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Multimedia- und MP3-Player - Die Powerzwerge

  • 18 Modelle für Musik- und Fotowiedergabe
  • Tonqualität o. k., aber die Bildqualität lässt zu wünschen übrig

 

Tragbare Musik für Jedermann

MP3-Player boomen. Waren es anfangs – die ersten tragbaren Player wurden 1995 gebaut – Jugendliche, die dem Reiz der wandelnden Musikbox nicht widerstehen konnten, so lässt sich heute keine spezifische Bevölkerungsschicht mehr ausmachen. Jogger lassen sich gerne vom Rhythmus der Musik mitreißen, Berufstätige verkürzen sich damit ihren Weg zur Arbeit, Wissensdurstige wollen keine Gelegenheit versäumen, sich die letzten Nachrichten im Radio anzuhören.

Der Markt floriert

Die Steigerungsraten sind enorm, im Vorjahr hat sich der Verkaufswert auf rund 45 Millionen Euro verdreifacht, die Stückzahl hat sich noch stärker erhöht – weil parallel zur steigenden Nachfrage die Preise zurückgegangen sind. Und auch im ersten Halbjahr 2006 waren starke Zuwachsraten zu verzeichnen (53 Prozent, Quelle GfK).

Multimedia-Gerät für die Westentasche

Die kleinen Geräte bleiben nicht auf die Wiedergabe von Musik beschränkt. Bei Speicherkapazitäten bis zu 100 GB kann man sich den gesamten Inhalt einer PC-Festplatte herunterladen und in handlicher Form mit auf die Reise nehmen: Eine Menge Fotos und Videos passen da natürlich auch drauf. Das Radio ist auch schon oft eingebaut, sehr beliebt ist weiters die Kombination von Handy und MP3-Player. Digitalkamera, Camkorder oder Voice-Rekorder komplettieren die Möglichkeiten: ein Multimedia-Gerät in der Westentasche.

Erst überlegen, dann kaufen

Kein Wunder, dass das Angebot immer unübersichtlicher wird. Die Geräte, deren Testergebnisse wir hier veröffentlichen, sind nur ein Teil dessen, was derzeit auf dem Markt erhältlich ist. Und ständig kommen neue Modelle dazu. Man ist daher gut beraten, sich ein paar allgemein gültige Tipps einzuprägen, vor allem aber sich klar zu werden, was man eigentlich mit dem Player anstellen will.

Wie viel Speicher?

Die meisten Geräte – auch reine Musikplayer – verfügen heute bereits über eingebaute Speicher von 1 GB. Mit Festplattenspeichern kommt man auf eine Kapazität von 40 und mehr GB. Die Flashspeicher haben allerdings einen entscheidenden Vorteil: Sie sind kleiner, leichter und unempfindlich gegen Erschütterungen. Wer also gerne mit Musikbegleitung joggt oder andere Sportarten betreibt, sollte sich ein Gerät mit Flashspeicher zulegen.
Zur Orientierung: 1 GB reicht für rund 16 Stunden Musik, mit 20 GB kann man sich schon über 300 Stunden berieseln lassen. Da könnten viele ihre gesamte CD-Sammlung auf das komprimierte MP3-Format übertragen.

Tonqualität durchwegs "gut"

Die Tonqualität ist kein Unterscheidungskriterium, sie ist fast durchwegs „gut“. Nur geschulte Ohren können MP3- von CD-Qualität unterscheiden. Viel deutlicher sind die Unterschiede je nach verwendeten Kopfhörern. Es ist daher empfehlenswert, sich nicht mit eventuell beigepackten Ohrstöpseln zufrieden zu geben, sondern hochwertige Kopfhörer zu kaufen. Daheim kann man den MP3-Player per Adapter an die Hi-Fi-Anlage anschließen oder in einer Docking-Station mit Lautsprechern betreiben.

