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Futterergänzung für Haustiere - Tierliebe hat viele Gesichter

Erkennen Haustiere Nahrung nur mehr, wenn sie mundgerecht verpackt ist? - "Kunde König“, ein satirischer Kommentar von Alois Grasböck.

KONSUMENT-Kolumnist Alois Grasböck
Alois Grasböck

Manche Tierfreunde tun sich vergleichsweise leicht. Sie ernähren ihre exotische Schlange artgerecht und billig, indem sie nach Angeboten wie "Hamster zu verschenken" Ausschau halten. Dafür haben sie beim Kuscheln Nachteile, besonders bei beißfreudigen Exemplaren, aber man kann halt nicht alles haben.

Zum Glück sind solche Fälle in der Minderheit, und das Beispiel soll nur zeigen, dass die Tierliebe viele Gesichter hat.

Sorge um den treuen Freund

Auch bei den Hunde- und Katzenbesitzern gibt es Unterschiede. Die meisten sind vernünftige Leute, aber was soll man von einem Psycho halten, der im Finstern loszieht und seinen Riesenhund absichtlich auf den Spielplatz kacken lässt?

Was immer er im Hirn hat, sogar bei ihm wird eine gewisse Tierliebe dabei sein. Und damit die Sorge um das Wohlergehen des treuen Freundes. Sogar Menschen sind oft unsicher, was sie essen sollen, wie können sie das erst bei Tieren wissen?

Rohfleisch und Fertigschmankerl

So mancher wackere Stubentiger, der noch einen Rest Wildheit in den Genen hat, krallt sich einen Singvogel. Daraus könnte man schließen: Aha, er will biologisch artgerechtes Rohfleisch! Dann aber frisst er den Vogel nicht, sondern legt ihn seinem Frauerl vor die Tür. Und raunzt nach dem Fertigschmankerl, das er aus der Werbung kennt.

Übrigens gibt sich Tiernahrung teilweise derart nobel, dass es fast schon unpassend erscheint, dazu "Dosenfutter" zu sagen. Wir tun es trotzdem. Doch das nur am Rande, bleiben wir beim verschmähten Vogel.

Mundgerecht verpackt

Ging es dem Kater lediglich um die Jagdlust? Erkennt er Nahrung nur mehr, wenn sie mundgerecht verpackt ist? Ergeht es ihm wie vielen Menschen, die mit einem ungerupften Huhn nichts mehr anfangen können? Möglich. Die Tierfutterbranche kann jedenfalls mit ihm zufrieden sein. Er ist ein guter Kunde und geht nicht mit selbst erlegter Gratisnahrung fremd. Und je größer die Liebe, desto weniger schaut sein Frauerl aufs Geld.

Es gibt eine Werbung, in der scherzhaft dritte Zähne für Hunde vorkommen. Wetten, dass sogar das irgendwann verwirklicht wird?

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