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Browser: Firefox - Sicher einstellen

Der Firefox ist der schärfste Konkurrent des Internet Explorers. Er punktet nicht zuletzt durch Tausende von kostenlosen Erweiterungsprogrammen.

Firefoxseite: Add-onsBis vor Kurzem galt der Mozilla Firefox als sicherer und schneller als der Internet Explorer (IE). Mittlerweile kann der IE 8 einige Verbesserungen aufweisen (siehe Internet-Explorer sicher einstellen - Konsument 4/2010 ). Trotzdem schwört fast ein Drittel der User auf die Open-Source-Software der Entwicklergemeinschaft Mozilla www.mozilla-europe.org. Ein unleugbarer Pluspunkt sind die kostenlosen Erweiterungsprogramme (Add-ons) für den Firefox, die den Browser durch Zusatzfunktionen aufwerten (>>Extras/Add-ons/Alle Add-ons ansehen<<; Details dazu finden Sie im Buch "Internet sicher nutzen").

Standardeinstellungen adaptieren

Unabhängig von den Add-ons empfiehlt es sich, ein paar Einstellungsänderungen vorzunehmen. Wichtig ist der Menüpunkt >>Extras/Einstellungen<<. Unter >>Allgemein<< sollte der Haken vor "Den Download-Manager anzeigen, wenn ein Download startet" gesetzt sein. Das Kästchen vor "Download-Manager schließen, wenn alle Downloads abgeschlossen sind" sollte hingegen leer bleiben. Damit wechseln wir gleich zu >>Inhalt<<. Hier finden Sie vier wichtige Optionen, die alle angehakt sein sollten.

Die erste davon ist "Pop-up-Fenster blockieren". Dabei handelt es sich um Fenster, die sich oft automatisch öffnen und meist Werbung enthalten. Sie werden jedoch fallweise dazu missbraucht, um User durch angebliche Virenwarnungen zu infizierten Downloadseiten zu locken. Andererseits gibt es Popup- Fenster, die nötig sind, um bestimmte Angebote nutzen zu können (z.B. Webmail- Accounts oder Onlinebanking).

Popup-Fenster öffnen

Im Fall des Falles erscheint am oberen Rand eine Informationsleiste mit der Meldung "Firefox hat die Website daran gehindert, X Popup-Fenster zu öffnen." Klicken Sie in der Informationsleiste auf >>Einstellungen<<, dann eröffnen sich weitere Möglichkeiten. Abzuraten ist von der Option >>Diese Informationsleiste nicht mehr einblenden, wenn Pop-ups blockiert wurden<<. Dies erlaubt zwar fürs Erste ungestörtes Surfen, aber wenn Sie draufkommen, dass eine vertrauenswürdige Website doch nicht so funktioniert, wie sie sollte, dann haben Sie keinen Anhaltspunkt dafür, was der wirkliche Grund ist, und müssen zu experimentieren beginnen.

Auch Grafiken können Viren enthalten

Bleiben wir beim >>Inhalt<<. Auch Grafiken können Viren enthalten, und die Programmiersprache JavaScript ist anfällig für Missbrauch. Trotzdem sollten Sie die drei Optionen "Grafiken laden", "JavaScript" aktivieren und "Java aktivieren" angehakt lassen. Andernfalls würden Sie angesichts der vielen unvollständig angezeigten bzw. nicht mehr funktionierenden Websites bald aufgeben. Dies ist einer der wenigen Fälle, wo wir den Komfort über die Erhöhung der Sicherheit stellen. Allerdings gibt es neben "JavaScript aktivieren" die Schaltfläche >>Erweitert<<, die Sie nun anklicken sollten. In dem neuen Fenster deaktivieren Sie sämtliche Aktionen, die ein Skript ausführen könnte, aber nicht soll. Bestätigen Sie mit >>OK<<. So verhindern Sie, dass unkontrollierbare Dinge geschehen. 

Daten schützen und löschen


Wenden wir uns dem >>Datenschutz<< zu. Die "Chronik" des Firefox entspricht an sich dem "Verlauf" des Internet Explorers, d.h. es werden die besuchten Websites nach Datum oder anderen individuell definierbaren Kriterien gespeichert. Im "Datenschutz"-Fenster des Firefox ist der Begriff „Chronik“ umfassender gemeint und gilt auch für Aufzeichnungen über Downloads, die Akzeptanz von Cookies oder das Speichern von eingegebenen Suchbegriffen.

Benutzerdefinierte Einstellungen anlegen

Damit die Sache nicht zu verwirrend wird, empfehlen wir folgende Einstellungen: Wählen Sie unter "Firefox wird eine Chronik:" die Option >>nach benutzerdefinierten Einstellungen anlegen<<. Zum darunter erwähnten "privaten Modus" kommen wir gleich, lassen Sie dieses Feld frei. Deaktivieren Sie nun die folgenden drei Optionen "Besuchte Seiten mindestens XX Tage lang speichern", "Download-Chronik speichern" und "Eingegebene Suchbegriffe und Formulardaten speichern". Aktiviert bleibt hingegen "Cookies akzeptieren", wiederum deaktivieren sollten Sie "Cookies von Drittanbietern akzeptieren", weil diese meist nur für Werbezwecke verwendet werden.

