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Dolby-Surround-Receiver - Klangwolken

  • Kino- und Konzertsound im Wohnzimmer
  • Preisunterschiede an die 100 Prozent

Können Sie Ihren Videorecorder problemlos programmieren und mit all Ihren Fernbedienungen sicher umgehen? Wenn Sie nicht eindeutig mit Ja antworten können, sind die digitalen Audio/Videoreceiver für Sie nicht gerade erste Wahl. Da sind Sie mit einer herkömmlichen HiFi-Anlage besser bedient. Denn es erwarten Sie: unübersichtlich und lieblos gestaltete Installations- und Bedienungsanleitungen, die den technisch wenig Begabten schnell in einen wahren Dschungel aus Kabeln, Schaltknöpfen, Einstellungstasten und Fernbedienungs-Mehrfachbelegungen führen.

Bisher unbekannter Hörgenuss

Aber: Hat man sich erst einmal eine Schneise durch das High-Tech-Dickicht geschlagen, winkt letztlich bislang unerreichter Hörgenuss: Kino-Tonerlebnis im Wohnzimmer. Davon haben die Audio/Video-Receiver übrigens auch das „Video“ in ihrer etwas missverständlichen Bezeichnung: Nicht, dass Sie damit einen Videofilm aus dem Äther empfangen könnten, sondern weil sie die in den meisten modernen Kino- und TV-Produktionen enthaltenen, zusätzlichen Toninformationen zu entschlüsseln vermögen. Und zwar egal, ob Sie diese terrestrisch, via Sat-Anlage oder Kabel empfangen, oder ob der Streifen vom HiFi-Videorecorder oder DVD-Spieler kommt. Auch nahezu alle anderen Tonquellen lassen sich an die Geräte anschließen und damit im Hörerleben „aufmotzen“ (selbst Audio-CDs gibt es in Surround-Qualität), in allen ist auch ein hochwertiger Radioteil für den UKW-Empfang integriert. Neben diesen Gemeinsamkeiten bestehen aber erhebliche (auch preisliche) Unterschiede, je nachdem, wie viel zusätzlicher Ton es sein soll.

Dolby Surround ProLogic

Das Grundprinzip ist schnell erklärt: Statt den zwei Boxen, aus denen bislang der Stereoklang erscholl, gibt es beim Drumherum-Raumklang (Surround-Sound) mindestens deren fünf. Ist beispielsweise das TV-Gerät die bevorzugte Tonquelle, kommt zu den beiden vorhandenen Stereoboxen ein Mittenlautsprecher (Center-Speaker) hinzu, der knapp ober- oder unterhalb des TV-Gerätes platziert wird. Aus diesem plaudern hauptsächlich die Bildschirmakteure, die Boxen links und rechts sorgen für die akustischen Seiteneffekte auf der Hauptebene des Geschehens. Hinter dem Zuschauer werden zwei weitere Boxen platziert, die erst den richtigen räumlichen „Kick“ besorgen: Der sich in den vernebelten Straßen von London schleppenden Schrittes anschleichende Bösewicht kommt akustisch wirklich von hinten und schlurft am Zuseher vorbei ins Bild des Patschenkinos. Das diesem Effekt zu Grunde liegende technische Prinzip heißt Dolby Surround ProLogic. Es liefert statt der zwei vom Stereoklang her bekannten analogen Tonkanäle deren vier (!), die aber auf fünf (!) Boxen aufgeteilt werden. Hörbare Konsequenz: Der Bösewicht pirscht nur in Mono ins Bild (aus beiden hinteren Surround-Lautsprechern ertönt also das selbe Signal, noch dazu in einem eingeschränkten Frequenzbereich).

