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Farbdrucker: Tinte und Laser - Auch Laser treiben's bunt

  • Laserdrucker werden immer besser und billiger
  • Die Tintentechnologie ist bald ausgereizt
  • Entscheidend sind die Betriebskosten

Leistungsfähiger und billiger

Immer bessere Qualität bei fallenden Preisen – auf dem Farbdruckermarkt gibt es eine rasante Entwicklung. Bei den Tintenstrahldruckern ist der Vierfarben-Standard bereits überholt, Laserdrucker werden immer billiger, gleichzeitig wird der Qualitätsunterschied zur Tintenstrahl-Technologie immer geringer. Der ideale Drucker – billig in Anschaffung und Betrieb, der binnen Sekunden gestochen scharfe Farbbilder liefert – ist keine Utopie mehr.

Laserdrucker weiter auf dem Vormarsch

Vor allem der Aufholprozess der Laserdrucker ist beeindruckend. Seit unserem letzten Test von Farblasergeräten („Konsument“ 7/2003) haben sich die Preise halbiert. Waren damals noch rund 1000 Euro und mehr zu berappen, so kostet der teuerste Laserdrucker beim diesjährigen Test nur mehr 480 Euro. Und sie werden immer besser; die besten Laserdrucker schaffen heute Fotos, die mit älteren Tintenstrahldruckern keinen Vergleich mehr zu scheuen brauchen. Der Qualitätsabstand hat sich auf rund fünf Jahre reduziert.

Immer noch Mängel

Immer noch wirkt ein Laser-Foto eher wie ein Plakat als wie ein Bild aus dem Fotolabor. Schattierung und Nuancen fehlen. Im Vergleich mit Tintenstrahl-Ausdrucken verschwimmen die Unterschiede jedoch zusehends. Vier von sieben Lasergeräten schafften eine „gute“ Fotoqualität, ebenso wie viele Geräte, die auf Tintentröpfchen setzen.

Vorteil Geschwindigkeit

Die großen Vorteile der Lasertechnologie sind die niedrigen Betriebskosten und die Schnelligkeit. Drucken mit dem Toner (ein Druckpulver) geht deutlich schneller und billiger als mit Tinte. Die Unterschiede sind technologisch bedingt. Beim Tintenstrahlverfahren werden Tintentröpfchen Zeile für Zeile aufs Papier gebracht. Beim Laserverfahren wird der Toner zunächst auf die Drucktrommel übertragen und dann in einem Vorgang auf das Papier gebrannt. Das geht in aller Regel wesentlich schneller – ein Fotoausdruck ist bei den Lasergeräten in rund 30 Sekunden erledigt, bei Tintenstrahlmodellen kann es quälend lange 20 Minuten dauern.

1 bis 3 € pro A4-Foto

Die Tintenkosten für ein A4-Foto betragen zwischen 1 und 3 Euro, während die Kosten für den Toner 20 bis 60 Cent ausmachen. Nicht berücksichtigt ist dabei, dass beim Laserdrucker nach 10.000 bis 15.000 Drucken die Druckertrommel ausgetauscht werden muss. Angesichts der sinkenden Gerätepreise wird sich das bald nicht mehr auszahlen, weil eine neue Trommel für ein Altgerät teurer ist als ein neues Gerät.

Groß, schwer und laut

Die Nachteile der Laser (neben der geringeren Fotoqualität und den höheren Preisen): Sie sind groß, schwer, laut und verbrauchen mehr Strom. Die kleinsten Tintenstrahlgeräte bringen gerade mal 2 bis 3 Kilo auf die Waage, während der schwerste Laserdrucker im Test, Samsung CLP-510, 36 kg wiegt. Der Lärm, der beim Laserdruck entsteht, ist auf den Lüfter zurückzuführen, der zur Kühlung erforderlich ist. Denn beim Einbrennen des Farbpulvers auf das Papier ist die Wärmeentwicklung besonders groß.

Fülle an Farben

Die Tintentechnologie nähert sich ihrem Höhepunkt. Viel mehr Verbesserungen scheinen kaum noch möglich. Heute schon werden bis zu 10 Farben eingesetzt. Neben dem herkömmlichen Vierergespann CMYK – Cyan (blau), Magenta (rot), Yellow (gelb) sowie BlacK (schwarz) sind dies: Photomagenta, eine hellrosa Farbe zur naturgetreueren Wiedergabe der Hautfarbe; Photocyan – hellblau, um den Himmel wirklichkeitsnäher darzustellen; Photogrün macht das Wiesengrün weniger giftig; Photograu, um auch sehr feine Graustufen noch sichtbar zu machen; eine weitere rote Farbe sowie ein Photolack zum Finish der Fotos komplettieren die Skala.

