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Frieren - Frauen frieren häufiger als Männer

Wenn die Temperaturen sinken, schlüpft man in warme Kleidung. Was aber, wenn man trotzdem friert?

Gänsehaut und Frösteln

Auf Kälte reagiert der Körper normalerweise mit Gänsehaut und Frösteln: Die Muskelspannung ändert sich, wodurch Wärme erzeugt wird und sich die Haare aufstellen, sodass ein Wärme-Luftpolster entsteht. Um weiteren Wärmeverlust zu verhindern, verengen sich die Gefäße. Schließlich versucht sich der Körper durch aktive Bewegung – mit Zittern und Zähneklappern – zu erwärmen.

Je mehr Wind, desto kälter fühlt sich die Luft an; zum Beispiel kann eine Außentemperatur von zwei Grad plus bei mittlerer Windstärke wie zehn Grad minus wirken, und es ist vernünftig, sich entsprechend zu kleiden.

Zu warm angezogen

Wer aber trotzdem notorisch friert, zieht sich möglicherweise zu warm an. Dadurch geht das natürliche Empfinden für Kälte und Wärme verloren, und die Haut reagiert überempfindlich auf Temperaturschwankungen. Frauen frieren häufiger als Männer, weil in ihrem Körper der Anteil der Muskelmasse geringer ist als beim Mann und Wärme durch Muskeln erzeugt wird. Wenn der Blutdruck niedrig ist, friert man in den Extremitäten und oft auch nachts im Schlaf.

Zu dünn, zu leicht?

Auch untergewichtige oder allgemein geschwächte Menschen frieren leicht. Ein aufsteigendes Frösteln kündigt eine fieberhafte Erkrankung an. Durchblutungsstörungen, Mangel an Bewegung, zu geringe Flüssigkeitszufuhr, eine Unterfunktion der Schilddrüse, hormonelle Störungen, einige Medikamente und seltene Krankheiten wie die Raynaud ’sche Erkrankung können ungewöhnliches Frieren verursachen. Schließlich können auch Stress und seelische Probleme zu einem gesteigerten Kälteempfinden führen, denn die Stresshormone Adrenalin und Cortisol verengen die Blutgefäße. Auch starkes Rauchen hat diesen Effekt.

Unterkühlung

Achtung! Sehr alte, geschwächte Menschen, die stundenlang in kalten Wohnungen sitzen, bemerken oft selbst nichts von der Gefahr einer Unterkühlung. Dies kann für sie lebensgefährlich sein.

Verhalten und Hausmittel

Bringen Sie lustvolle Bewegung in Ihr Leben; flottes Gehen oder sportliche Betätigung – nicht zuletzt auch Erotik und Sex! – reduzieren die Temperaturempfindlichkeit. Wer akut stark fröstelt, sollte unter die Decke und etwas Warmes – Tee oder Suppe – zu sich nehmen. Auf keinen Fall Alkohol: Der öffnet die Poren und lässt weitere Wärme entweichen. Kneippen daheim trainiert die Gefäße und fördert die Durchblutung:

Fußbäder und Wechselduschen

Ansteigend warme Fußbäder und Wechselduschen bringen den Kreislauf wieder in Schwung. Am besten beginnt man noch bettwarm am Morgen mit einer warmen Dusche, schaltet nach einer Minute kurz auf kaltes Wasser um und wiederholt dies zwei Mal. Beendet wird mit kaltem Wasser, worauf man sich abtrocknet und ankleidet. Die Kleidung sollte aus Naturfasern sein und nicht beengen. Enge Strümpfe und zu knappe Schuhe meiden. Thermosohlen fördern das Wärmegefühl in den Füßen. Auf die Kopfbedeckung nicht vergessen: Über den Kopf wird besonders viel Wärme abgegeben. Eine wärmende Auflage auf der Matratze kann gegen nächtliches Frieren helfen.

Es ist wichtig, täglich eineinhalb bis zwei Liter Flüssigkeit, am besten Mineralwasser, Kräuter- oder Früchtetee, zu sich zu nehmen. Untergewichtige sollten ein paar Kilos zulegen.

Medizin

Eine Labordiagnose kann klären, ob das Kältegefühl Symptom einer Krankheit ist und gezielt behandelt werden muss. Ist Stress die Ursache des Problems, gilt es zu überlegen, wie er abgebaut werden kann.

Ärztliche Beratung: Dr. Erika Trappl

Wann zum Arzt?

  • Wenn man trotz temperierter Umgebung andauernd friert.
  • Wenn die Finger weiß oder bläulich werden.

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