Noch mehr Klang: Dolby Digital

Das konnte die wirklichen Enthusiasten nicht restlos befriedigen. Deshalb wurde ein erweitertes Verfahren ersonnen, das das Nahen des Schurken weiter detailliert: Kommt er aus dem dunklen Hauseingang auf der linken Straßenseite oder nimmt die ruchlose Tat hinter dem Bretterverschlag auf der rechten Straßenseite ihren unheilvollen Anfang? Das erweiterte Verfahren, das diese Richtungsinformation liefert, heißt Dolby Digital (DD), auch als AC 3 oder digitaler Surround-Sound bezeichnet. Es handelt sich also um ein digitales Verfahren (Dolby Surround ProLogic ist analog), das nicht vier, sondern sechs Kanäle zur Verfügung stellt (weshalb es auch noch als 5.1 bezeichnet wird). Auch die beiden hinteren Boxen strahlen dabei in Stereo aus, der sechste Kanal ist den ganz tiefen Tönen vorbehalten, die über einen Subwoofer genannten Basslautsprecher wiedergegeben werden können.

DD verursacht (Folge)kosten

Der Unterschied zwischen beiden Möglichkeiten ist mehr als nur ein technisches Detail: Beim Kauf wirkt er sich vielmehr in einer Preisdifferenz von rund 100 Prozent aus! Dazu kommt: Es gibt derzeit keine TV-Sendungen, die in Dolby Digital (AC 3 usw.) ausgestrahlt werden. Wer in den Genuss dieses Klangerlebnisses kommen will, muss sich dazu derzeit eines anderen Mediums bedienen, der DVD (Digital Versatile Disc oder auch Digital Video Disc), eine der CD ähnlichen Silberscheibe für Videos, wofür aber wiederum die Ausgabe für einen DVD-Player fällig wird.

Für die Kaufentscheidung bedeutet das: Wessen Interesse primär der TV-Empfang in Surround-Qualität (Dolby Surround ProLogic) oder Filmvergnügen vom Videorecorder ist (HiFi-Recorder vorausgesetzt), findet mit den billigeren Geräten ohne AC-3-Decoder das Auslangen. Wer „zukunftssicher“ investieren möchte und ohnehin schon Aug’ und Ohr auf die DVDs geworfen hat, ist mit einem Gerät besser beraten, das entweder einen AC-3-Decoder bereits eingebaut hat oder zumindest den nachträglichen Anschluss eines externen Decoders erlaubt.

Auf die Boxen kommt es an

Wenn Sie bereits eine HiFi-Anlage mit guten Boxen besitzen, können Sie diese weiterverwenden. Man sollte aber darauf achten, dass deren Klangcharakteristik mit dem neuen Center-Speaker harmoniert und dass dieser ausreichend magnetisch abgeschirmt ist, da er ja unmittelbar auf beziehungsweise unter dem TV-Gerät platziert werden muss. Rechnen Sie für die Boxenerweiterung mit etwa 5000 Schilling. Sind Ihre Lautsprecher ohnehin schon altersschwach, lohnt sich die Anschaffung eines kompletten Surround-Sets, das Sie in guter Qualität ab etwa 7000 Schilling erhalten. Damit steht dann allerdings der akustischen Achterbahn im Wohnzimmer wirklich nichts mehr im Wege.

Kinoerlebnis im Wohnzimmer

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Kinoerlebnis Dolby-Surround
Kinoerlebnis Dolby-Surround So wird eine Dolby-Surround-ProLogic-Anlage optimal aufgestellt. Rearboxen und Dipolboxen können alternativ verwendet werden. Die Nachlaufzeit (Verzögerung) der Rearboxen ist einstellbar, das hat Einfluss auf den Effekt. Am besten ausprobieren. |

Dolby ProLogic genügt. Wenn TV, HiFi-Video, CD, Cassette sowie Plattenspieler Ihre primären Tonquellen sind, kommen Sie damit preiswerter davon.

Vorausplanen. Wenn Sie mit einem DVD-Player liebäugeln, dann ein Gerät mit AC-3-Decoder (oder damit Nachrüstbares) wählen.

Gute Boxen sind Voraussetzung. Das Hörerlebnis kann nur so gut sein, wie die Boxen. Da sollten Sie nicht knausern und ausgiebig Probe hören.

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