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Elektrische Zahnbürsten - Doppelsieg für Oral-B

Eine gute elektrische Zahnbürste muss nicht teuer sein. Das zeigt unser aktueller Test von acht Geräten.

Folgende Zahnbürsten haben wir getestet:

  • Acevivi - Elektrische Schallzahnbürste Model: S8
  • Braun - Oral-B Genius 9000
  • Braun - Oral-B Vitality Cross Action
  • Bruzzoni - The Wallstreet Collection Electric Toothbrush
  • dm - dontodent Akku-Zahnbürste Active
  • Happybrush - Schall-Zahnbürste
  • Philips - Sonicare Flex Care + 6 series HX6921/06
  • Signal - Ultra Clean Sonic

Unsere Testtabelle liefert Infos und Bewertungen zu: Zahnreinigung, Handhabung, Akku, Timer, Haltbarkeit, Zubehör, Preis uvm.

Lesen Sie nachfolgend unseren Testbericht.


Was die Spitzenplätze angeht, blieben auch heuer echte Überraschungen beim Test von elektrischen Zahnbürsten aus. Wie fast schon üblich, schafften es die ­beiden Braun-Modelle im Labor am besten, weißen Titandioxidbelag von künstlichen Gebissen zu schrubben.

Test: Acht elektrische Zahnbürsten

Insgesamt acht in Österreich bzw. im Internet erhältliche Modelle haben unsere Kolleginnen und Kollegen von der Stiftung Warentest ins Test­labor mitgeschickt. Neben den beiden Siegergeräten Oral-B Genius 9000 und Oral-B Vitality Cross Action von Braun wusste dabei auch die elektrische Schallzahn­bürste Model S8 von Acevivi zu überzeugen.

Allerdings kam keines der Siegermodelle an die ebenfalls aus dem Hause Braun stammende und fast schon legendäre Vitality Precision Clean heran. Diese thront seit 2013 unangefochten an der Spitze. Keine andere Bürste putzte je wieder so gut, ­dennoch nahm die Konzernmutter Procter & Gamble sie aus dem Programm. Zum Glück sind die Precision-Clean-Aufsteckbürsten nach wie vor im Handel erhältlich.

Gut und günstig

Marke Selbstbau

Unser Tipp lautet deshalb: Nehmen Sie die Nummer zwei aus dem aktuellen Test, die Oral-B Vitality Cross Action, bestücken Sie diese mit einer Precision-Clean-Bürste und schon haben Sie das Siegergerät von damals zu einem relativ günstigen Preis nachgebaut. Ein eventueller Nachteil dieser Bürste besteht darin, dass eine Akkuladung nur für 30 Minuten reicht – sie muss also relativ häufig zum Aufladen an die Steckdose.

Gut und günstig

Apropos Preis. Dieser lässt wie so oft keine Aussage über die Qualität eines Produktes zu. Wer keinen besonderen Wert auf die Ausstattung und das Design legt und einfach nur saubere Zähne will, der kommt bereits mit 20 Euro auf seine Kosten. Auf der anderen Seite bietet eine teurere Zahnbürste nicht zwangsläufig eine passable Putzleistung. Die Schallzahnbürste von Happybrush etwa schnitt in puncto Zahnreinigung am schlechtesten ab.

Ebenfalls zu beachten ist, dass die Preise für die ­Ersatzbürsten stark divergieren. Beim dies­bezüglich günstigsten Modell von dm ­kostet eine Ersatzbürste 1,74 Euro, beim Gerät von Bruzzoni werden dafür neun Euro fällig. Geht man davon aus, dass der Bürstenaufsatz alle drei Monate gewechselt wird, summieren sich die jährlichen Kosten dafür also auf immerhin 36 Euro.

Schwächelndes Duo

Im Test wurde neben der Handhabung ­unter anderem auch der Verschleiß der ­Geräte untersucht. Dabei haben wir eine sechs­jährige Nutzung durch zwei Per­sonen simuliert. Die Putzleistung wurde pro Modell an sechs Geräten erhoben. Hier zeigte neben der Happybrush auch die Signal Ultra Clean Sonic erhebliche Schwächen.

Ebenfalls nicht ins Spitzenfeld schaffte es Markenhersteller Philips. Die im oberen Preissegment angesiedelte Sonicare Flex care+ erzielte genauso wie die Modelle von dm und Bruzzoni nur ein durchschnittliches Putzergebnis.

Schallzahnbürsten, Datensendeverhalten

Schallzahnbürsten

Bei den Nachzüglern im Test handelt es sich übrigens um Schallzahnbürsten. Diese funktionieren nicht, wie die Bezeichnung nahelegt, mit Schalldruck, sondern durch die ­Vibration der Borsten. Dass dies keinen ­Einfluss auf die Putz­leistung hat, zeigt das Modell von Acevivi.

Die im Internet erhält­liche Schallzahnbürste schnitt bei der Zahnreinigung mit "gut" ab. Bei diesem Gerät ist zu beachten, dass der Ladevorgang nicht ­direkt über die Steckdose, sondern per USB-Kabel erfolgt, etwa über eine Powerbank.

Schallzahnbürsten eignen sich besonders für Personen, die es beim Zähneputzen mit der Sorgfalt nicht ganz so genau nehmen. Die Bürstenköpfe sind nämlich ­etwas größer als bei den oszillierend-rotierenden Modellen und decken mehr Fläche ab.

Kritisches Datensendeverhalten

Unseren Testsieger Oral-B Genius 9000 kann man auch per Bluetooth und gratis downloadbarer App mit dem Smartphone verbinden. Eine mitgelieferte Halterung lässt sich am Spiegel befestigen. Bleibt man während des Putzvorgangs im Sichtfeld der Kamera, signalisiert die App, wann man ein Zahnareal lange genug geputzt hat.