Bildqualität hingegen oft mangelhaft

Anders verhält es sich mit der Qualität von Fotos oder Filmen. Die ist oft nur durchschnittlich oder noch schlechter, häufig hat das Display eine unzureichende Auflösung und ist überdies zu klein, um beispielsweise einen Spielfilm entspannt genießen zu können. Die Möglichkeit, unterwegs eine größere Menge von Fotos speichern zu können, ist aber im Zeitalter der Digitalfotografie nicht zu unterschätzen.

Ein Gerät für Filme

Im vorliegenden Test ist nur ein Gerät für die Filmwiedergabe vorgesehen: das Inovix IPocket. Es ist allerdings keine wirkliche Empfehlung. Wurde die Fotoqualität noch mit durchschnittlich bewertet, so konnte die Videowiedergabe unsere Tester ganz und gar nicht zufrieden stellen. Geräte für unterwegs sollten Titelsuche und Navigation so leicht wie möglich machen.

Hübsches Design aber unpraktisch

Vor allem ein Gerät fällt hier aus der Rolle: BeoSound 2 von Bang & Olufsen. Diese Firma ist zwar seit Jahrzehnten für ihr attraktives Design bekannt, B&O-Liebhaber sollten sich dennoch fragen, ob sie wirklich auf ein Display oder auf die Repeatfunktion verzichten wollen. In jedem Fall sollte man vor dem Kauf wichtige Bedienschritte ausprobieren oder sie sich zumindest zeigen lassen.

Nokia und Sony-Ericsson mischen mit

Vier Geräte haben eine Telefonfunktion – es sind die beiden Nokia- und die beiden Sony-Ericsson-Modelle. Sie sehen auch eher wie ein Handy aus. Hier werden allerdings nur ihre Player-Qualitäten beurteilt, also die Wiedergabe von Musik und Fotos. Was die Modelle N91 und 3250 von Nokia sowie W810i von Sony Ericsson als Mobiltelefon taugen, können Sie im Handytest ab Seite 42 nachlesen, das Modell Sony Ericsson W900i haben wir schon in der letzten Testserie (siehe dazu: Weitere Artikel - " Handys 5/2006 ") getestet.

Schutz für die Ohren

Wer ständig laute Musik hört, kann schwerhörig werden. Schon Geräusche ab einem Pegel von 85 Dezibel (dB) können bei regelmäßiger Einwirkung über Monate hinweg (mehr als acht Stunden am Tag) zu Schäden führen. Am Arbeitsplatz müsste man bei dieser Lautstärke schon Gehörschutz tragen. In Frankreich ist für MP3-Player eine Begrenzung auf 100 dB vorgeschrieben – was im Übrigen einem Presslufthammer entspricht.

Lieber etwas leiser

Bei uns gibt es kein solches Gesetz, also muss man selber daran denken, seinen Ohren nicht zu viel zuzumuten. Vor allem Eltern sollten darauf achten, dass ihre Kinder nicht zu laut aufdrehen (können). Viele Jugendliche setzen sich ja Tag für Tag über Stunden hinweg lauter Musik aus. Zur Orientierung finden Sie in der Tabelle eine Spalte mit der maximalen Lautstärke. Einige Geräte erreichen weit über 100 dB: etwa das Acer MP-330 mit 116 dB oder auch die beiden Nokia-Handy-Player. Kinder sollten solche Geräte besser nicht in die Hand bekommen. Bedenken Sie: Dezibel ist ein logarithmisches Maß und 10 dB plus entsprechen bereits einer Verdoppelung der Lautstärke.

Lautstärkekindersicherung

Bei manchen Geräten (Sony) ist eine Lautstärkebegrenzung aktivierbar. Apple bietet für die meisten iPod-Modelle ein Software-Update, mit dem sich die Höchstlautstärke selbst festlegen lässt – mit Kindersicherungs-Code.

