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Notebooks - In die Breite gegangen

, aktualisiert am

  • Speicherkapazitäten sind gestiegen
  • Alte Schwachstellen jedoch geblieben
  • Die Mehrzahl hat sich "Widescreen" verschrieben

Qualität der Displays nur "durchschnittlich"

Wer sagt, dass es auf dem Markt für Laptops nichts Neues gibt? Eines ist augenscheinlich: Im Gegensatz zu unserem letzten Test (siehe dazu: Weitere Artikel - " Notebooks ") ist heute die überwiegende Mehrzahl der Laptops mit TFT-Monitoren im Widescreen genannten Format ausgestattet (Ausnahmen: Apple iBook G4, Packard Bell Easy Note D5710 und Toshiba SA50-110). Das sollte es erlauben, DVD-Filme im Breitwandformat ohne schwarzen Streifen am oberen und unteren Bildschirmrand zu betrachten.

Warum nicht hochkant?

Aber wer kauft sich schon einen Laptop in erster Linie wegen seiner DVDs? Ein echter Cineast würde da wohl auf den PC oder den DVD-Player beim TV-Gerät (oder Videoprojektor) zurückgreifen. Zumal, wie ein Blick in die Tabelle  zeigt, die Qualität der meisten TFT-Displays ohnehin über ein „durchschnittliches“ Ergebnis nicht hinauskommt. Wirklich Sinn machen würde dieses Format erst dann, könnte man den Bildschirm hochkant schwenken und somit einen Brief oder die Seite einer Broschüre im Format A4 auf einen Blick in der Original-Ausgabegröße erfassen, ohne die Bildlaufleiste betätigen zu müssen. Aber auf die Idee scheint noch kein Hersteller gekommen zu sein. So bleibt es bei mehr oder weniger trendigem Design.

3D-Spiele: schwach

Obwohl es – unterm Strich – um die multimedialen Fähigkeiten bei den meisten Kandidaten „gut“ bestellt ist, zeigen sich im Spezialfall von 3D-Spielen wahrnehmbare Unterschiede: Hier findet sich doch so manches „weniger zufriedenstellend“ – was bei der teilweise schwachen Ausrüstung mit Bildspeicher (zwischen 16 und 128 Megabyte) nicht wirklich überrascht.

Audio: ebenso schwach

Dies gilt – fast schon traditionell – ebenso für die Audioqualitäten der Tragbaren. Nur zwei Geräte von HP schnitten hier „gut“ ab, der Rest ist Schweigen. Wobei die Detailergebnisse für das immer beliebter werdende MP3-Musikformat nochmal unter der Qualität des Sounds von CD oder DVD liegen. All das wäre vielleicht nicht so tragisch, würden nicht gleichzeitig die Werbestrategien der Hersteller und Händler verstärkt in Richtung „Multimedia-Unterhaltung auch unterwegs“ und „Desktop-Ersatz für daheim“ gehen. Das Bild vom fleißigen Angestellten (oder Chef), der jede Minute in Bahn oder Flugzeug dazu nutzt, am Laptop produktiv zu sein, tritt im Vergleich damit zunehmend in den Hintergrund.

Arbeitszeitverkürzung

In diese Richtung weisen auch die gemessenen Akku-Betriebszeiten – ein wichtiger Punkt für die Mobil-Worker, solange noch nicht wirklich jeder Zug mit Steckdosen ausgestattet ist. Brachte es im letzten Test fast jedes zweite Gerät auf eine Leistung von mehr als vier Stunden, sind es in diesem Durchgang gerade noch drei Prüflinge, die das schaffen: Apple, Samsung und Acer TravelMate 4002WLMi.

Nicht einmal von Wien bis Attnang-Puchheim käme man hingegen mit den Kurzatmern am anderen Ende des Akku-Leistungsspektrums: Manche Modelle halten weniger als zwei Stunden durch. Das macht auch die (leicht) gestiegene Arbeitsgeschwindigkeit der Prozessoren nicht wett (im Test überwiegend Pentium mit 1,4 bis 1,8 GHz).

Arbeitsspeicher und Festplatten

Etwas deutlicher zugelegt haben die Hersteller hingegen beim Arbeitsspeicher (RAM), den sie ihren Produkten mit auf den Weg geben: Alle kommen heute mit 512 Megabyte daher, was vor einem Jahr noch keineswegs selbstverständlich war. Gleiches gilt für die Kapazität der mitgelieferten Festplatten: Waren 80 Gigabyte damals noch die absolute Ausnahme, findet sich dieses Volumen heute schon in rund der Hälfte aller Laptops. Spitzenreiter ist der Packard Bell Easy Note R8720 mit 100 Gigabyte.

Große Typenvielfalt

Sollten Sie über die kryptischen und zungenbrecherischen Produktbezeichnungen stolpern – wer lässt sich so etwas eigentlich einfallen? –, dann ist es gut so. Verweist es doch auf die Notwendigkeit, beim Preisvergleich zwischen verschiedenen Händlern gaaaaanz genau zu prüfen, ob es sich dabei auch wirklich um denselben Laptop-Typ handelt. TravelMate ist halt nicht gleich TravelMate, Pavilion nicht gleich Pavilion, Easy Note nicht gleich Easy Note … Die exakten Typenbezeichnungen sind hier das, was in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen das berühmte „klein Gedruckte“ darstellt: selten nachvollziehbar, oft schwer verständlich, aber immer der Beachtung wert.

Maßkonfektion für Notebooks

Denn schon die Änderung nur eines Buchstabens kann auf deutliche Unterschiede in der Ausstattung des Produktes hinweisen. Andererseits eröffnet dies dem Käufer prinzipiell die Möglichkeit, seinen Laptop zwar nicht maßgeschneidert, aber doch in Maßkonfektion zu wählen, sich etwa innerhalb einer Produktfamilie für ein Gerät mit größerer Festplatte zu entscheiden.