Der Haken an der Sache: Man steht sogar beim Zähneputzen unter Beobachtung, denn die Daten werden an Oral-B und die Google-Firmen Crashlytics und Google Analytics gesendet. Dieses Datensendeverhalten ist aus unserer Sicht als kritisch und daher fragwürdig zu bewerten.

Testtabelle: Elektrische Zahnbürsten

Testtabelle: noch erhältliche elektrische Zahnbürsten

VKI-Tipps

  • Elektrische Zahnbürsten. Gute Modelle gibt es bereits für wenig Geld. Unser Tipp ist die Oral-B Vitality Cross Action.
  • Zahnpflege. Beim Zähneputzen sollte immer von Rot nach Weiß, also vom Zahnfleisch zum Zahn gearbeitet werden. Wichtig ist, dass auch das Zahnfleisch massiert und der Übergang zwischen Zahn und Zahnfleisch sorgfältig gereinigt wird. Auch mit einer Handzahnbürste lassen sich die Zähne gut putzen. Dabei sollte man allerdings möglichst nicht schrubben, sondern die Bürste auf und ab bewegen. Die ideale Putzdauer für das gesamte Gebiss beträgt fünf Minuten. Das Putzzeitsignal gibt hier nur die absolute Minimumzeit an.
  • Bürste abziehen. Nach dem Putzen ­sollte man die Zahnbürste unter fließendem Wasser von Zahnpastaresten reinigen. Die Bürste danach unbedingt abziehen. Lässt man sie nämlich dauerhaft aufgesteckt, kann die Dichtung des Handgerätes darunter leiden. Das hat negative Folgen für die Elektronik und kann die Lebensdauer des Akkus erheblich verkürzen.

Testkriterien

Die Stiftung Warentest hat acht elektrische Zahnbürsten getestet.

Zahnreinigung

Ermittelt wird die Reinigungsleistung einer elektrischen Zahnbürste mithilfe einer elektronisch gesteuerten Zahnputzmaschine. Dafür werden im Labor künstliche Zähne in einem Kiefermodell mit einem Belag aus Titandioxid beschichtet. Die Zahnputzmaschine putzt die Zähne standardisiert. Anschließend wird die Entfernung der Beläge auf Basis digitaler Fotoaufnahmen analysiert. Hierfür wird ein Bildverarbeitungsprogramm verwendet. Von jedem Zahnbürstenmodell werden jeweils sechs Geräte getestet.

Handhabung

Fünf Experten beurteilen, wie sich die verschiedenen Modelle handhaben lassen. Sie bewerten unter anderem, wie gut sie beim Zähneputzen an schwer erreichbare Stellen gelangen, wie handlich und wie laut die Maschinen sind. Die Experten bewerten zudem, ob ein Putzzeitsignal vorhanden ist und wie gut es wahrnehmbar ist. Sie überprüfen, wie sich Aufsteckbürste, Handstück und – sofern vorhanden – Ladestation reinigen lassen. Zudem untersuchen sie, ob eine deutschsprachige Gebrauchsanleitung mitgeliefert wird und wie ausführlich, leserlich, verständlich und übersichtlich diese ist. Bei der Stand- und Liegefestigkeit beurteilen sie, wie stabil das Handstück mit und ohne Ladestation steht und ob es beim Hinlegen wegrollt. Bei den Batteriezahnbürsten bewerten sie, wie sich das Batteriefach für den Batteriewechsel öffnen und schließen lässt und wie deutlich die korrekte Batterieposition gekennzeichnet ist. Sie ermitteln bei den Akkuzahnbürsten, ob es möglich ist, das Gerät mithilfe des mitgelieferten Zubehörs direkt an der Steckdose aufzuladen. Die Betriebszeit mit einer Batterie- oder Akkuladung wird mit frischen Batterien bzw. mit vollständig geladenem Akku unter den Bedingungen der unten beschriebenen Dauerprüfung ermittelt.

Haltbarkeit

Um zu prüfen, wie haltbar die Geräte sind, durchlaufen sie eine Dauerprüfung mit 2.250 Prüfzyklen. Jeder Zyklus besteht aus 4 x 2 Minuten Laufzeit, dazwischen je eine Minute Pause. Auf diese Weise wird eine zirka sechsjährige Benutzung durch zwei Personen simuliert. Während des gesamten Zyklus läuft ein Zahnpasta-Wasser-Gemisch über den Bürstenkopf. In einer Fallprüfung werden die Geräte fünf Mal aus verschiedenen Positionen aus 70 Zentimetern Höhe auf einen Fliesenboden fallen gelassen Die Fallprüfung erfolgt in Anlehnung an DIN EN 60335.

Umwelteigenschaften

Ermittelt wird unter anderem der Stand-by-Stromverbrauch des Ladegeräts sowie der Stromverbrauch von Zahnbürste und Ladegerät bei Gebrauch von zwei Mal täglich zwei Minuten und Erhaltungsladung über 24 Stunden.

Testplakette

Achten Sie beim Kauf auf die KONSUMENT-Testplakette.

Unternehmen, deren Produkte von uns mit "gut“ oder "sehr gut“ beurteilt wurden, haben die Möglichkeit, eine Testplakette zu erwerben. Deren Nutzung ist zeitlich begrenzt, und unsere strengen Richtlinien sind einzuhalten. Laut einer für die österreichische Bevölkerung repräsentativen Umfrage vom Juli 2019 verbinden Verbraucher mit der KONSUMENT-Testplakette in erster Linie, dass das entsprechende Produkt durch ein objektives Testverfahren geprüft wurde (41,3 %), eine hohe Qualität aufweist (40,1 %) und ein gutes Preis-/ Leistungs-Verhältnis bietet (33,9 %).

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