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Fotos: Digitale Bildbearbeitung - Der Trick mit dem Klick

So manches misslungene Digitalfoto kann am Computer durch einfache Maßnahmen gerettet werden.

Digitalkamera revolutioniert Fotografie

Die Digitalkamera hat die Amateurfotografie revolutioniert. Bei jeder Geburtstagsparty knipsen wir heutzutage schon mehr Bilder, als früher auf einem Dutzend teurer Filmpatronen Platz gefunden hätten, die wir sorgfältig im Handgepäck verstaut in den Urlaub mitschleppten. Verpatzte Aufnahmen sind kein Thema, denn wir können sie ja via Kameradisplay kontrollieren, auf Wunsch gleich wieder von der Speicherkarte entfernen und – sofern es sich um keinen einmaligen Schnappschuss handelt – beliebig oft wiederholen.

Neue Technik, alte Widrigkeiten

Allerdings sind – der technischen Revolution zum Trotz – die Widrigkeiten des Fotografierens die gleichen geblieben: vom Blitz gerötete Pupillen, dunkle Gesichter infolge von Gegenlicht, schlechte allgemeine Lichtverhältnisse, Farbstiche, eine durch die Optik verzerrte Perspektive, ein unscharf abgebildetes Motiv oder Gegenstände, die grell das Blitzlicht reflektieren und sich dadurch ungewollt in den Vordergrund drängen. Anders gesagt: Sie wissen vermutlich aus eigener Erfahrung, dass es Situationen gibt, in denen Fotograf und Kamera überfordert sind und momentan einfach nicht mehr herauszuholen ist.

Wenn solche Aufnahmen den direkten Weg zum Papierbild nehmen – also von der Speicherkarte ins Fotolabor oder in eines der in Drogerie- und Elektrofachmärkten aufgestellten Selbstbedienungsgeräte –, dann halten wir am Ende dasselbe mittelmäßige Ergebnis in der Hand wie zu Zeiten der chemischen Entwicklung. Gleiches gilt für die Betrachtung am TV-Bildschirm bzw. Computermonitor oder Ausdrucke am privaten Tintenstrahldrucker, die ebenfalls nicht besser sein können als das Ausgangsbild.

Einfache Bildverbesserungen

Dies ist der Zeitpunkt, zu dem das Stichwort digitale Bildbearbeitung fallen muss. Während die Kamerahersteller von Beginn an davon ausgingen, dass der Computer die notwendige Ergänzung zur Digicam darstellt, um die Möglichkeiten des Mediums voll auszuschöpfen, zeigen viele Kamerabenützer immer noch Berührungsängste. Sofern sie den Computer überhaupt verwenden, dann zum Ablegen und Ordnen ihrer Bilder oder um sie auf CD zu brennen. Vielleicht ist es ja auch nur der Begriff „Bildbearbeitung“, in dem ein scheinbarer Bedarf an kompliziertem Fachwissen mitschwingt oder der zumindest nach langen, schlaflosen Nächten klingt?

Eine Handvoll Tricks reichen

Sollten auch Sie bisher dieser Meinung gewesen sein, dann werfen Sie Ihre Hemmungen und Vorurteile über Bord! Die digitale Bildbearbeitung hält zwar tatsächlich eine unüberschaubare Vielfalt an Möglichkeiten bereit, die darauf warten, durch intensive Beschäftigung erschlossen zu werden. Dies ist aber weder ein Muss noch eine Voraussetzung – schon gar nicht für Einsteiger. Für sie bedeutet Bildbearbeitung nicht mehr als eine Handvoll einfach durchführbarer Maßnahmen zur Verbesserung des Gesamteindrucks eines Fotos.

Schon allein das Entfernen des Rote-Augen-Effekts, das Aufhellen dunkler Bereiche, das Anheben des Kontrastes, eine geringfügige Farbkorrektur oder das Nachschärfen kann aus einem „vermurksten“ Bild, das Sie früher enttäuscht weggeworfen hätten, ein akzeptables, auch außerhalb des Familienkreises herzeigbares Foto machen. Wunder dürfen Sie sich natürlich keine erwarten. Doch oft ist es so, dass die Digitalkamera mehr verwendbare Bildinformationen verarbeitet hat, als bei der Betrachtung des Fotos auf den ersten Blick erkennbar ist. Diese können Sie mittels Bildbearbeitungprogrammen sichtbar machen.

Auf Wunsch automatisch

Die derzeit erhältliche Software führt solche Bildverbesserungen auf Wunsch automatisiert durch und erzielt dabei brauchbare Ergebnisse. So zum Beispiel dunkelt die Rote-Augen-Korrektur nur die roten Bereiche ab, die vom Blitz stammenden weißen Lichtpünktchen in den Pupillen, die dem Foto Lebendigkeit einhauchen, bleiben erhalten.

