DVD-Recorder - Der Umschwung

Vorprogrammieren möglich

Alle Geräte erlauben die wahlweise Aufzeichnung einer TV-Sendung entweder auf Harddisc oder direkt auf DVD (mit Ausnahme des Philips DVDR7250H, der TV-Sendungen nicht direkt auf DVD aufzeichnet). Sie sind mit einem PAL-, manche auch mit einem zusätzlichen SECAM-TV-Empfangsteil (Tuner) ausgestattet und gestatten das Vorprogrammieren von mindestens acht Aufnahmezeitpunkten innerhalb eines Monats sowie die Aufnahme von externen Geräten wie etwa der Videocam oder dem VHS-Recorder.

Einige DVB-T-tauglich

Neben den „herkömmlichen“ analogen Tunern finden sich in einigen Geräten auch solche für Empfang und Aufzeichnung des digitalen terrestrischen Fernsehens (DVB-T), auf das der ORF ja gerade umstellt. Fast ein Muss also für alle, welche die heimischen Programme über Dach- oder Zimmerantenne empfangen. Denn, daran sei erinnert, bei DVB-T benötigt ja jedes Gerät einen eigenen Decoder (so braucht etwa auch der Zweitfernseher oder der Videorecorder seine eigene Settop-Box). Da ist es wohl ganz praktisch, wenn dieser bereits im DVD-Recorder eingebaut ist. Neben dem Testsieger ist dies auch bei Panasonic DMR-EX85, LG DBRH197, Pioneer DVR-540HX-S und Philips DVDR7250H der Fall.

Verschiedene Qualitätsstufen

Für die Aufnahmen stehen bei jedem Gerät mindestens vier Qualitätsstufen zur Verfügung: Eine, zwei, vier oder sechs Stunden passen so auf eine DVD mit 4,7 Gigabyte Speichervolumen, wobei die Qualität im umgekehrten Verhältnis zur möglichen Aufnahmedauer steht. Praktisch bei den Geräten mit Festplatte: Zeichnet man zuerst auf Harddisc auf und kopiert erst später auf DVD, muss man sich nicht von vornherein festlegen, sondern bestimmt die Qualitätsstufe für die dauerhafte DVD-Speicherung – und damit, wie viel man auf dieser unterbringt – erst beim Überspielen auf den Datenträger.

Lieblings-Soap in geringer Qualität archivieren

So kann man etwa sechs Stunden seiner Lieblings-Soap in geringer Qualität archivieren. Sollte andererseits in Zukunft doch wieder einmal eine heimische Fußballmannschaft bei einem internationalen Bewerb ein Tor erzielen, dann wählt man die höchste Qualitätsstufe zur dauerhaften Speicherung, um sich dergestalt viele, viele Jahre lang und in jedem bildlichen Detail des raren Ereignisses erinnern zu können.

Nett – aber unausgereift

Mit einem interessanten Feature wartet hier der Philips DVDR7250H auf: Er nimmt laufend eine Zwischenspeicherung vor, selbst wenn man sich nicht im Aufnahmemodus befindet, sodass man auch während einer Sendung – wenn z.B. wider Erwarten doch einmal ein Tor gefallen ist – noch den ganzen Film, das ganze Match dauerhaft sichern kann. Seufzer wie „das hätte ich eigentlich ganz gerne aufgenommen, jetzt habe ich aber den Anfang verpasst“ könnten damit prinzipiell der Vergangenheit angehören. Leider ist diese Funktion von Philips aber äußerst umständlich implementiert und somit derzeit nur eine gute Idee, die noch der deutlichen Verbesserung harrt, um zu einem echten Produktvorteil zu werden.