Preise: minus zehn Prozent

Das hat natürlich Auswirkungen auf den Preis. Dieser ist übrigens – in absoluten Zahlen betrachtet – gegenüber dem Vorjahr bei den Produkten im Test um nur rund zehn Prozent gesunken; relativ betrachtet – zieht man also die teilweise üppigere Ausstattung mit ins Kalkül – fällt die Preisreduktion freilich etwas kräftiger aus.

Dennoch mag es für viele Anwender mit „Alltagsansprüchen“ eine gute Idee sein, auf Laptops der vorletzten Generation zurückzugreifen. Davor sollte man aber unbedingt prüfen, ob – und gegebenenfalls wie lange noch – Ersatzakkus für das Gerät zur Verfügung stehen.

Gedränge an den Schnittstellen  

Überlegt sein will auch, welche Schnittstellen man benötigt: Zwar kommen mittlerweile alle Geräte mit mindestens zwei USB-2.0-Anschlüssen und mit Firewire daher, dafür gibt es aber kaum mehr eine serielle Schnittstelle (etwa für den Anschluss eines älteren Modems) und nur bei wenigen eine parallele Schnittstelle (etwa für einen älteren Drucker). Lediglich ein Gerät verfügt über eine eingebaute Bluetooth-Verbindung (Sony Vaio), und bei weitem nicht alle weisen zusätzlich eine Infrarot-Schnittstelle (IrDA) auf.

Die PC-Card-Slots sind generell auf einen Karteneinschub limitiert – und das Diskettenlaufwerk ist praktisch schon ausgestorben. Wer dennoch das eine oder andere der genannten Features benötigt, wird wohl auf externe Geräte oder eine entsprechende Nachrüstung zurückgreifen müssen.

Trost: Dafür gibt es mittlerweile bei allen Geräten einen CD/DVD-Brenner …

Kompetent mit Konsument

  • Kein Desktop-Ersatz. Ein Notebook kann einen Heim-PC nicht ersetzen, vor allem, wenn es um 3D-Spiele oder Sound geht. Ein vergleichbarer Desktop-PC ist obendrein deutlich billiger.
  • Schwacher Akku. Die Akku-Laufzeit ist ein wichtiges Kriterium, besonders für jene, die das Notebook unterwegs nutzen wollen. Zweit-Akku mitführen.
  • Besseres Bild. Externe Bildschirme bringen ein deutlich besseres Bild als die eingebauten TFT-Displays.
  • Typen zum Verwechseln. Beim Preisvergleich auf exakte Typenbezeichnungen achten; schon kleine Abweichungen können auf deutliche Unterschiede in der Ausstattung hinweisen.
  • Angebote mit Haken. Ältere Geräte zum Abverkaufspreis mögen durchaus eine brauchbare Alternative zur aktuellen Generation sein. Prüfen Sie jedoch Verfügbarkeit und Preis von Ersatzteilen wie Akkus, DVD-Brenner oder Netzteil.
  • Akku schonen. Ständiges Arbeiten vom Netzteil (und die damit verbundene dauernde Ladung) kann die Lebensdauer des Akkus verkürzen.

So haben wir getestet

In einem internationalen Gemeinschaftstest wurden 13 IBM-kompatible Notebooks und ein Apple-Gerät getestet - in der Preisklasse von € 1000,- bis € 2000,- .

Computerleistung

Mit den mitgelieferten Betriebssystemen wurden Benchmarktests und programmierte Abläufe für Home Office, Kommunikation, Multimedia, Internet und aufwändige 3D-Spiele durchgeführt.

Handhabung

Handlichkeit und Übersichtlichkeit der Handbücher, Verständlichkeit und Vollständigkeit der Online-Anleitung und Hilfen im Internet wurden beurteilt. Aufstellen, Anschließen, Konfiguration im Lieferzustand und Grundeinstellung des Notebooks, Einstellung von Bildschirm und Lautstärke, Bedienbarkeit von DVD-Laufwerk, USB-Anschluss, Akkuwechsel, auch ohne feste Unterlage, Wärmeentwicklung, Gewicht, Größe, Beschriftung und Kennzeichnung der Tasten und Bedienelemente, Anordnung und Bedienbarkeit des Mausersatzes. Datensicherheit bei fast leerem Akku und beim Akkuwechsel, Erkennbarkeit des Betriebs- und Ladezustandes wurden untersucht.

Bild- und Tonqualität

Helligkeit, Kontrast, Bildschärfe, Farbdarstellung sowie Erkennbarkeit des Bildes bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen und Einsichtwinkeln. Betrieb eines externen Monitors (Dualbetrieb) oder Projektors wurden gemessen. Die Qualität der eingebauten Soundkarte und Lautsprecher wurde überprüft.

Akkubetrieb

Die Betriebszeit mit voll geladenem Akkusatz, die Zeit für die Aufladung und rechtzeitige Warnung wurden beurteilt.

Vielseitigkeit

Vorhandener und maximaler Arbeitsspeicher, Kapazität der Festplatte, Größe und Auflösung des Displays, Energiespareinrichtungen, Schnittstellen und Anschlussmöglichkeiten für externe Zusatzgeräte, mitgelieferte Multimedia- und Kommunikationskomponenten wurden beurteilt.

Verarbeitung

Sichtprüfung der Stabilität, Passgenauigkeit und Gratfreiheit von Gehäusen, Systemkomponenten, Anordnung und Befestigung der Einzelteile, Betriebsgeräusch.

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