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Monitore im Test: 19 und 22 Zoll - Größer heißt nicht besser

  • 19-Zoll-Bildschirme sind schon Standard
  • Design geht vor Qualität
  • Die Preise sinken ständig

Flache haben Hochkonjunktur

Noch vor wenigen Jahren war die Tiefe eines Computertisches ein ganz entscheidendes Kaufkriterium. Der gute alte Röhrenmonitor brauchte eben seinen Platz. Seither hat sich allerdings einiges getan: Vergangenes Jahr wurde der erste biegbare Farbbildschirm der Welt präsentiert. Er soll bereits 2010 zum Einsatz kommen. Bis wir unseren Monitor aber im Autobus aufrollen und auf ihm die Tageszeitung lesen können, müssen wir uns noch mit der Übergangslösung, dem Flachbildschirm, zufriedengeben. Und der hat weiterhin Hochkonjunktur. Ein schier unendliches Angebot sorgt allerdings für Verwirrung. Wir haben fünf 19-Zöller und dreizehn 22- Zöller unter die Lupe genommen – unterhalb dieser Dimensionen spielt sich in den Läden ohnehin nichts mehr ab.

Größer und billiger

In unserem letzten Test schaffte es ein 19-Zoll-Modell um 300 Euro auf das Siegertreppchen. Auch der diesmalige Testsieger von Asus kostet rund 300 Euro, er misst aber 22 Zoll und hat somit eine Bildschirmdiagonale von 56 cm – das entspricht den Dimensionen eines kleineren Wohnzimmerfernsehers. Bei einem Seitenverhältnis von 16 : 10 lässt es sich gemütlich Videos ansehen oder zwei Dokumente bequem nebeneinander betrachten.

Aber Vorsicht: Ein Ersatz für das Heimkino kann der Monitor nicht sein. Die Bildqualität hängt nämlich stark vom Betrachtungswinkel ab, und hier schnitten alle Hersteller bis auf Belinea nur mit „durchschnittlich“ oder noch schlechter ab. Die Bildqualität hinkt leider auch in anderen Punkten hinterher, u.a. was die Dauer des Bildaufbaus betrifft. Gerade beim wichtigsten Kriterium kann keines der Geräte vollends überzeugen. Da machen auch die Größe und der Preis keinen Unterschied.

Ergebnisse schlechter als 2007

Die Ergebnisse liegen eng beieinander, und sie sind schlechter als jene des Vorjahrestests. Spieler sind bei den getesteten Geräten die großen Verlierer. Denn gerade jene Games, die schnelle Reaktionen erfordern – z.B. Autorennspiele –, leiden unter den schlechten Reaktionszeiten der Monitore. Das Ergebnis sind unscharfe Darstellungen, Nachzieheffekte und Schlieren. Gerade noch „durchschnittlich“ sind die Modelle von Asus, Fujitsu Siemens, LG und Samsung. Wer primär Fotos und Videos bearbeitet, wird zwar besser bedient, hat im Preissegment zwischen 200 und 450 Euro aber auch keine optimalen Kontraste oder Farbgleichmäßigkeiten.

Gedreht und hochkant

Was bei Notebooks gang und gäbe ist, hat sich bei den Flachbildschirmen zum Glück nicht durchgesetzt – das spiegelnde Display als Designer-Gag. In unserem Test hatte das Modell von HP eine solche Oberfläche, die uns allerdings nicht überzeugen konnte. Bei hellem Umgebungslicht gab es starke Reflexionen, außerdem wiegt der HP-Bildschirm fast doppelt so viel wie die Konkurrenz.

Seine Pluspunkte hat er jedoch bei anderen Funktionen: Als einziger im Test kann er um 90 Grad gedreht und hochkant benutzt werden. Das macht sich beim Betrachten von Dokumenten und Internetseiten bezahlt. Außerdem ist er in der Höhe verstellbar. Ein solches Goodie verhindert Haltungsschäden und sollte eigentlich bei allen Modellen zu finden sein. Energie sparen ist gut, Nerven sparen aber auch.

Elektromagnetische Felder

Wenn ein Gerät fast zehn Sekunden braucht, um aus dem Energiesparmodus aufzuwachen, kann sich das schon aufs Gemüt schlagen – das Modell von Fujitsu Siemens benötigte 9,5 Sekunden, aber auch die Geräte von HP, Hyundai und LG sind nicht gerade die Schnellsten. Auffallend: Die 19-Zöller sind in diesem Bereich weit flotter als ihre größeren Konkurrenten.

Unnötig hoch waren bei LG, Samsung und V7 die abgestrahlten elektromagnetischen Felder. Selbst wenn bis dato keine gesundheitlichen Folgen für den Menschen nachgewiesen werden konnten, so deutet das doch auf eher mangelhafte Verarbeitung hin. Dass es auch anders geht, zeigen nämlich die Mitbewerber. Auch die Tasten und Schalter haben ihre Mängel. Sie waren teilweise schlecht zu erreichen oder wackelten. Beim Fujitsu Siemens (22 Zoll) fiel sogar eine Taste ab.