Vorteilhafte „Timeshift“-Funktion

Neben der Möglichkeit, auf der Harddisc aufgezeichnetes Material weiter zu bearbeiten – etwa um die Werbelästlinge herauszuschneiden –, besteht in der „Timeshift“-Funktion sicher einer der größten Vorteile des DVD-Recorders gegenüber dem traditionellen Videorecorder (immerhin noch in drei von vier Haushalten in Österreich zu finden). Doch bei Weitem nicht alle Geräte verfügen über diese Funktion (siehe Spalte Pause Live TV). Man drücke einen Knopf auf der Fernbedienung, verrichte, was immer man auch zu verrichten hat, kehre danach ans Gerät zurück und setze auf erneuten Knopfdruck dort mit dem TV-Konsum fort, wo man ihn zu unterbrechen genötigt war. Komfortabel und unkompliziert.

Fehler korrigieren

Wenn Sie auch Ihre vielleicht schon etwas angeschlagenen DVDs und CDs auf dem neuen Gerät abspielen wollen, sollten Sie auf den Punkt „Fehlerkorrektur“ achten. Dieses Feature wird zwar im Allgemeinen nicht besonders beworben, sein zumindest „gutes“ Funktionieren ist aber bei Datenträgern mit Gebrauchsspuren häufig Voraussetzung dafür, dass Sie überhaupt noch etwas in zumutbarer Performance sehen oder hören können (der Sony RDR-HX725 hatte hier die meisten Probleme).

Ohne Kopierschutz

Das gelingt bei allen getesteten DVD-Recordern übrigens ohnehin nur mit Kauf-DVDs für „Regioncode 2“; andere lassen sich damit ebenso wenig wiedergeben wie – entgegen einer häufig verbreiteten Annahme – Kauf-DVDs damit kopiert werden könnten. Das geht wegen des Kopierschutzes nicht.

Einschränkungen bei DVD RAM

Funktioniert die Fehlerkorrektur – oder verwenden Sie ohnehin nur neue Ware –, dann können Sie mit allen Geräten Audio CDs, CD-Rs, CD-RWs (außer Yamakawa DVR-655), SVCD, VCD, DivX (MPEG4) (außer Philips DVDR7250H) und CD-ROMs mit MP3-Musikfiles und JPEG-Fotodateien wiedergeben; unter den beschreibbaren DVD-Formaten sind alle außer Yamakawa DVD-RW-kompatibel, die meisten Einschränkungen gibt es bei DVD RAM (siehe Tabelle); die Geräte von Panasonic können darüber hinaus auch etwas mit DVD-Audio-Discs anfangen, keines jedoch etwas mit Super-Audio-Discs (SACD). Details zu den unterschiedlichen Formaten finden Sie in „Konsument“ 12/2005 unter „Eine Frage des Formats“.

Niedrige Auflösung ist besser

Wobei wir im Hinblick auf die Fotowiedergabe von Datenträgern übrigens festgestellt haben, dass diese im niedrig auflösenden VGA-Modus (640 mal 480 Bildpunkte) leicht besser ist als mit hoher Auflösung von 3 Megapixel. Weniger ist halt manchmal mehr.

Störender Geräuschpegel

Das würden wir uns vor allem auch für zwei Bereiche der DVD-Recorder wünschen: Betriebsgeräusch und Reaktionszeit. Zwischen weniger als 10 (Sony RDR-GX220) und mehr als 27 Dezibel (dBA) (Pioneer DVR-540HX-S) lag der Geräte-Geräuschpegel im DVD-Wiedergabemodus; das kann schon störend wirken.

Lange Leitung

Bei der Reaktionszeit zeigten die Geräte von Panasonic gute Werte, wenn es darum ging, eine Audio-CD oder eine DVD zu starten (etwas mehr als elf Sekunden), während etwa der LG DR198H dafür 28 Sekunden benötigte. Auch beim Druck auf die Aufnahmetaste benötigten die Panasonics nur zwischen zwei und fünf Sekunden, während etwa beim Sony RDR-HX725 mehr als 37 Sekunden über den Bildschirm zogen.

„Kleinigkeiten“ vielleicht, die aber bei geballtem Auftreten ebenso nerven können wie z.B. der mit fast 15 Watt hohe Stromverbrauch des Philips DVDR7300H im Stand-by-Modus. Das ist etwa das Dreifache der Konkurrenz, von der es erneut nur ein einziges Ingenieurteam schaffte, sich des guten alten Ein/Aus-Schalters zu erinnern: Yamakawa DVR-655.

