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Handys - Zuckerl für die Satten

  • SMS-Versand nicht immer eine Freude
  • GPRS bringt Vorteile für Eilige
  • Die Zukunft hängt in der Warteschleife

Die Hersteller werden nicht müde, immer neue Handymodelle auf den Markt zu werfen. Aber wen wundert’s? Die finanzstarken westeuropäischen Märkte sind beinahe gesättigt, das ehrgeizige UMTS-Projekt kommt nicht und nicht aus den Startlöchern, und MMS, das uns als „Appetitanreger“ langsam zu UMTS hinführen soll, ist derzeit nicht mehr als eine nette Spielerei für eine Hand voll Kunden. Also hoffen sie eben darauf, dass wir weiterhin alle eineinhalb bis zwei Jahre den statistisch belegten Wunsch nach einem neuen, trendigen Handy verspüren. Als „Zuckerl“ gibt’s regelmäßig ein paar zusätzliche Gerätefunktionen, die wir zwar letztlich nicht verwenden, aber das würden wir niemals zugeben.

Zum Sprechen alle geeignet

Doch wenden wir uns zunächst jener Funktion zu, die theoretisch jeder Handybesitzer nützt. Wie sich bereits in früheren Tests zeigte (siehe auch die Tabelle „Noch auf dem Markt“), gibt es beim Sprechen und Hören keine gravierenden Unterschiede. Zum Telefonieren eignen sie sich alle – und wenn man gerade an einer viel befahrenen Kreuzung steht, ist man mit jedem Modell auf verlorenem Posten. Gerade in den gut versorgten Ballungsräumen ist auch die Empfindlichkeit des Handys kein entscheidendes Auswahlkriterium. Dort, wo die Handymasten nicht so dicht gesät sind, sind freilich die „durchschnittlichen“ Geräte nicht die erste Wahl. Und schon gar nicht das Nokia 5210, das in diesem Bereich deutliche Schwächen zeigte.

Geeignete Tastatur und Display für SMS

Rasant zugenommen hat in den vergangenen Jahren der SMS-Versand. Wie man hört, stammen rund 14 Prozent der Einnahmen der Provider aus diesem Service. Deshalb wurde auch im Test getippt, bis die Finger glühten. Eine grundsätzlich mühsame Prozedur; kleine und schwergängige Tastaturen sowie schlecht lesbare Displays können die Sache zusätzlich erschweren. Das Display konnte in dieser Hinsicht überhaupt nur bei den Modellen T68i und R600 von Sony Ericsson sowie beim LG-510W von LG einigermaßen überzeugen. Es ist zweifellos sinnvoll, der Tastaturhandhabung und der Lesbarkeit des Displays vor dem Kauf einige Aufmerksamkeit zu schenken.

Hinweis!

Apropos SMS: In jüngster Zeit berichten Handybesitzer vermehrt von SMS mit dem sinngemäßen Wortlaut: „Jemand, der Dich mag, möchte mit Dir in Kontakt treten.“ Es folgt der Hinweis auf eine kostenpflichtige Mehrwertnummer mit der Vorwahl 0900. Unser Rat: Keinesfalls anrufen, und die SMS löschen, denn das einzige Ziel der Absender ist es, abzukassieren!

Praktische Sprachwahl

Unbedenklich und obendrein nützlich ist hingegen die Sprachwahlfunktion vieler Handys: Hierbei können Sie zu einer bestimmten Anzahl gespeicherter Rufnummern den dazugehörigen Namen aufsprechen. Später ist nur noch ein Knopfdruck nötig, danach sprechen Sie den Namen ins Handy, und es wählt automatisch. Vorteile bringt die Sprachwahl vor allem beim Telefonieren im Auto, gerade dort kann es aber passieren, dass sie wegen der lauten Umgebungsgeräusche nicht immer funktioniert und Sie die Nummer händisch wählen müssen.

WARP und GPRS

Alle getesteten Handys sind WAP-tauglich, allerdings nützt kaum jemand diese Möglichkeit. Mittlerweile hat aber auch die Anzahl der GPRS-fähigen Handys zugenommen. Die spürbar höheren Übertragungsgeschwindigkeiten machen diese Geräte dann interessant, wenn man unterwegs seine E-Mails abfragen oder mit dem Notebook ins Internet einsteigen möchte. Dies funktioniert mittels Kabel, über die Infrarotschnittstellen von Notebook und Handy, oder gleichfalls kabellos mittels Bluetooth-Technologie, sofern beide Geräte dafür ausgerüstet sind. Wenn Sie diese Möglichkeiten nützen möchten, sollten Sie sich allerdings zuvor ein Wochenende lang dafür Zeit nehmen. Neben dem genauen Studium der Bedienungsanleitung ist es nämlich meist nötig, die passende Treibersoftware aus dem Internet zu laden. Möchten Sie GPRS verwenden, brauchen Sie im Übrigen einen anderen Handytarif. Solange ein bestimmtes Datenvolumen nicht überschritten wird, halten sich die Nutzungskosten auch in Grenzen. Das reicht in der Regel für den E-Mail-Verkehr, solange die Mails keine Bilddateien enthalten. Wenn Sie öfter im Internet surfen, sollten Sie allerdings nach Möglichkeit den weitaus kostengünstigeren Festnetzzugang bevorzugen.

GPRS.

General Packet Radio Service. Übertragungstechnik für GSM-Handys, bei der Daten mit hoher Geschwindigkeit als „Pakete“ verschickt werden.

GSM.

Global System for Mobile Communications. Funkstandard für die Mobiltelefonie in Europa, Asien, Afrika und Nordamerika.

MMS.

Multimedia Messaging Service. Versand von Fotos, die man mit einer aufs Handy aufsteckbaren Kamera geschossen hat. Funktioniert auf Basis des GSM-Netzes.

SMS.

Short Message Service. Versand von maximal 160 Zeichen umfassenden Textnachrichten von Handy zu Handy oder vom PC zum Handy.

UMTS.

Universal Mobile Telecommunications System. Zukünftiger weltweiter Mobilfunkstandard mit sehr hoher Übertragungsgeschwindigkeit für Text, Daten, Töne und Bilder.

WAP.

Wireless Application Protocol. Internetzugang (nur speziell programmierte Seiten) über WAP-taugliche Handys (zum Beispiel für E-Mail-Nutzung). WAP kann auch in Verbindung mit GPRS verwendet werden.

Im Rahmen einer europaweiten Kooperation werden regelmäßig neu auf den Markt kommende Mobiltelefone getestet. Wir haben 14 für Österreich relevante Modelle ausgewählt. Die Testkriterien finden Sie in unserer aktuellen Online-Ausgabe unter www.konsument.at

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