die normalerweise den Gefahrgutvorschriften der Internationalen Flug-Transport-Vereinigung IATA folgen.

Wenn Sie für den persönlichen Gebrauch Laptop, Handy, Digitalkamera und MP3-Player mit an Bord nehmen, wird dagegen in der Regel nichts einzuwenden sein. Trotzdem schadet es nicht, sich im Vorfeld bei der Fluglinie zu erkundigen.

Lithium-Ionen-Akkus nur im Handgepäck

In den IATA-Gefahrgutregelungen ist nämlich genau beschrieben, welche und wie viele Akkus und Batterien im Gerät bzw. gesondert verpackt mitgeführt werden dürfen und ob sie ins Handgepäck oder ins aufgegebene Gepäck gehören.

So sind etwa Ersatzakkus und -batterien vom Typ Lithium-Metall und Lithium-Ionen auf zwei Stück pro Fluggast limitiert und dürfen – einzeln verpackt – ausschließlich im Handgepäck verstaut werden. Für den Transport von Geräten mit starker Hitzeentwicklung, wie etwa ­Taucherlampen, ist überhaupt eine Voranmeldung erforderlich.

Solarpaneele und Pufferspeicher

Solarpaneele und Pufferspeicher

Apropos Ersatzakkus und -batterien: Auch die Anschaffung eines geladen mitgeführten Zweitakkus oder die Verwendung – selten gewordener – batteriebetriebener Geräte sind Lösungen für unterwegs, zum Beispiel auch beim Wandern. Alternativ zum ins Gerät ­passenden Zweitakku bieten sich für solche Zwecke externe Pufferspeicher an, mit denen man in handlicher Form eine Ladung Energie mitführen und damit ein leeres Handy, Navi oder GPS wieder einsatzbereit machen kann.

Mit Vorsicht zu genießen

Die eifrig beworbenen Solarlösungen sind hingegen mit Vorsicht zu genießen. Das Handy mit Solarpaneel auf der Rückseite ist überhaupt als Marketing-Gag zu werten. Solar-Pufferspeicher funktionieren theoretisch; Sie müssen aber davon ausgehen, dass es in ­unseren Breiten und angesichts der geringen Paneelfläche nicht für mehr reicht als nach mehreren Stunden Ladezeit für ein paar ­Handy-Gesprächsminuten.

Aber selbst in der Sahara werden Sie damit nicht Ihren Laptop betreiben können. (Achtung! Solar-Pufferspeicher keinesfalls im Innenraum eines Autos der Sonne aussetzen, da sie überhitzen könnten.) Praktischerweise kann man auch die ­Solar-Pufferspeicher ans Stromnetz anschließen – und das sollten Sie vor der Abreise tun.

Solar-Taschen und Rucksäcke

Als etwas brauchbarere Alternativlösungen ­erweisen sich Produkte wie Solar-Notebook­taschen oder Solar-Rucksäcke – einfach, weil sie mehr Paneelfläche bieten. Ein vollwertiger Ersatz für die Steckdose sind aber auch sie bei Weitem nicht, weil Solarzellen von Haus aus einen beschränkten Wirkungsgrad haben.

So sehen sie aus: Pufferspeicher, Adapter, USB-Verteiler

Solar-Pufferspeicher: kein vollwertiger Ersatz für Ladegeräte

Bild: Schreiner/VKI 

Verteiler für Zigarettenanzünder mit USB-Anschluss

 Bild: Artur Synenko/shutterstock

Adapter für die von Land zu Land unterschiedlichen Steckdosen

 Bild: Schreiner/VKI

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