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DVD-Recorder: Kompetent mit Konsument

• Einstiegszeit . Wer schon länger mit einem DVD-Recorder liebäugelt, für den mag jetzt ein günstiger Zeitpunkt zur Anschaffung gekommen sein. Zwar ist ein weiterer Preisrückgang – vor allem bei Nur-DVD-Recordern – zu erwarten, dieser wird aber in absehbarer Zukunft wohl nicht zu heftig ausfallen. Und die voraussichtliche Zunahme technischer Ausstattungsdetails ist ohnehin nicht jedes Konsumenten Sache.
• Inventurzeit. Bevor Sie zum Kauf schreiten, sollten Sie eine Bestandsaufnahme machen: Mit welchen bereits vorhandenen Geräten soll Ihr DVD-Recorder „können“? Alle getesteten Recorder warten mit einer Vielzahl von Schnittstellen für die Verbindung zu unterschiedlichen Geräten auf, keiner aber mit allen.
• Hoch-Zeit. Die erleben Sie mit dem DVD-Recorder – im Vergleich zum VHS-Recorder – sicher bei Bild- und Tonqualität sowie in der Vielfalt der Einsatzmöglichkeiten (Foto, Audio), beim schnellen Wiederfinden von Szenen und bei der Nachbearbeitung (Schnitt). Nur: Wirklich „watscheneinfach“ ist das Ganze noch nicht. Studienzeit für die Bedienungsanleitung bleibt angesagt.

DVD-Recorder: So haben wir getestet

In einem internationalen Gemeinschaftstest wurden DVD-Recorder getestet.

Bildqualität: Mehrere Personen beurteilten in einem Sehtest Filmsequenzen, die in verschiedenen Qualitätsstufen vom eingebauten Tuner aufgezeichnet wurden, und Highspeed-Kopien von der Festplatte (nur DVD-HDD-Geräte). Gemessen wurden die Empfindlichkeit der Tuner und die Signal-Rauschabstände für Chrominanz und Luminanz.

Tonqualität: In einem Hörtest wurde die Tonqualität von Film- und Hi-Fi-Aufnahmen beurteilt. Die Signal-Rauschabstände und die Störgeräusche wurden gemessen.

Betriebsgeräusch: In einem Prüfraum wurden die Laufgeräusche bei verschiedenen Betriebszuständen gemessen und nach Lautstärke und Impulshaltigkeit bewertet.

Fehlerkorrektur: Mit verschiedenen Test-DVDs wurde die Qualität der Fehlerkorrektur für Bild- und Tonwiedergabe bestimmt.

Handhabung: Bewertet wurden Bedienungsanleitung, Inbetriebnahme mit Anschließen und Grundeinstellung, Bedienelemente, Fernbedienung, Menüführung, Programmierung von Schaltuhr (Timer) und Tuner, das Verhalten bei Stromausfall und eventuell vorhandene Bearbeitungsmöglichkeiten. Die Zugriffszeiten im normalen Betrieb und bei Verwendung von Suchfunktionen wurden ebenso gemessen wie die Verzögerung bei der Aufnahme (im schnellsten Modus).

Vielseitigkeit: Bewertet wurden die zusätzlich vorhandenen oder nachrüstbaren Ausstattungsdetails und Sonderfunktionen wie Schnellkopieren, Aufnahmeformate, Editieren, Aufzeichnungslängen, Qualitätsstufen, Wiedergabe von Speicherkarten etc.

Energieverbrauch: Gemessen wurde der Stromverbrauch im Betrieb, im Stand-by, im Eco-Mode (soweit vorhanden), mit programmiertem Timer und in ausgeschaltetem Zustand.

• DVD-Recorder - Kassenschlager (5/2005)

• DVD-Recorder - Preistief mit Qualitätsverlusten (11/2005)

• DVD-Recorder von Philips - Bitte warten (9/2006)

• Videofilme überspielen - Von V8 auf DVD (11/2006)