Inhalt
- Entwicklung zum Positiven
- Gewisse Kinderkrankheiten sind geblieben
- LED-Backlight ist im Kommen
Fernsehgeräte mit LCD-Schirmen haben den Wettlauf der Systeme bis auf Weiteres für sich entschieden. Das geht so weit, dass die Produktion von Plasmaschirmen von manchen Herstellern sogar eingestellt wurde und sie auf die LCD-Weiterentwicklung setzen. Die Geräte sind im Laufe einiger Jahre nicht nur vergleichsweise preisgünstig geworden, sondern sie sind auch in technischer Hinsicht den Kinderschuhen entwachsen.
Geringerer Stromverbrauch, eine flachere Bauweise und im Optimalfall auch bessere Bilder stehen auf der Habenseite. Perfekt sind sie freilich noch lange nicht. Die eine oder andere Kinderkrankheit – wie z.B. eine gewisse Bewegungsunschärfe trotz unterschiedlicher Optimierungssysteme – schleppen sie immer noch mit sich herum, weshalb im aktuellen Test die „durchschnittlichen“ Urteile leicht in der Überzahl sind.
26 Geräte getestet
26 Modelle standen auf dem Prüfstand, und zwar in den gängigen Bildschirmdiagonalen von 32, 37, 40 und 42 Zoll. Dies entspricht rund 81, 94, 102 bzw. 107 Zentimetern. In den genannten Größen ist – von Billiggeräten abgesehen – ein sogenanntes Full-HD-Display mit einer Auflösung von 1920 x 1080 Pixel mittlerweile Standard. Full-HD sagt freilich noch nichts über die wirklich wichtigen „inneren Werte“ des Gerätes aus.
Für echte HD-Tauglichkeit steht das Logo „HD ready 1080p“ bzw. „HDTV 1080p“, wenn ein digitaler Tuner eingebaut ist. „p“ für „progressive“ bedeutet, dass das gesamte Bild auf einmal vollständig auf dem Fernsehschirm angezeigt wird.
Die Bezeichnungen
Bei älteren und preisgünstigen Modellen begegnet man den Bezeichnungen „HD ready“ ohne weiteren Zusatz sowie 720p und 1080i. Diese Geräte haben eine tatsächliche Auflösung von 1280 x 720 bzw. 1.366 x 768 Pixel.
Sie können Full-HD-Bilder nur mit einem Trick darstellen. Das „i“ hinter 1080 steht nämlich für „interlaced“ und weist darauf hin, dass das Bild in zwei Phasen aufgebaut wird. Konkret werden abwechselnd die ungeraden und dann die geraden Bildzeilen angezeigt, wodurch es zu einem leichten Flimmern und zu Verzerrungen kommen kann. Dies gilt zumindest für hochauflösende Fernsehbilder, während mit Blu-ray-Discs eine gute Bildqualität erreicht wird.
„HD ready 1080p“ hingegen garantiert, dass das Gerät mit hochauflösenden Bildern aus allen Quellen umgehen kann und dass es auch das „Cinema“-Format der Blu-ray-Disc mit 24 Hertz (= 24 Bilder pro Sekunde) ohne das sonst notwendige ruckelanfällige Hochrechnen auf 50 oder 60 Hertz „versteht“.
Apropos Hertz: Die 100-Hertz-Technik zur Bildverbesserung war schon bei den alten Röhrenfernsehgeräten im Einsatz. Die im TV üblichen 50 Einzelbilder werden dabei zwei Mal pro Sekunde gezeigt. Mittels 200-Hertz-Technik wird diese Anzahl nochmals verdoppelt. Die Verbesserung ist – wie der aktuelle Test zeigt – allerdings recht gering.
Kommentare
Sehr viele Produkte am Markt: Die TV-Geräte werden im Rahmen einer europaweiten Kooperation getestet - kontinuierlich, sobald neue Modelle auf den Markt kommen, kommen sie auf den Prüfstand. Dennoch können nicht alle Modelle abgedeckt werden, weil die Hersteller immer wieder neue Varianten auf den Markt bringen, die sich kaum voneinander unterscheiden, was von außen allerdings nicht erkennbar ist. Eigene Tests österreichischer Produkte können wir nicht durchführen, da dies unsere finanziellen Möglichkeiten bei weitem übersteigen würde.
Zum Vorwurf "miserabler Test": Ein schlechtes Testergebnis kann nicht dem Tester angelastet werden. Wenn selbst der Zweitplatzierte nur ein "durchschnittlich" bei der Bildqualität erzielt, drückt das nur aus, wie mangelhaft die neue TV-Technologie immer noch ist. Bei Bildqualität dominiert die Note "durchschnittlich", noch eine Spur schlechter steht es um die Tonqualität.
Minerva: Es ist inzwischen unmöglich, alle am Markt befindlichen Produkte zu testen, daher wählen die europäischen Konsumentenorganisationen die Markt bedeutendsten Modelle für die Vergleichstests aus - dazu gehört Minerva eben nicht. Auch wenn Minerva ein traditionsreicher Name ist: Die aktuellen Produkte haben nicht mehr mit dem ursprünglichen Hersteller zu tun.
Ihr Konsument-Team