Mehr Spaß macht es freilich – Sie werden es bald bemerken –, wenn Sie selber bewusst Hand anlegen. Mit nur wenigen Mausklicks gelangen Sie zum gewünschten Ziel, begleitet von einem entsprechenden Erfolgserlebnis, das Lust auf mehr macht. Auch können Sie exakter und mit mehr Gefühl arbeiten als die Automatik, die sich in ihren vorgegebenen Abläufen an bestimmten Faktoren orientiert und daraus einen Mittelwert errechnet, den sie auf das Bild anwendet.

Günstiger Einstieg

Sofern Sie bereits einen Computer besitzen, ist der Einstieg in die Bildbearbeitung auch gar nicht teuer. Geeignete Software, die die genannten Möglichkeiten zur Verbesserung der Fotos enthält, wird von den Herstellern der Digitalkameras in der Regel standardmäßig mitgeliefert. Weiters stehen einige recht leistungsfähige Programme im Internet kostenlos und frei von sonstigen Verpflichtungen zum Download bereit. Aber selbst wenn Sie sich von Beginn an für umfangreicher ausgestattete Kaufsoftware (Kostenpunkt rund 70 Euro) entscheiden, finden Sie darin einen Menüpunkt „Schnellkorrektur“, der durch Automatikfunktionen beziehungsweise einfache Bedienschritte auf die Bedürfnisse von Einsteigern abgestimmt ist. Zugleich sind diese Programme in der Lage, mit den zunehmenden Fähigkeiten des Nutzers mitzuwachsen.

Abgespeckte Profiprogramme

So wie beispielsweise beim „Photoshop“ der Firma Adobe, dem Flaggschiff unter den Bildbearbeitungs-Programmen, handelt es sich bei der auf private Nutzer abgestimmten Software um abgespeckte Versionen der sündteuren Profiprogramme. Sie beinhalten trotzdem mehr Möglichkeiten als ein Amateur jemals brauchen wird. Soweit dies in der schnelllebigen Computerbranche möglich ist, kaufen Sie damit also „zukunftssicher“. Zugleich erwerben Sie das Recht auf technische Hilfestellung vonseiten des Herstellers.

Hardware: alte Kiste reicht nicht

Sie selbst müssen also für die Bildbearbeitung keine Voraussetzungen mitbringen (von grundlegenden Computerkenntnissen einmal abgesehen), sehr wohl aber der Rechner. Der Hauptprozessor sollte mit mindestens 1,5 Gigahertz getaktet sein und der Arbeitsspeicher (RAM) sollte 512 oder besser noch 1024 Megabyte groß sein. Was die Speicherkapazität der Festplatte betrifft, so genügen für den Anfang schon 80 bis 100 Gigabyte, wie man sie auf Laptops findet. Wenn Sie an der Bildbearbeitung Gefallen finden, dann können Sie in weiterer Folge eine externe Festplatte kaufen.

3 Bild-Beispiele für Korrekturen

Bildbearbeitung zahlt sich aus - hier 3 Bild-Beispiele für Korrekturen:

rotschichige Augen korrigieren (Foto: Stiftung Warentest)
Aus Rot wird Schwarz: Beachten Sie, dass nur Rotanteile korrigiert werden. Das weiße Glanzlicht, Spitzlicht genannt, bleibt erhalten.
Vor und nach der Farbkorrektur (Foto: Stiftung Warentest)
Vor der Farbkorrektur (rechts) und danach: Aus Violett wird Blau.
Den Kontrast im Bild verstärken (Foto: Stiftung Warentest)
Das Grau des Turmes ist kontrastarm. Wir geben gezielt mehr Helligkeit in die Tiefen (Fotos: Stiftung Warentest)

Langspielplatten, Musik-Cassetten, Dias ...
so manche Sammlung mit lieb gewonnenen Erinnerungsstücken führt mittlerweile ein Schattendasein. Doch die „alten Schätze“ lassen sich in die digitale Welt hinüberretten. Unser Buch erklärt leicht verständlich und Schritt für Schritt, wie Sie dabei am besten vorgehen.

www.konsument.at/musik-foto-pc

Aus dem Inhalt

  • LPs und MCs digitalisieren und bearbeiten
  • Bilder importieren, verwalten, präsentieren
  • Ordnung schaffen, den Überblick bewahren
  • Hilfreiche Hard- und Software
  • Datensicherung, Heimnetzwerk, Cloud Computing

144 Seiten, 14,90 € + Versand

 KONSUMENT-Buch: Musik & Fotos am PC

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