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Heizen mit Öl, Gas, Kohle, Holz, Strom (Marktübersicht) - Brennstoffe im Vergleich

  • Heizen wird teurer
  • Holz: ein günstiger und umweltverträglicher Energieträger
  • Marktübersicht: Pellets, Gas, Heizöl, Brikett, Kohle, Strom, Fernwärme 

Heizen wird immer teurer

Der Ölpreis steigt weiter“, „Auch Gas wird teurer“ – diese Pressemeldungen der letzten Wochen kümmern Bewohner von Niedrigenergie- und Passivhäusern nur am Rande. Die gute Wärmedämmung sorgt dafür, dass der Energieverbrauch stets auf niedrigem Niveau bleibt. Umso mehr mag es Bewohnern von Häusern mit schlechtem energetischen Status – und das sind vor allem solche, die unmittelbar nach dem Krieg gebaut wurden – angesichts des Heizkostenanstiegs kalt den Rücken hinunterlaufen.

Haben sie nämlich zudem einen alten, leistungsschwachen Brenner im Keller stehen, so müssen sie heuer einige hundert, wenn nicht sogar einige tausend Euro mehr fürs Heizen bezahlen als die Jahre zuvor.

Brennstoffe und Heizungssystem

Heizen wird teurer, doch um wie viel? Wie sind die aktuellen Preise für Kohle, Öl & Co? Bei unserer Untersuchung haben wir uns nicht nur die Preise der unterschiedlichen Brennstoffe angeschaut, sondern auch berücksichtigt, wie effektiv das jeweilige Heizungssystem arbeitet, das heißt, in welchem Ausmaß es die im Brennstoff enthaltene Energie in Raumwärme umzuwandeln vermag („Jahresnutzungsgrad“).

Ein Kaminofen ist unökonomisch

Zum Vergleich: Ein Kaminofen mag unsere Augen erfreuen und unser Herz erwärmen, doch bei dieser Art Feuerung entweicht ein Großteil der Energie ungenutzt durch den Kamin. Ein Kachelofen produziert mit der gleichen Menge Brennholz sehr viel mehr Raumwärme. Ein anderes Beispiel: Die modernen Brennwertgeräte können auch die im Abgas enthaltene Energie verwerten, die alte Brennergeneration kann das nicht; zu allem Überfluss heizt sie aufgrund unzureichender Isolierung in vielen Fällen den Heizungsraum auf Saunatemperaturen auf – reine Energieverschwendung! Schon die Umrüstung auf ein neueres Gerät kann also entscheidend Brennstoffkosten sparen helfen.

Holzkauf: am billigsten vom Waldbesitzer

In unserer [ Tabelle Brennstoffe  ] präsentieren wir Durchschnittspreise. Ein gewisser Spielraum ist nach oben wie nach unten gegeben, und das bei allen Brennstoffarten. Wer Holz direkt von einem Waldbesitzer bezieht, als Meterware, zahlt etwa halb so viel wie für vom Händler zugestelltes. Er muss allerdings auch selbst für die Zerkleinerung sorgen. Nicht zu vergessen: Holzkauf ist Vertrauenssache. Bevor es in den Handel kommt, sollte es zwei bis drei Jahre trocken gelagert worden sein. An diese Regel halten sich aber längst nicht alle Händler – und der Kunde kann in der Regel trockenes kaum von feuchtem und damit minderwertigerem Holz unterscheiden.

Pellets sind teurer als Holzscheite

Dieses Problem stellt sich bei den kleinen Holzpresslingen, den Pellets, nicht. Dafür sind sie auch teurer als die einfachen Holzscheite. Pellets mit dem Österreichischen Umweltzeichen erfüllen Umwelt- und Qualitätsstandards von der Herstellung über den Transport bis zum Heizkessel. Wer beim Kauf auf das Umweltzeichen achtet, ist also auf der sicheren Seite.

Strom- und Gas: Lieferantenwechsel

Selbst die Strom- und Erdgaspreise differieren, je nachdem, für welchen Lieferanten man sich entscheidet. Und der ist seit 1. Oktober 2002, seit der Liberalisierung des Strom- und Gasmarktes, frei wählbar. Ein Umstieg auf einen günstigeren Anbieter ist jederzeit problemlos möglich, nur wird das bislang kaum genutzt – unabhängige Information liefern die Aufsichtsbehörde Energie-Control ( www.e-control.at ) oder das VKI-Beratungszentrum.

Wann das Öl einlagern

Bislang empfahl es sich, den Öltank im Sommer statt im Winter aufzufüllen, da die Kosten außerhalb der Heizperiode niedriger waren. Ob das auch künftig der Fall sein wird, ist angesichts der ungewissen Preisentwicklung auf dem Erdölmarkt fraglich.

Schadstoffe und Klimaschutz

Bei der Verbrennung fallen auch Schadstoffe an. Bei unserer Untersuchung interessierte uns vor allem die Menge von Kohlendioxid (CO2), jenem Umweltgift, das Wissenschaftler vor allem für den so genannten Treibhauseffekt verantwortlich machen. Steigt die CO2-Konzentration in der Erdatmosphäre weiter an, so warnen sie, könnte sich die Erde weiter erwärmen; mit der Folge, dass in Zukunft etwa vermehrt Wirbelstürme auftreten.

CO2-Ausstoß gering halten

Damit das nicht passiert und nicht weitere Städte wie New Orleans im Meer versinken, müssen wir uns bemühen, den CO2-Ausstoß nicht nur gering zu halten, sondern ihn, wie auf internationalen Klimakonferenzen festgelegt, in den nächsten Jahren sogar drastisch zu reduzieren. Der Großteil der CO2-Emissionen geht auf das Konto der fossilen Brennstoffe (Kohle, Öl, Gas). Wer sich hingegen für erneuerbare Energieträger entscheidet, tut auch etwas für den Klimaschutz.

Holz am günstigsten?

Zwar wird bei der Verbrennung von Holz auch Kohlendioxid freigesetzt, aber nur in etwa so viel, wie aus der Atmosphäre zum Wachstum der Bäume entzogen wurde. Wir haben es also mit einem umweltverträglichen Brennstoff zu tun, der zudem in unserem Kostenvergleich am besten abschnitt.

Kommt Heizen mit Holz somit am günstigsten? Will man die Gesamtkosten der verschiedenen Heizsysteme vergleichen, müssen auch die Investitions- und Betriebskosten berücksichtigt werden. Und das erfordert eine ganz andere Untersuchung. Wir haben uns hier auf die Brennstoffkosten konzentriert.

Spar-Tipp

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