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Zahlen mit dem Handy. Das vom Handelsriesen Rewe gestartete Bonusprogramm Jö wirbt mit einer Erweiterung um eine Zahlungsfunktion per Smartphone. Wir haben uns das angeschaut.
Mobile Payment ist „in“ – insbesondere bei den unter 30-Jährigen: Jeder Dritte soll im stationären Handel schon diese digitale Bezahlmöglichkeit via Smartphone nutzen, verlautet aus der Branche. Auf diesen Trend hat sich Mitte Februar auch Österreichs größtes Multipartner-Kundenprogramm Jö draufgesetzt – und versucht damit offenbar, mobiles Bezahlen stärker in der Mitte der Gesellschaft zu etablieren (unsere grundsätzliche Haltung zu Jö lesen Sie im Inhaltsverzeichnis unter "Kundendaten, das begehrte Gut").
App: Bonuspunkte sammeln und bezahlen
Um die neue Bezahlfunktion mit dem Namen Jö & Go nutzen zu können, benötigen Kunden die Jö-Smartphone-App. Jö & Go soll den „Kassenprozess noch einfacher machen“, heißt es auf der Jö-Club-Homepage. Mittels einmaligem Scan des Smartphones an der Kasse (bei geöffneter App) können Kunden sowohl Bonuspunkte sammeln als auch bezahlen. Klingt bequem. Aber ist Zeitersparnis wirklich der Pluspunkt? Im Vergleich zur Bargeldzahlung vielleicht. Im Zeitduell mit dem Duo Jö-Clubkarte (oder Jö-App) und Bankomatkarte mit NFC-Funktion (also kontaktloses Bezahlen am Terminal) geht es höchstens um Nuancen.
Verbraucher entscheidet über die Zahlungsvariante
Denn auch die Bezahlung via Jö & Go muss noch final am Smartphone bestätig werden. Was aber durchaus positiv ist. Denn durch diesen Schritt bleibt die Letztentscheidung beim Verbraucher, ob er via Jö & Go bezahlen will oder doch eine andere Zahlungsart verwenden möchte. Nutzen kann man Jö & Go derzeit bei Billa, Merkur, Bipa, Penny, Adeg, Libro, Pagro, Zgonc und an OMV-Stationen.
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Kommentare
Eigentlich sind sie markttechnisch ja schon "uralt". Bei der JÖ-Card kommt allerdings die Zentralisierung hinzu: Bank, Lebensmittel, Tankstelle, Schreibwaren usw. ... Der Kreis der Firmen, die hier mitmachen und damit auch Einblick zukaufen können, wird sich bestimmt noch erweitern.
Der Bedarf des Konsumenten wird immer genauer vermessen. Die heißesten Waren im Marketing sind jetzt intime Verbraucherdaten, Echtzeitauktionen von Werbeanzeigen und punktgenaue Bedarfsprognosen.
Die Konsumenten sollen idealweise nicht informiert, sondern DESINTERESSIERT daran sein, was den Umgang mit ihren sehr aussagekräftigen und reichlich persönlichen Daten betrifft.
Selbst, wer sich die Arbeit antut und sich die AGB von Kundendaten wie der von Bellaflora durchliest, bekommt keinerlei Auskunft darüber, was mit den Daten passiert. "Die erhobenen Daten werden unter Umständen mit unseren Vertragspartner und Dritten geteilt." Derartige Formulierungen sind absolut nichtssagend.
Es wird vermutlich, genau wie bei der DSGVO, wieder zehn Jahre dauern, bis die Missstände im Konsumentenschutz, was derartige Datenverarbeitung betrifft, gesetzlich reguliert werden.
Grundsätzlich halte ich das für eine gute Sache, weil rasch und problemlos. Einziges Manko, aber dafür kann REWE nix: Mit Maske funktioniert die Gesichtserkennung nicht ...