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Akkus unterwegs laden - Saft für unterwegs

Akkus aufladen: Smartphone, Tablet & Co begleiten uns auf allen Wegen. Wenn der Strom knapp wird und die nächste Steckdose weit weg ist, braucht man eine Alternative.

Manche Zeitgenossen meinen scherzhaft, dass ihr Gehirn im Smartphone stecke – und ganz so unrecht haben sie damit nicht. Es kann jedenfalls sehr unangenehm sein, wenn einem akkubetriebenen Gerät im ­falschen Moment der Saft ausgeht. Je nachdem, wo man sich gerade befindet und wie man ausgerüstet ist, gibt es verschiedene Möglichkeiten der Stromversorgung.

12-Volt-Adapter für das Auto

Die 12-Volt-Steckdose im Auto dient schon lange nicht mehr nur als Stromquelle für den Zigarettenanzünder, sie versorgt alle mög­lichen externen Geräte. Einige davon, wie etwa Navis, werden bereits standardmäßig mit dem passenden Stecker ausgeliefert, für viele andere sind sowohl teures Original­zubehör als auch preisgünstigere Adaptersets von Drittanbietern erhältlich.

Ab 2017 einheit­liche Handy-Ladegeräten

Das Ärgerliche daran ist, dass die Geräte noch immer keine einheitlichen Anschlussbuchsen aufweisen, sodass man oft für jede Art von ­Gerät ein eigenes Set benötigt. Immerhin wird es ab 2017 offenbar ernst mit einheit­lichen Handy-Ladegeräten im EU-Raum. Der Plan einer Vereinheitlichung der Akkubauformen scheint hingegen bis auf Weiteres gescheitert zu sein.

Verteilerdosen mit USB-Anschluss

Überlegenswert ist die Anschaffung einer Verteilerdose fürs Auto. Diese bietet mehrere 12-Volt-Steckdosen und oft auch zumindest eine Standard-USB-Buchse, wie man sie an jedem Computer findet. Ein weiterer Vorteil von USB ist, dass man sich darauf verlassen kann, dass jeder USB-Stecker in jede USB-Steckdose passt und dort festen Halt hat. Das sollte bei den 12-Volt-Steck­dosen und -Steckern zwar auch der Fall sein, die Praxis zeigt aber, dass sie nicht immer miteinander harmonieren.

Aus der Buchse gesprungen

Aufgrund der außen liegenden Kontakte, die wie Federn wirken, geschieht es zum ­Beispiel, dass ein 12-Volt-Stecker aus der Buchse herausspringt und die Stromversorgung unbemerkt unterbrochen wird. Das liegt nicht immer nur am Stecker, sondern auch an der Konstruktion der Steckdose, bei der es manchen Autoherstellern auf den einen oder anderen Millimeter mehr oder weniger Tiefe nicht ankommt, solange das Innenraumdesign stimmt.

Alternative Spannungswandler

Spannungswandler als Alternative

Eine im Auto einsetzbare Alternative zum 12-Volt-Stecker ist ein Spannungswandler, konkret gesagt ein Wechselrichter. Dieses Gerät wandelt 12 Volt Gleichstrom in 230 Volt Wechselstrom um und erlaubt die Ver­wendung herkömmlicher Euro- oder Schukostecker. Hier lässt sich im Prinzip jedes ­elektrische Gerät anschließen, das nicht die angegebene maximale Verbrauchsleistung des Spannungswandlers überschreitet. Bei den preisgünstigeren Modellen sind dies oft nur 150 Watt an einer einzigen Steckdose, was aber für jeden Laptop genügt.

Mehr Watt für Wohnmobile

Für den Einsatz in Wohnmobilen gibt es ­höherpreisige Spannungswandler mit zwei Steckdosen und einer Verbrauchsleistung von 1.000 und mehr Watt, die auch den Betrieb eines Haarföhns verkraften. Zu ­beachten ist nur die Entleerung der Fahrzeugbatterie. Sonst ist für ausgedehnte Campingurlaube natürlich auch ein Notstromaggregat eine Alternative.

ÖBB: 2. Klasse mit Steckdose pro Doppelsitz

Wenn Sie lieber mit der Bahn fahren, ist das Vorhandensein einer Stromquelle im Waggon nicht zuletzt davon abhängig, ob Sie auf einer Neben- oder auf einer Hauptverkehrsstrecke unterwegs sind, auf der modernes Wagen­material eingesetzt wird. Die Railjets der ÖBB sind jedenfalls in der 2. Klasse standardmäßig mit je einer 230-Volt-Schukosteckdose pro Doppelsitz ausgestattet. Von erfahrenen Bahnreisenden hört man, dass sie sicher­heitshalber immer eine Dreifach-Verteilersteckdose im Gepäck haben.

Adapter für Auslandsreisen

Adapter für Auslandsreisen

In Flugzeugen sieht es bezüglich Stromversorgung derzeit schlechter aus als bei der Bahn. Ältere Maschinen haben gar keine Steckdosen bzw. beschränkt sich deren Vorhandensein oft auf die Business-Class und auf Langstreckenflüge. Bei ausländischen Fluglinien – speziell bei außereuropäischen – kommt dazu, dass Sie sich einen entsprechenden Adapterstecker besorgen müssen. Letzteren benötigen Sie bei Auslandsreisen aber ohnehin. Wobei die flachen, zwei­poligen Eurostecker innerhalb Europas oft problemlos in die jeweiligen Steckdosen ­passen, unsere Schukostecker hingegen in den meisten Fällen nicht.

