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Computer Hoaxes - Schrott auf der Festplatte

E-Mails mit Viruswarnungen grassieren im Internet. Meist ist es nur blinder Alarm.

Die Nachricht klingt bedrohlich: „Achtung! Wenn Sie eine E-Mail mit dem Anhang … bekommen, wo Ihnen ein Bildschirmschoner versprochen wird, dann öffnen Sie diese nicht. Darin ist ein Virus enthalten, der Ihre Festplatte unrettbar beschädigt.“ Dazu die eindringliche Bitte, die Nachricht möglichst vielen anderen Menschen zu übermitteln. Oft ist als Absender eine seriöse Institution angegeben. Nun gibt es  tatsächlich Viren, die sich in angehängten Dateien verstecken, oder „verseuchte“ Bildschirmschoner, und Attachments in der elektronischen Post sollten vor dem Öffnen grundsätzlich erst auf der Festplatte gespeichert werden, damit sie der – hoffentlich – installierte Virenscanner überprüfen kann.

Hoax

Nur: Das hier genannte Programm ward noch nie gesichtet, von Schäden ist nichts bekannt. Fachleute sprechen von einem „Hoax“ (englisch für Streich, Ulk).

"Urban legends"

Dieser Schabernack verursacht zwar keine ernsten Probleme, wenn aber in einem Betrieb nur die Hälfte aller Beschäftigten solche elektronischen Massensendungen öffnet, weiterschickt und dann noch die EDV-Abteilung alarmiert, schlägt die sinnlos vergeudete Arbeitszeit durchaus zu Buche. Was in kleinerem Maßstab natürlich auch für private PC-User gilt. Um derartige Kettenbriefe richtig einzuordnen, muss man die Sozialwissenschaft bemühen: Es handelt sich um volkstümliche Erzählungen, die von Mund zu Mund (beziehungsweise von Mailbox zu Mailbox) wandern, ähnlich der erschröcklichen Mär von der Spinne in der Yuccapalme. „Urban legends“ lautet der Internet-Fachbegriff für solche Geschichten.

Weitere Varianten

Neben Warnungen gibt es noch einen zweiten Typ. Da ist es offensichtlicher, dass die Botschaft nicht ernst zu nehmen ist: wenn etwa Nokia (oder ein anderer Hersteller) Handys verschenkt oder Microsoft pro verschickter E-Mail Geld spendiert. Auch Aufrufe, kranken Kindern ein Mail zu senden, geistern immer wieder durchs Netz. Aber nicht alles ist nur ein Hoax. Die Hunger-Site zum Beispiel, wo man Not Leidenden in der Dritten Welt per Mausklick helfen kann, ist echt: www.thehungersite.com

Auflistung von Hoaxes

Die Technische Universität Berlin hat eine Site eingerichtet, die über Hoaxes informiert: Unter www.hoax-info.de hat der Experte Frank Ziemann unzählige falsche Viruswarnungen und Kettenbriefe aufgelistet. Dazu gibt es Hintergrundinformationen. Auch Tipps zum Umgang mit echten Schädlingen wie Viren, Würmern und trojanischen Pferden finden sich dort. Ist ein Hoax dort schon registriert, sollte man die betreffende E-Mail löschen und keine Zeit damit verschwenden. Findet sich eine verdächtige Zusendung nicht auf der Hoax-Site, kann man sie weiterleiten. Aber nicht etwa an alle Bekannten, sondern nur an hilfe@hoax-info.de. Frank Ziemann wird der Sache nachgehen. Einmal könnte es ja ernst sein…

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