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DVD-Player - Ab 80 Euro sind Sie dabei

, aktualisiert am

  • Preise fallen weiter
  • Film-Wiedergabe sehr gut
  • Handhabung bleibt mühsam

Talfahrt der Preise

Die Talfahrt der Preise geht weiter. Gute DVD-Player sind, so zeigt ein internationaler Vergleichstest von 13 neuen Geräten, bereits für unter 100 Euro zu haben. Das durchschnittliche Preisniveau liegt bei etwa 130 Euro. Und abgesehen vom einzigen signifikanten Ausreißer nach oben, dem Denon DVD-900, der sich sein wuchtiges, goldfarbenes Gehäuse mit 300 Euro vergelten lässt, ist der Preis kein Kriterium bei der Anschaffung eines DVD-Players.

Gute Zusatzfunktionen

Denn wenn man bedenkt, dass man mit dem Kauf eines DVD-Players nicht nur das derzeit beste Abspielmedium für Filmkonserven, sondern auch tadellose Audio-CD- und MP3- sowie sehr häufig Foto-Wiedergabe erwirbt, dann sollte es auf 20 oder 30 Euro mehr nicht ankommen. Wichtiger ist es, die Entscheidung gut auf die eigenen Präferenzen und nicht zuletzt die räumlichen Gegebenheiten im wohnlichen Ambiente abzustimmen.

Hohe Bildqualität

Die Bildqualität bei der Film-Wiedergabe ist durch die Bank hoch. Zwar mussten sich drei Geräte vor den strengen Testern mit einem „Gut“ (Sehtest) zufrieden geben, doch der Unterschied zum „Sehr gut“ wird für Normalsterbliche kaum sichtbar sein. Bei Suchlauf und Zeitlupe zeigten sich größere Probleme, was aber für die Mehrzahl der Benutzer nicht besonders wichtig sein wird. Sehr wohl aber wird, wer sich mit einem DVD-Player auch ein ordentliches Audio-Gerät anschaffen will, Wert auf gute Tonqualität legen. In dem Fall sollte nur ein Gerät genommen werden, das es im Klangbereich auf „sehr gut“ bringt, und das trifft immerhin auf fünf in unserem Test zu. Vernünftigerweise wird man dann das Gerät an die Hifi-Anlage anschließen, also ist darauf zu achten, dass die entsprechenden Anschlüsse vorhanden sind und ob die Kabellängen ausreichen.

Problem Kopierschutz

Drei Geräte (Kiss, Samsung und das Schlusslicht Mustek V56L-5C) verweigerten die Wiedergabe von kopiergeschützen Audio-CDs. Das ist eigentlich ein Skandal, denn DVD-Player sind reine Abspielgeräte und keine Kopierstationen. Beim Medium DVD ist man aber noch in anderer Hinsicht einer industriellen Blockade ausgesetzt: Um ihre Veröffentlichungsfahrpläne abzusichern, hat die Filmbranche ihre DVDs mit so genannten Ländercodes belegt.

Codefree-Geräte

Die USA hat Ländercode 1, Europa Ländercode 2. (Hollywood-)Filme starten in den USA um 6 Wochen früher und sind bereits auf DVD erhältlich, wenn sie in Europa gerade erst in den Kinos anlaufen. Der Ländercode soll verhindern, dass ein amerikanischer Film schon vor dem Kinostart in Europa auf DVD gesehen werden kann. Der europäische Konsument muss warten, bis er den Film in (oft ziemlich dämlich) synchronisierter Fassung als DVD mit Ländercode 2 bekommt. Diese Schikane umgehen so genannte Codefree-Geräte, die sämtliche Ländercodes (es gibt deren insgesamt sechs) abspielen können. Sie kosten an die 100 Euro mehr als ein herkömmlicher Player. Detail am Rande: Alle getesteten Geräte bis auf den Denon können das in den USA und in Japan verwendete Farbsystem NTSC wiedergeben.

Störende Geräusche

Weiter verbessert haben sich die Umwelteigenschaften: Der Stromverbrauch ist durchwegs gering. Immer noch allerdings geben Geräte – der Denon, Kiss und vor allem der Pioneer und Philips (beide „nicht zufriedenstellend“) – laute Betriebsgeräusche von sich. Auch die Fehlerkorrektur, das „Ausbügeln“ von Kratzern, Verschmutzungen und Erschütterungen, könnte bei DVDs besser sein, denn gerade angesichts der zu verarbeitenden Datenmenge kann sie schon ins Gewicht fallen. Hier zeigt denn auch das Spitzengerät von Panasonic eine Schwäche („durchschnittlich“). Defizite haben auch andere Hersteller, nur der weithin unbekannte Kiss schneidet hier mit „sehr gut“ ab.

Viele No-Names

Generell fällt bei unserem Test das häufige Auftauchen von „No Names“, gemeint ist: Nicht-Markennamen, auf. Gleich der Zweitplatzierte LG DVD 6054 scheint in diese Kategorie zu fallen, doch steht hinter ihm ein großer koreanischer Elektronik- und Chemiekonzern, der neuerdings eben auch den DVD-Markt aufmischt. Bei anderen Geräten ist die Frage, ob überhaupt ein Hersteller dahinter steht oder vielmehr Firmen, die Teile von hier und dort (billig) zusammenkaufen, ein Firmenlogo draufgeben und das fertige Produkt vertreiben. Natürlich empfehlen sich, allein für den Fall von Problemen oder Reparaturen, Markengeräte. Die Reihung in unserem Test untermauert diese Empfehlung auch qualitativ.