Mulitmedia-Player: Kompetent mit Konsument

  • Flashspeicher für unterwegs. Flashspeicher sind klein, leicht, unempfindlich gegen Erschütterungen, und mit 1 GB ist ihre Speicherkapazität mittlerweile recht groß geworden. Preiswert und gut ist der iriver T30 mit einem (Durchschnitts-)Preis von 94 Euro.
  • Festplatte in PC-Dimension. Player mit Festplatte haben bis zu 100 GB Speichervolumen – so viel wie ein zeitgemäßer PC. Im Test sind mehrere 20- bis 30-GB-Modelle vertreten, das billigste kostet knapp 200 Euro (Acer MP-330).
  • Verwendungszweck überlegen. Soll der Player auch als mobiler Speicher genutzt werden, muss er über entsprechende Anschlüsse (z.B. für Digitalkamera) verfügen.
  • Viele Mängel. Auch die guten Geräte haben ihre Mängel; vor allem Bildqualität, Handhabung und Verarbeitung lassen zu wünschen übrig. Kaufen Sie kein Gerät, das Sie nicht wenigstens ein Mal in der Hand gehabt haben: Ist das Display groß genug? Ist das Menü übersichtlich? Wie schnell startet die Wiedergabe?

Mulitmedia-Player: So haben wir getestet

Im Test: 18 tragbare Audio- und Foto(Video)-Player.

Tonqualität

Für den Hörtest wurden Auszüge aus Klassik und Pop verwendet, die als MP3 mit einer Datenrate von 128, 192, 256 kbit/s sowie WMA mit 128 kbit/s kodiert waren. Drei Testpersonen bewerteten den Klang über die mitgelieferten und über hochwertige Kopfhörer. Auch bewertet: Frequenzgang des Kopfhörers am Kunstkopf, Signal-Rauschabstände, Verzerrungen, Impedanz.

Foto-/Videoqualität (nur bei Geräten mit Foto- bzw. Videowiedergabe – geht nicht ins Testurteil ein) Drei Testpersonen beurteilten die Wiedergabe auf dem Display und einem TV-Monitor (Video: mit Filmsequenzen in AVI und MPEG4/ DivX) sowie die Handhabung. Die Betriebsdauer mit einer Akkuladung wurde gemessen.

Handhabung

Drei Testpersonen prüften die Bedienungsanleitung nach den Kriterien Vollständigkeit, Verständlichkeit, Hilfestellung bei Fehlern.

Inbetriebnahme umfasst das Einsetzen von Batterien und Speicher, Verbindung mit dem PC, Installieren von Treibersoftware und Programmen sowie Archivieren und Übertragen von Musik.

Bedienung am Gerät bewertet Ein- und Ausschalten, Start, Stop, Suche, Lautstärkeänderung, Beschriftung der Tasten, Schalter und Buchsen. Ablesbarkeit und Aussagekraft des Displays. Aus der Transferdauer von 100 MB MP3-Daten zwischen PC und Spieler wurde die Geschwindigkeit von Down- und Upload ermittelt. Messung von Anlauf- und Abschaltverzögerung.

Tragbarkeit

Drei Anwender beurteilten subjektiv. Außerdem wurden Gewicht und Volumen gemessen. 

Verarbeitung

Falltest nach IEC 68-2-32 in der Falltrommel (20 Stürze aus 0,5 Metern). Beurteilt wurden weiters Festigkeit, Passgenauigkeit und Gratfreiheit von Gehäuse, Schaltern und Steckverbindern und Kratzfestigkeit des Displays.

Vielseitigkeit

Mit einem gewichteten Punkteschema bewerteten wir Vielfalt der Anschlussmöglichkeiten (Betriebssysteme, Adapter etc.), Audio-/Videoformate (MP3, AAC, WMA u.a.), Anwendungsmöglichkeiten (Musikrekorder, Radio etc.) und Komforteigenschaften (Fernbedienung, Displaylicht u.a.).

Stromversorgung

Die Spieldauer wurde mit einem neuen Batteriesatz bzw. geladenem Akku gemessen. Die Ladedauer wurde über einen vollen Ladezyklus bis zur Anzeige „Ladevorgang beendet/Akku voll“ gemessen.

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