Zum Inhalt

Crownfield Golden Puffs - Aufgezuckert

  Was den Konsumenten alles zugemutet wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: Ein Puffweizen fürs Frühstück, Zielgruppe Kinder, der sich als Zuckerbombe entpuppt.

Crownfield Puffs (Bild: VKI/K. Schreiner)
Crownfield Puffs (Bild: VKI/K. Schreiner)

Crownfield Puffs (Bild: VKI/K. Schreiner)

Viel Zucker und Sirup

Das steht drauf: Crownfield Golden Puffs
Knusprige Getreidekost mit Honig

Gekauft bei: Lidl

Das ist drin

Auf der Vorderseite ein niedlicher Drache, auf der Rückseite ein Verkehrs-Memory-Spiel: Kinder lieben diese Art von Verpackungen. Dazu die fette Auslobung „Ballaststoffquelle, fettarm, sehr natriumarm“ für ernährungsbewusste Eltern. Wer möchte den Kids so ein kindgerechtes und zugleich gesundes Produkt verweigern?

Wer die Zutatenliste studiert, bekommt allerdings Sodbrennen: 100 Gramm enthalten 5,2 Prozent Faserstoffe, macht 3,1 Gramm Ballaststoffe pro Portion. Das reicht schon, dass der Hersteller "Ballaststoffquelle" draufschreiben darf. Die enthaltene Menge ist aber unter Berücksichtigung des hohen Zuckergehalts nicht wirklich relevant, denn der mit großem technologischen Aufwand hergestellte Puffweizen enthält nicht zu knapp Zucker und Glukosesirup, also noch einmal Zucker.

23,4 Gramm Zucker pro Portion

Jeder, der sich dieses Produkt in die Müslischale kippt, kommt bei einer Portion von 60 Gramm auf unglaubliche 23,4 Gramm Zucker! Damit ist in manchen Altersgruppen – Kindergarten- und Volksschulkindern – die von der WHO empfohlene Aufnahmemenge an zugesetztem Zucker bereits gut ausgeschöpft. Zusätzliches Naschen sollte hier stark eingeschränkt werden. Ziemlich unrealistisch – oder?

Also besser auf Haferflocken mit frischem Obst umsteigen. Das kostet um einiges weniger und ist insgesamt auch gesünder. Diskonter Lidl, der die Golden Puffs anbietet, hat inzwischen beschlossen, die Verpackung zu ändern. Die Auslobungen „Ballaststoffquelle“ und „fettarm“ sollen demnächst der Vergangenheit angehören.

Wir halten das Produkt weiter unter Beobachtung. Was den Konsumenten bei Lebensmitteln alles zugemutet wird, was Werbebotschaften vollmundig versprechen und Verpackungen vortäuschen, finden Sie anhand konkreter Beispiele regelmäßig in unserer Rubrik Lebensmittel-Check.

Reaktionen

Was Diskonter Lidl dazu sagt, dass sein Puffweizen für Kinder ziemlich viel Zucker enthält:

„Die Auslobung des Produkts entspricht den derzeitigen Usancen des Artikels und den gesetzlichen Deklarations-Vorgaben. Am Markt erhältliche Konkurrenzartikel enthalten ähnlich oder mehr Zucker als die von Ihnen geprüften Puffs und sind ebenso kindergerecht gestaltet.

Natürlich wollen wir als verantwortungsvolles Unternehmen bei diesem Artikel nicht den Eindruck erwecken, es handle sich um ein zuckerfreies oder kalorienarmes Produkt. Um mögliche Fehlinterpretationen vollends zu vermeiden haben wir – unabhängig von Ihrer Anfrage – schon vor einigen Wochen unserem Produzenten den Auftrag erteilt, die Verpackungsvorderseite zu ändern. Die Auslobungen „Ballaststoffquelle“ und „fettarm“ werden dort nicht mehr angeführt. Sobald das Rest-Verpackungsmaterial aufgebraucht ist, werden die überarbeiteten Verpackungen ausgeliefert und in den Filialen erhältlich sein."

Lidl Austria GmbH
Salzburg

Wir meinen: Schön, dass die Verpackung geändert wird. Wir bleiben auf jeden Fall dran.

Diesen Beitrag teilen

Facebook Twitter Drucken E-Mail

Das könnte auch interessant sein:

Coppenrath Zuckerfrei Choco Cookies

Coppenrath Zuckerfrei Choco Cookies

„Coppenrath Zuckerfrei Choco Cookies“ bedeutet nicht, dass diese Kekse einen Vorteil bei einer angestrebten Gewichtsreduktion mit sich bringen. „Zuckerfrei“ ist nicht mit „kalorienarm“ gleichzusetzen.

Gefördert aus Mitteln des Sozialministeriums 

Sozialministerium

Zum Seitenanfang