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Investmentfonds im Dauertest: Überblick - Wie gut ist Ihr Fonds?

  • Ab sofort: Testergebnis für 1700 Fonds monatlich aktualisiert
  • Als „Kostprobe“: Die besten Fonds in ausgewählten Gruppen

Wer einen Investmentfonds kaufen will, hat die Qual der Wahl: Unzählige Fonds sind allein in Österreich auf dem Markt. Wer soll da den Überblick haben? Umfassende, objektive und anbieterunabhängige Information bleibt für Kleinanleger häufig ein Wunschtraum. So wird oft blind gekauft, was ein Berater vorschlägt. Oder ein Fonds, der gerade stark beworben wird.

Wertentwicklung und Stabilität

Daher entwickelte unsere deutsche Schwesterorganisation Stiftung Warentest ein aufwendiges Prüfverfahren, das wir für Österreich adaptiert haben. Hier müssen Fonds ihre Qualitäten über einen Zeitraum von fünf Jahren beweisen. Bei anderen Performance-Vergleichen ist oft nur der Wertzuwachs zwischen zwei bestimmten Stichtagen angegeben. Das kann ein falsches Bild erzeugen, wenn dieser Zeitraum zufällig untypisch verlaufen ist.

Diese Methode geht anders vor: Die Fonds werden über einen Zeitraum von fünf Jahren Monat für Monat analysiert. Wertzuwachs und Stabilität werden mit dem Durchschnitt der jeweiligen Fondsgruppe verglichen und nach einem Punkteschema bewertet (Genaueres siehe dazu: Inhaltsverzeichnis: - „So lesen Sie die Tabelle“). Die breite Bewertungsbasis macht dieses Modell aussagekräftiger als der bloße Vergleich des Wertzuwachses.

Auswahlhilfe und Beobachtungsinstrument

In zweierlei Hinsicht können Sie unseren Fonds-Dauertest nutzen. Einerseits als Entscheidungshilfe zum Kauf. Da bieten sich vor allem Fonds mit hoher Punktezahl an: Stark überdurchschnittliche Fonds weisen mehr als 60 Punkte auf, überdurchschnittliche mehr als 55. (Der Durchschnitt des jeweiligen Marktes liegt immer bei 50 Punkten.) Diese Fonds haben nicht nur eine einmalige Spitzenleistung hingelegt, sondern insgesamt stabile Form bewiesen. Allerdings ist der Schluss auf die zukünftige Entwicklung nur bedingt möglich.

Wer einen stark überdurchschnittlichen ausländischen Fonds im Auge hat, muss auch bedenken, dass damit mehr Arbeitsaufwand für den Anleger verbunden ist. Hier ist nämlich eine Einkommensteuererklärung abzugeben. Tut man dies nicht, wird von der Depotbank gleich eine Sicherungssteuer abgezogen.

Zum andern können Sie als Besitzer eines oder mehrerer Fonds beobachten, wie sich Ihr Investment entwickelt. Bei schlechter Bewertung sollte man nicht gleich in Panik verkaufen, sondern die Ursachen hinterfragen: Hat sich die Anlagestrategie geändert? Oder das Management?

Fonds sind wegen der Spesen und des Risikos prinzipiell eine längerfristige Anlageform. Als Faustregel gilt: Rentenfonds (die in Anleihen und andere festverzinsliche Wertpapiere investieren) sollten mindestens fünf Jahre gehalten werden, Aktienfonds mindestens zehn Jahre, um auch Verlustphasen „aussitzen“ zu können.

Hohe Chance ist hohes Risiko

Unser Fonds-Dauertest gibt auch Auskunft über die Risikoklasse eines Fonds, und zwar auf einer Skala zwischen 1 und 10. Bei Fonds der Klasse 1 besteht mit hoher Wahrscheinlichkeit (99,5 Prozent) ein Verlustrisiko von höchstens 2,5 Prozent binnen eines Jahres. Klasse 10 hingegen bedeutet, dass man in einem Jahr eventuell mehr als 60 Prozent Verlust einstecken muss.

Im Allgemeinen weist das Marktsegment „Rentenfonds Europa“ Risikoklassen zwischen 3 und 5 auf, „Aktienfonds Europa“ Risikoklassen von 7 bis 9. Mischfonds mit defensiver Ausrichtung investieren eher in Anleihen als in Aktien, ihr Risiko liegt im unteren Bereich. Je niedriger die Risikoklasse, desto geringer ist aber auch die Gewinnchance.

Fast 1700 Fonds getestet

Weil unsere Methode alle Fonds fünf Jahre lang beobachtet, sind Fonds, die nach dem 31. Juli 1999 auf den Markt gekommen sind, aktuell nicht berücksichtigt. Auch können wir in „Konsument“ lediglich eine Auswahl interessanter Fondsmärkte regelmäßig veröffentlichen.

In jedem Marktsegment stellen wir die zehn besten internationalen Fonds der jeweiligen Gruppe dar, zum Vergleich die zehn besten österreichischen. Eine Ausnahme bilden Fonds, die in österreichische Aktien investieren. Hier sind insgesamt nur sieben auf dem Markt.

Newsletter: einzeln oder monatlich

Alle 1700 Fonds, die in Österreich zugelassen sind, finden Sie in unserem neuen Fonds-Newsletter, den Sie einzeln oder monatlich beziehen können (siehe dazu: Inhaltsverzeichnis: - „Neuer Service für Einsteiger, Fonds-Besitzer und Profis“). Ein Test-Fazit zeigt sich beim flüchtigen Blick auf die Tabelle: Bei internationalen Aktienfonds rangieren österreichische Fonds unter „ferner liefen“.