Keiner ist perfekt

Neben einer analogen VGA-Schnittstelle zum Anschließen an den Computer wiesen alle Geräte mit Ausnahme des Iiyama auch eine digitale DVI-Schnittstelle auf. Normalerweise sollte die digitale Verbindung das bessere Bild liefern, weil es von der Grafikkarte nicht umgewandelt werden muss. Beim Test zeigte sich aber, dass in den meisten Fällen kein Unterschied in der Bildqualität zu erkennen war. Wer perfekten Kinogenuss möchte, sollte darauf achten, dass eine HDMI-Buchse vorhanden ist. Außerdem schadet ein ordentliches Paar Boxen nicht. Jene Modelle, die bereits Lautsprecher eingebaut haben, bieten nur ein bescheidenes Klangerlebnis. Allzu viel darf man sich also trotz des aufwendigen Designs nicht erwarten.

Mehr Schein als Sein

Hier bewahrheitet sich der Spruch „Mehr Schein als Sein“. Und das, obwohl gute Bildqualität und Abschirmung sowie haltbare, nicht wackelnde Tasten auch für günstige Modelle ab 200 Euro möglich sein müssten. Der Test im Vorjahr hat es schließlich bewiesen, und der damalige Testsieger, Fujitsu Siemens Scaleoview H19-1, ist im Notfall immer noch für etwa 260 Euro zu haben  

Monitore: kompetent mit Konsument

  • Schwarz/Weiß. Wenn Sie sich für ein Gerät entschieden haben, lassen Sie es sich vorführen. Schauen Sie sich ein komplett schwarzes und ein komplett weißes Bild an und achten Sie darauf, dass die Farb- und Helligkeitsverteilung gleichmäßig ist.
  • Pixelfehler. Noch ein Grund, den Monitor vorab zu testen. Gibt es dauerleuchtende oder dunkle Farbpunkte, dann nehmen Sie ein anderes Gerät.  

Geprüft und bewertet

Aus einem internationalen Gemeinschaftstest veröffentlichen wir die Ergebnisse von 18 in Österreich angebotenen TFT-Monitoren für PCs, davon 5 mit einer Diagonale von 48 cm, Seitenverhältnis 5 : 4, und 13 mit 56 cm Bildschirmdiagonale im Format 16 : 10. Orientierung an TCO 99/03/06 und ISO 13406-2. Subjektive Beurteilungen durch drei Experten.

Bildqualität. Sehtest: Beurteilung der Bildqualität bei stehenden und bewegten Bildern. Farbgleichmäßigkeit: Bestimmung von Farbkoordinaten und Helligkeiten in der Bildmitte und den Ecken, Bewertung der Unterschiede. Außerdem: Differenzierung der Graustufen. Schnelligkeit des Bildaufbaus: Reaktionszeit beim Schalten von Schwarz auf Weiß und Grau auf Grau. Für den Betrachtungswinkel wurden Leuchtdichte, Kontrastverhältnis sowie die Erkennbarkeit von Graustufen und die Reflexionen an Bildoberfläche und Gehäuse winkelabhängig beurteilt. Die Darstellung bei niedriger Auflösung wurde subjektiv bewertet.

Sehtest: Beurteilung der Bildqualität bei stehenden und bewegten Bildern. Farbgleichmäßigkeit: Bestimmung von Farbkoordinaten und Helligkeiten in der Bildmitte und den Ecken, Bewertung der Unterschiede. Außerdem: Differenzierung der Graustufen. Schnelligkeit des Bildaufbaus: Reaktionszeit beim Schalten von Schwarz auf Weiß und Grau auf Grau. Für den Betrachtungswinkel wurden Leuchtdichte, Kontrastverhältnis sowie die Erkennbarkeit von Graustufen und die Reflexionen an Bildoberfläche und Gehäuse winkelabhängig beurteilt. Die Darstellung bei niedriger Auflösung wurde subjektiv bewertet.

Handhabung. Gebrauchsanleitung: Infogehalt, Verständlichkeit, Übersichtlichkeit von Handbüchern und Hilfen auf CDs. Inbetriebnahme. Außerdem: Bedienung (auch Aufwachen aus Stand-by-Funktion) und intuitive Bedienbarkeit des Gebrauchsanleitung: Infogehalt, Verständlichkeit, Übersichtlichkeit von Handbüchern und Hilfen auf CDs. Inbetriebnahme. Außerdem: Bedienung (auch Aufwachen aus Stand-by-Funktion) und intuitive Bedienbarkeit des Bildschirmmenüs (OSD) sowie Zugänglichkeit, Kennzeichnung, Bedienbarkeit von Tasten und Schaltern.

Vielseitigkeit. Art und Vielfalt der Einstellmöglichkeiten von Monitor und Bild, Vorhandensein und Klang der Lautsprecher, zusätzliche Schnittstellen wurden beurteilt.Art und Vielfalt der Einstellmöglichkeiten von Monitor und Bild, Vorhandensein und Klang der Lautsprecher, zusätzliche Schnittstellen wurden beurteilt.

Umwelteigenschaften. Stromverbrauch im Betrieb, im Sparmodus und auf „Aus". Unterschiede bei abgestrahlten elektrischen Feldern (Band 1, Band 2) wurden bewertet.Stromverbrauch im Betrieb, im Sparmodus und auf „Aus". Unterschiede bei abgestrahlten elektrischen Feldern (Band 1, Band 2) wurden bewertet.

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