Den Satz "Behalten, bis" vervollständigen Sie mit der Option >>bis Firefox geschlossen wird<<. Nachdem doppelt besser hält, setzen Sie dann einen Haken vor "Die Chronik löschen, wenn Firefox geschlossen wird" und klicken auf >>Einstellungen<<. Das Fenster "Einstellungen für das Löschen der Chronik" bietet nun zusätzliche Optionen, von denen Sie am besten alle aktivieren. Bestätigen Sie mit >>OK<<.

Die geschilderten Einstellungen gelten für Computer, die mehreren Personen zugänglich sind. Nur so löschen Sie die Spuren, die Sie sonst für jeden nachvollziehbar im Browser hinterlassen. Nutzen Sie Ihren PC daheim alleine bzw. verfügen Sie über das empfohlene passwortgeschützte Benutzerkonto, können Sie natürlich auf mehr Komfort Wert legen und die besuchten Seiten für eine beliebige Anzahl von Tagen speichern. Dazu müssen Sie die besuchten Seiten dann auch vom automatischen Löschen beim Schließen des Browsers ausnehmen.

Neueste Chronik löschen

Das spontane Löschen der im Browser gespeicherten Daten ermöglicht die Funktion >>Extras/Neueste Chronik löschen<<. Hier haben Sie die Wahl, was davon Sie löschen möchten, und können sich zusätzlich den Zeitraum aussuchen. Das ist z.B. dann praktisch, wenn Sie an einem fremden PC gearbeitet haben.

Der private Modus

Der private Modus des Firefox (>>Extras/Privaten Modus starten<<) ist mit dem InPrivate-Browsen des IE 8 vergleichbar. Er sorgt dafür, dass Sie beim Internetsurfen im Browser keine Spuren hinterlassen. Doch auch hier gilt, dass Sie nicht völlig anonym unterwegs sind! Ihr Internetprovider oder Ihr Arbeitgeber könnte sehr wohl nachvollziehen, welche Websites Sie aufgerufen haben. Und auch im Internet ist keine Anonymität gegeben.

Neueste Chronik löschen

Im privaten Modus legt der Firefox keinerlei Chronik an. Das betrifft die Browser-Chronik, Sucheinträge, die Download Chronik, Formulardaten, Cookies und temporäre Internetdateien. Dies entspricht weitgehend den Einstellungen, die wir oben manuell getroffen haben. Allerdings werden im privaten Modus auch keine Cookies zugelassen, was aber in vielen Fällen zumindest vorübergehend notwendig ist. Deshalb ist es auch nicht sinnvoll, die Option "Firefox automatisch im privaten Modus starten" anzuhaken.

Malware und Phishing

Hilfreich kann der private Modus besonders bei der Nutzung fremder oder öffentlicher Computer sein. Für Ihren PC zu Hause empfehlen sich die manuellen Einstellungen. Unter >>Extras/Einstellungen<< des Firefox geht es nun wieder weiter mit der>>Sicherheit<<. Hier sollte Folgendes aktiviert sein: "Warnen, wenn Websites versuchen, Add-ons zu installieren", "Webseite blockieren, wenn sie als attackierend gemeldet wurde“ und "Webseite blockieren, wenn sie als Betrugsversuch gemeldet wurde". Hierbei geht es also zweimal um Malware und einmal um Phishing. Deaktivieren Sie unter >>Sicherheit<< hingegen "Passwörter speichern" und "Master-Passwort verwenden“. Gespeicherte Kennwörter sind immer ein Risiko.

Automatische Umleitung blocken

Eine letzte sinnvolle Einstellung gibt es noch, nämlich unter >>Extras/Einstellungen/Erweitert/Allgemein<<. Die Option "Warnen, wenn Websites versuchen umzuleiten oder neuzuladen" warnt nicht nur davor, sondern verhindert die Weiterleitung auf eine andere Website. In einem solchen Fall erscheint eine graue Informationsleiste mit dem Inhalt: "Firefox hat diese Webseite daran gehindert, automatisch auf eine andere Webseite umzuleiten".

Meist ist dies zwar risikolos und notwendig, um z.B. zu einem Download-Angebot zu kommen. Klicken Sie in diesem Fall auf >>Erlauben<<. Falls Sie sich jedoch auf unbekanntem Terrain bewegen, stellt diese Funktion einen zusätzlichen Sicherheitspolster dar.

Buchtipp: "Internet sicher nutzen"

Internet sicher nutzen, 3., aktualisierte Auflage

www.konsument.at/internet-sicher

Viren, Phishing, Internet-Betrug: Die Risiken der virtuellen Welt können sehr reale unangenehme Auswirkungen haben. Dabei gibt es einfache Mittel und Wege, seine Daten und die Privatsphäre zu schützen. Unser Buch bietet leicht verständliche Anleitungen für die sichere Nutzung von Computer und Internet.

Aus dem Inhalt

  • Sicherheit und Browsereinstellungen
  • Virenschutz und Spamabwehr
  • Online-Zahlung ohne Risiko
  • WLAN sicher betreiben
  • Surfen ohne Datenspuren
  • Betrugsversuche erken

Flexcover, 2017, 224 Seiten, € 19,90 + Versand; ISBN 978-3-99013-062-9

Internet sicher nutzen 2. Auflage

 

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