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Gesund Leben: Sehstress - Einseitige Belastung und Überanstrengung

Die Augen sind immer auf Höchstleistung eingerichtet; deshalb kann man sie durch Schauen nicht überfordern, sehr wohl aber durch einseitige Belastung.

Erste Warnzeichen für Überanstrengung

Augenbrennen, schwere Lider oder verschwommenes Sehen sind erste Warnzeichen für Überanstrengung. Später können Doppelbilder, Schielen, Augenzittern und auch Augenschmerzen hinzukommen.

Verschiedene Auslöser

Sehstress kann von innen und von außen kommen: Wer ein Bild unbedingt gestochen scharf sehen möchte, die Randbereiche jedoch außer Acht lässt, belastet seine Augen erheblich. Bei konzentriertem Schauen vergisst man auch zu blinzeln, wodurch die Augen von der Tränenflüssigkeit nicht mehr ausreichend benetzt werden – sie brennen. Schafft man es nicht, den Blick gelegentlich von der Vorlage oder vom Bildschirm zu lösen, verstärkt sich das Problem: Dauerstress und Augenerschöpfung greifen ineinander und mobilisieren die letzten Reserven.

Vorschädigung wird verstärkt

Ist eine Kurz-, Weit- oder Stabsichtigkeit durch Brille oder Kontaktlinsen nicht ausreichend ausgeglichen, ermüden die Augen noch rascher – insbesondere bei Feinarbeit oder am Bildschirm. Bei mangelhafter Beleuchtung fehlt der für das Scharfsehen wichtige Kontrast, und die Augen versuchen dies durch verstärkte Anpassung auszugleichen. Auch das Flimmern von Leuchtstoffröhren oder vom Bildschirm setzt ihnen zu. Für vorgeschädigte Augen bringt jede Überlastung die Gefahr mit sich, dass der Schaden größer wird.

Selbsthilfe

Gelassenheit ermöglicht einen passiveren Sehstil und strengt die Augen weniger an.

Erlauben Sie sich Muße. Erlernen Sie eine Entspannungstechnik, oder besuchen Sie einen Kurs in Atemtraining. Eine „Augengymnastik“ dagegen ist nicht empfehlenswert, sie kann bei Kurzsichtigen mit mehr als sechs Dioptrien das Risiko einer Netzhautablösung erhöhen. Sorgen Sie bei jeder Tätigkeit für ausreichende Beleuchtung und bequeme Körperhaltung: Lichtquelle hinter der Schulter, Blendung vermeiden. Bei Fein- und Bildschirmarbeit muss eine Fehlsichtigkeit möglichst genau mit Brille oder Kontaktlinsen ausgeglichen werden. Messen Sie selbst den Abstand zum Computer aus, und lassen Sie sich vom Augenarzt für genau dieses Maß eine Arbeitsbrille verordnen. So vermeiden Sie eine Stresshaltung, die zu Verspannungen der Schultern, des Nackens und der Kopfmuskeln führt. Legen Sie bei konzentrierter Arbeit häufiger Pausen ein, um die Augen zu schließen.

Mal abschalten...

Blinzeln Sie öfter mal, und fixieren Sie dann einen weit entfernten Punkt, oder schauen Sie beim Fenster hinaus ins Grüne. Brillenträger entspannt es, die Brille beim Lesen abzusetzen (nicht bei Alterssichtigkeit). Bei müden Augen: Legen Sie sich nieder, bedecken Sie die Augen für eine Viertelstunde mit den Handflächen oder einem angewärmten Tuch. Massieren Sie mit den Fingerspitzen mit Druck Augenbrauen und Nasenwurzel. Ein Aufenthalt im Freien wirkt auf die Augen wie eine Kur: weniger Zigarettenrauch, weniger Reizstoffe. Das Gebläse im Auto, Staub und Wind aber strapazieren sie – eine Brille schützt. Bei brennenden Augen helfen „künstliche Tränen“ (Filmbildner) aus der Apotheke. Enthalten sie Konservierungsstoffe, können sie das Auge aber zusätzlich reizen. Mittel ohne Konservierung sind allerdings teurer.

Sonnenbrillen gegen UV-Strahlung

Wer sich jetzt im Sommer dazu verleiten lässt, über die Wasserfläche von See und Meer zu blicken oder im Gebirge das Sonnenlicht zu genießen, riskiert Schäden an der Netzhaut. Tragen Sie im Freien deshalb eine schützende Sonnenbrille mit brauner oder grauer Tönung. Die DIN-Nummer 58217 garantiert, dass die Sonnenbrille die UV-Strahlen aus dem Sonnenlicht filtert. Lassen Sie den UV-Schutz durch Ihren Optiker nachmessen. Vor allem Kinder unter zwei Jahren sollten unbedingt gute Sonnenbrillen tragen.

Ärztliche Beratung: Dr. Erika Trappl

Wann zum Arzt?

  • Wenn die Augen dauernd jucken und brennen, bei gelegentlichem Schielen, Schmerzen, verschwommenen oder Doppelbildern.

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