Liest nicht alle Formate

Fast alle DVD-Player können mittlerweile Standbilder wiedergeben. Sollte die Bewerbung allerdings „Foto-CD“ angeben, ist Vorsicht angebracht. Denn die klassische Photo-CD von vor zehn Jahren, die bitmap-Format verwendet hat, können die Geräte nicht lesen. Was ihre deutliche Mehrzahl schon erkennt, sind auf CD abgespeicherte JPEG- oder, nicht ganz so häufig, WMA-Bild-Dateien.

Abstriche bei Bedienung

Ein Problem hat sich seit der „Urzeit“, als DVD-Player noch an die 1000 Euro kosteten, nicht wesentlich gebessert: Die Handhabung. Kein Testling schnitt mit „sehr gut“ ab, nur drei überhaupt mit „gut“, die meisten mit „durchschnittlich“. Der Faktor Bedienbarkeit ist, abgesehen davon, dass das Einlesen der Information (Einlegen/Laden) wegen der großen Datenmenge einfach dauert, auch untrennbar mit der Software verbunden: Ist eine DVD ungeschickt programmiert, nützen weder großartige Fernbedienungen (nicht dass es sie gäbe) noch schlüssige Bedienungsanleitungen.

Keine internationalen Normen

Bis heute hat man sich etwa noch nicht international einigen können, wie man auf dem Angebot einer DVD, das ein „Making Of“, die Filmmusik, verschiedene Sprachen, Untertitel und gegebenenfalls weitere Extras einschließt, das Wichtigste, nämlich den Film nennt: Der heißt, wie es dem Verleih halt gefällt, hier „Hauptmenü“, dort „Chapter 7“ oder ist manchmal auch erfrischend einfach mit „Film“ bezeichnet. Beim Kauf sollte man jedenfalls die Fernbedienung genau prüfen, mehr ist wahrscheinlich nicht drinnen. Denn Vorführen wird, wegen des geringen Preisniveaus, den meisten großen Märkten buchstäblich nicht die Mühe wert sein.

Oft Palettenverkauf

Zumindest in Wien herrscht ein Trend zum „Paletten(ver)kauf“ vor. Das heißt, es wird eine ganze Palette eines bestimmten Gerätetyps meist günstig verkauft, so lange der Vorrat reicht. Dann wird die nächste Palette bestellt, aber nicht unbedingt das selbe Gerät. Auf eine breite Streuung verschiedener Marken sollte man sich eher nicht verlassen. Mit den Preisen gehen halt bisweilen auch Auswahl und Kontinuität in den Keller.

Kompetent mit Konsument

  • Präferenzen.  Wer sorgfältig überlegt hat, was er will, bekommt „sein“ Gerät auf jeden Fall, und das sehr günstig.
  • Preis kein Kriterium.  Das Preisniveau für DVD-Player ist so gesunken, dass man nicht automatisch zum Allerbilligsten greifen sollte. Bei den vielen Fähigkeiten eines DVD-Players sind 20 oder 30 Euro mehr kein wirkliches Kriterium.
  • Bedienung.  Noch immer ist die Handhabung die Achillesferse bei DVD-Playern. Zum Teil liegt das auch am Trägermedium, der DVD.

So haben wir getestet

In einer internationalen Zusammenarbeit wurden 13 DVD-Player (also reine Abspielgeräte) in der Preisklasse von € 80,- bis € 300,- getestet

  • Bildqualität (30%): Gemessen wurden Videoauflösung, Chrominanz- und Luminanz-Rauschabstand. Von mehreren Testpersonen wurde in einem Sehtest die Wiedergabe über einen hochwertigen TV-Monitor beurteilt.
  • Tonqualität (20%): Mit Hilfe von Test-DVDs und -CDs wurden der Dynamikumfang, die Linearität und die Verzerrungen gemessen. Bewertet wurden der Klang von CD und DVD und das Betriebsgeräusch bei normaler Wiedergabe.
  • Fehlerkorrektur (10%): Gemessen wurde mit Test-DVDs und –CDs, sowie mit fehlerhaften Datenträgern. Zusätzlich wurde die Empfindlichkeit gegen Stösse und gegen elektrische Felder geprüft.
  • Handhabung (30%): Bewertet wurden die Bedienungsanleitung, die Bedienelemente, die Ablesbarkeit der Anzeigen, die Menüführung, das Einlegen und Entnehmen der Medien und die Übersichtlichkeit und Bedienbarkeit der mitgelieferten Fernbedienungen.
  • Vielseitigkeit (5%): Bewertet wurden die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten und die Ausbaufähigkeit des Systems.
  • Umwelteigenschaften (5%): Bewertet wurden der Stromverbrauch im Betrieb und im Stand By Modus sowie die Verarbeitung und die Recyclierbarkeit der Geräte.

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