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Nährwertkennzeichnung: Ampelsystem am informativsten - Viel oder wenig - Fett und Zucker

Große Lebensmittelkonzerne stellten am 29. Mai eine gemeinsame Initiative für ein neues freiwilliges Kennzeichnungssystem vor.

Kalorien vorne

Auf der Vorderseite der Verpackungen wollen Kellogg´s, Coca-Cola, Danone, Kraft, Nestlé, Pepsico, Unilever und Masterfoods über die enthaltene Kalorienmenge informieren. Auf der Rückseite sollen bei den teilnehmenden Firmen in Zukunft die restlichen sieben Nährstoffe der „großen Acht“ der Nährwertkennzeichnungsverordnung angeführt werden: Kohlenhydrate, Eiweiß, Fett, gesättigte Fettsäuren, Ballaststoffe, Salz und Zucker. Damit versuchen sie einer langjährigen Forderung von Verbrauchern nachzukommen, die eine vollständige, verständliche und prominentere Kennzeichnung wichtiger Nährstoffen wünschen.

Die Zahl der Übergewichtigen steigt. Daher möchten verschiedenste EU-Länder die Vergleichbarkeit von Produkte erleichtern und zwar über ihre Nährstoffzusammensetzung. Verbraucher verfügen häufig weder über die Zeit noch über das Wissen um beispielsweise fettärmere Produkte zu identifizieren. Die derzeitigen Kennzeichnungsvorschriften reichen nicht. Siehe dazu auch unseren Bericht in "Konsument" 6/2008 [ Lebensmittelkennzeichnung: Schmäh in Portionen ] und unseren Kommentar [ Fein portioniert ].

Englisches Ampelsystem

Am umfassendsten ist das englische System: Anhand eines Ampelsystems werden die Nährstoffe Fett, gesättigte Fettsäuren, Salz und Zucker sowie der Kaloriengehalt der Packung bewertet und gekennzeichnet – und zwar auf der Vorderseite. Grün bedeutet einen niedrigen und rot einen hohen Gehalt. Dies erleichtert Konsumenten vor Ort rasch und verständlich die Entscheidung - vor allem innerhalb einer Produktgruppe.

Auch die europäischen Verbraucherorganisationen wünschen ein einfaches, verständliches und vor allem verpflichtendes Kennzeichnungssystem. Der Dachverband BEUC beschreibt in einer Broschüre (siehe Download), wie eine solche Kennzeichnung aussehen könnte. Wesentliche Kriterien sind

  • gute Verständlichkeit
  • Kennzeichnung einiger weniger problematischer Nährstoffe (beispielsweise Fett, gesättigte Fettsäuren, Salz und Zucker) auf der Vorderseite der Verpackung - möglichst mit einer Farbkodierung wie beim englischen System.
  • Eine anerkannte und unabhängige Organisation soll die Produkte nach neuesten wissenschaftlichen Kriterien bewerten.

Eine ausschließliche Verwendung eines Kalorienlogos wird auf Grund der zu limitierenden Information als nicht ausreichend erachtet.

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