Flugreisen: Sicherheitsbestimmungen beachten

Zusätzlich müssen Sie bei der Mitnahme von akku- oder batteriebetriebenen Geräten und noch mehr bei Ersatzakkus und -batterien im Flugzeug die Sicherheitsbestimmungen der Fluglinien beachten, die normalerweise den Gefahrgutvorschriften der Internationalen Flug-Transport-Vereinigung IATA folgen. Dabei geht es aber ausschließlich um Lithium-Zellen mit hoher Leistung. Ausschlaggebend ist die Nennergie in Watt­stunden (Wh = Spannung in Volt/V mal Kapazität in Amperestunden/Ah).

Kurzschluss der Kontakte verhindern

Akkus mit maximal 100 Wh dürfen ohne Beschränkung im Handgepäck mitgenommen werden, sofern sie so verstaut sind, dass ein Kurzschluss der Kontakte ausgeschlossen ist. Wenn sie sich direkt im Gerät befinden, dürfen sie in der Regel auch ins Fluggepäck. Daher sollte es mit handelsüblichen Pro­dukten, vom Smartphone über die Digital­kamera bis zum Laptop, keine Probleme ­geben. Bei Lithium-Akkus mit mehr als 100 bis maximal 160 Wh braucht man hingegen vorab die Zustimmung der Fluglinie.

Nur zwei Ersatzakkus im Handgepäck erlaubt

Es dürfen nur noch zwei Ersatzakkus im Handgepäck transportiert werden. In diesen Bereich können Erweiterungsakkus für Laptops ebenso fallen wie jene für professionelle ­Filmausrüstungen. Für Lithium-Akkus über 160 Wh (wie man sie z.B. in E-Bikes findet) gelten überhaupt spezielle Transportvorschriften, ebenso für Hitze entwickelnde ­Geräte wie etwa Taucherlampen.

Alle übrigen Batterie- und Akkutypen können sowohl im Flug- als auch im Handgepäck transportiert werden – vorausgesetzt, sie sind einzeln verpackt, sodass es zu keinem Kurzschluss kommen kann.

Pufferspeicher und Solarpaneele

Pufferspeicher

Apropos Ersatzakkus: Auch die Anschaffung eines geladen mitgeführten Zweitakkus oder die Verwendung von Geräten, die wahlweise mit Standard-Akkus oder -Batterien betrieben werden können, sind Lösungen für ­unterwegs, unter anderem auch bei Freizeitaktivitäten. Alternativ bieten sich für solche Zwecke externe Pufferspeicher (auch als Akkupack oder Power Bank bezeichnet) an, mit denen man in handlicher Form eine ­Ladung Energie mitführen und damit ein ­leeres Handy, Tablet oder GPS wieder einsatzbereit machen kann.

Akku-Hülle für das Smartphone

Für bestimmte Smartphone-Modelle werden sie auch in Form einer Hülle angeboten, die immer mit dem Gerät verbunden bleibt und zugleich als Schutz vor Beschädigungen dient.

Um ein Smartphone einmalig vollzuladen, genügt bereits ein handliches Akkupack mit einer Kapazität von 2.200 bis 3.000 Milli­amperestunden (mAh), mit steigender Kapazität sind mehrere Ladevorgänge möglich.

Handy mit Solarpaneel: ein Marketing-Gag

Die eifrig beworbenen Solarlösungen hingegen sind mit Vorsicht zu genießen. Das Handy mit Solarpaneel auf der Rückseite ist überhaupt als Marketing-Gag zu werten (kann aber eventuell das Energiebewusstsein steigern). Solar-Pufferspeicher funk­tionieren theoretisch; Sie müssen aber davon ausgehen, dass es in unseren Breiten und angesichts der geringen Paneelfläche nicht für mehr reicht als nach mehreren Stunden Ladezeit für ein paar Handy-­Gesprächsminuten. Selbst in der Sahara werden Sie damit nicht Ihren Laptop be­treiben können.

Solar-Pufferspeicher können überhitzen

Achtung! Solar-Pufferspeicher keinesfalls im Innenraum eines Autos der Sonne aussetzen, da sie überhitzen könnten. Praktischerweise kann man die Solar-Pufferspeicher auch ans Stromnetz anschließen – und das sollten Sie vor der Abreise tun.

Solar-Notebooktaschen oder Solar-Rucksäcke

Als etwas brauchbarere Alternativlösungen erweisen sich Produkte wie Solar-Notebooktaschen oder Solar-Rucksäcke – einfach, weil sie mehr Paneelfläche bieten. Ein vollwer­tiger Ersatz für die Steckdose sind aber auch sie bei Weitem nicht.

So sehen sie aus: Pufferspeicher, Adapter, USB-Verteiler

Solar-Pufferspeicher: kein vollwertiger Ersatz für Ladegeräte

Bild: Schreiner/VKI 

Verteiler für Zigarettenanzünder mit USB-Anschluss

 Bild: Artur Synenko/shutterstock

Adapter für die von Land zu Land unterschiedlichen Steckdosen

 Bild: Schreiner/VKI

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