Verbrauchsüberwachung

Das macht den Fotodruck alles andere als preiswert. Umso mehr, als die Drucker den Farbenverbrauch oft sehr großzügig berechnen und bereits eine leere Patrone anzeigen, wenn noch genügend Farbe vorhanden wäre. Nur Canon hat eine Technologie entwickelt, die den tatsächlichen Tintenstand überwacht; das gewährleistet, dass die Farbpatronen bis zur vollständigen Entleerung genutzt werden.

Farbdrucker 8/2005

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Canon IP3000
Canon IP3000 Canon Pixma iP3000: Bester Tintenstrahldrucker im Test um knapp 100 Euro. Alle Fotos: ICRT | Bild: ICRT
Canon IP90
Canon IP90 Canon Pixma iP90: Winzling mit 1,8kg Gewich, sehr hohe Fotoqualität, 220 Euro. | Bild: ICRT
Epson C1100
Epson C1100 Epson Aculaser C1100: Bester Laserdrucker im Test um 365 Euro. | Bild: ICRT
HP 2550
HP 2550 HP Colour Laser 2550L: Schafft für 500 Euro die meisten Briefausdrucke (siehe Download). | Bild: ICRT
HP 8150
HP 8150 HP Photosmart 8150: Der billigste Drucker mit sehr hoher Fotoqualität kostet 159 Euro. | Bild: ICRT
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HP 2550 HP Colour Laser 2550L: Schafft für 500 Euro die meisten Briefausdrucke (siehe Download). | Bild: ICRT
HP 8150
HP 8150 HP Photosmart 8150: Der billigste Drucker mit sehr hoher Fotoqualität kostet 159 Euro. | Bild: ICRT

Farbdrucker: Kompetent mit Konsument

Für Fotos Tintendrucker. Trotz bemerkenswertem Aufholprozess der Farblaserdrucker sind Tintenstrahldrucker für den Fotodruck immer noch besser und billiger. Es gibt sie ab 50 Euro. Kaufentscheidend sollten aber eher die Tintenkosten sein, denn die gehen mehr ins Geld.

Viele Farben. Für Grafiken mögen 4 Farben reichen. Aber Fotodrucker sollten mindestens 6 verschiedene Tinten bieten, und das in getrennten Patronen, damit man sie auch getrennt austauschen kann.

Laserdrucker für Text und Grafik. Im Betrieb sind sie preisgünstig und schnell. Wer regelmäßig große Textmengen ausdrucken muss, ist mit einem Schwarz/Weiß-Laser am besten dran (ab etwa 150 Euro). Nur wer darüber hinaus auch häufig farbige Grafiken oder Grußkarten ausdrucken will, benötigt ein
Farblasergerät.

So haben wir getestet

In einem internationalen Gemeinschaftstest wurden 21 Farb-Tintenstrahldrucker in der Preisklasse von € 50,- bis € 370,- und 7 Farblaser in der Preisklasse von € 320,- bis 480,- getestet.

DRUCKEN (50%)

Bewertet wurden die Qualität und die Geschwindigkeit für Briefausdruck, Farbgrafik und Fotoausdruck (mit der bestmöglichen Auflösung) mit den Betriebssystemen Windows XP und MacOS 9.0. Die Lichtechtheit wurde durch Bestrahlung mit Sonnenlicht und anschließenden Vergleich mit Originalen bestimmt. Die Druckkosten für s/w- und Fotoausdrucke wurden aus den Preisen für die Druckerpatronen und der Anzahl der damit möglichen Ausdrucke errechnet.

HANDHABUNG (25%)

Von mehreren Testpersonen wurden die mitgelieferten Handbücher und die elektronischen Hilfefunktionen benotet. Beurteilt wurden auch Erstinstallation, Papierzuführung, Betrieb und  Wartung. Die Qualität und der Funktionsumfang der aktuellen Treiber (von der Website der Hersteller) wurde unter Windows XP und unter MacOS geprüft. Die Verfügbarkeit von Treibern für Linux wurde untersucht.

VIELSEITIGKEIT (10%)

Bewertet wurden die Erweiterbarkeit von Hard- und Software und die Möglichkeit, verschiedene Materialien zu bedrucken.

UMWELTEIGENSCHAFTEN (15%)

Beurteilt wurden die Geräuschentwicklung und der Energieverbrauch im Stand-by-Betrieb und beim Drucken.

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