Ganz anders bei Rentenfonds: Hier haben einige heimische Fonds sogar Stockerlplätze erobert. Vielleicht liegt das daran, dass uns Österreichern ja ein Faible für maximale Sicherheit nachgesagt wird.

Neuer Service für Einsteiger, Fonds-Besitzer und Profis

Investmentfonds vergleichen ist jetzt ganz einfach. Haben Sie schon einen oder mehrere Investmentfonds? Dann interessiert Sie sicher, wie sich Ihr Fonds im Vergleich zu anderen auf dem Markt behauptet.

Oder denken Sie an den Kauf eines Fonds? Dann sollte dieser möglichst ertragsstark, aber auch wertstabil sein – und das über längere Zeit. Kurz: Sie möchten einen, der besser ist als die anderen.

Wie kommen Sie zu objektiven Informationen, auf die Verlass ist und die immer up to date sind? Ein neuer Service, den es bislang in Österreich nicht gab, macht’s möglich: unser Fonds-Dauertest, der Monat für Monat fast 1700 in Österreich zugelassene Fonds aktuell bewertet. Und den wir Ihnen in kompakter Form als „Konsument“-Fonds-Info ab sofort zur Verfügung stellen.

Was ist das Besondere daran?

  • Alle Investmentfonds, die mindestens fünf Jahre auf dem Markt sind, werden analysiert und nach Anlageschwerpunkten in Gruppen erfasst: Aktienfonds, Geldmarktfonds, Rentenfonds, Mischfonds mit unterschiedlicher Gewichtung von Aktien und Anleihen sowie Immobilienfonds.
  • Aktienfonds sind übersichtlich in 33 Gruppen unterteilt: Fonds, die in Aktien einzelner Länder investieren oder in Aktien bestimmter Regionen oder Branchen. Wenn möglich, ist auch der jeweilige Index zum Vergleich angeführt.
  • Innerhalb der einzelnen Gruppen reihen wir die Fonds nach ihrer Bewertung. Das macht das Vergleichen ganz einfach.
  • Jeden Monat erfolgt eine Aktualisierung der Ergebnisse.
  • Neben einer ausführlichen Darstellung der Testmethode, einer Lesehilfe für die Tabelle und den Adressen aller Anbieter geben wir nützliche Tipps zum Thema Investmentfonds: Kauf, Depot, Spesen…

Unsere Angebote

Für Fonds-Besitzer: Zumindest einmal im Jahr ist ein Check des Fondsdepots angebracht. Schließlich will man wissen, wo der Investmentfonds im Vergleich mit anderen Fonds derselben Gruppe auf dem Markt gerade rangiert. Wir empfehlen deshalb eine Einzelausgabe unserer Fonds-Info, die wir um 25 Euro anbieten.

Für Fonds-Einsteiger: Eine Einzelausgabe hilft auch potenziellen Käufern bei der Entscheidung. Damit können Sie unter ertragsstarken Fonds wählen, die auch ihre Beständigkeit bewiesen haben. Und Sie sehen, ob Ihnen Ihr Berater etwa einen Ertragsschwächling andrehen will. Zusätzlich erhalten Sie Informationen über die Risikoklassen der einzelnen Fonds.

Für Anlage-Profis: Professionellen Anlageberatern empfehlen wir ein Abonnement der Fonds-Info. Denn damit erfahren sie jeden Monat, welche Fonds sich besonders gut auf dem Markt behaupten und welche wegen schlechter Performance abgestiegen sind. Der fünfjährige Beobachtungszeitraum und das aufwendige Analyseprogramm garantieren höchstmögliche Genauigkeit und Objektivität. Wer beruflich mit Investmentfonds zu tun hat, sollte auf dieses Instrument zum Fondsvergleich nicht verzichten. Das Fonds-Info-Abo (12 x im Jahr) kostet 200 Euro/Jahr.

So bestellen Sie

Ob Einzelausgabe zu 25 Euro oder Abonnement zu 200 Euro: Wir versenden die Unterlagen ausschließlich in schriftlicher Form per Post und nicht elektronisch.

Bei Interesse kontaktieren Sie bitte unseren Kundenservice:
Tel.: (01) 588 774
Fax: (01) 588 77 72
E-Mail: kundenservice@konsument.or.at  

So lesen Sie die Tabelle

  1. ISIN:  International Securities Identification Number, Internationale Wertpapierkennnummer, das zuverlässigste Fonds-Identifikationsmerkmal, die Namen sind oft stark abgekürzt. Die Buchstaben zeigen die Herkunft des Fonds an: AT = Österreich, BE = Belgien, CH = Schweiz, DE = Deutschland, IE = Irland, GB = Großbritannien, LI = Liechtenstein, LU = Luxemburg, US = USA.
  2. Art:  T = thesaurierender Fonds (jährliche Erträge werden automatisch wiederveranlagt); A = Fonds mit jährlicher Ausschüttung. Wird ein Fonds in beiden Varianten angeboten, ist nur die thesaurierende Art angeführt.
  3. Chance-Risiko-Klasse:  Die Fonds sind nach der Wahrscheinlichkeit eines Verlusts innerhalb eines Jahres eingeteilt. Risikoklasse 1 bedeutet, dass der Fonds höchstwahrscheinlich nicht mehr als 2,5 Prozent Verlust im Jahr erreicht, in Risikoklasse 10 sind es 60 Prozent und mehr. 
  4. Konsument-Testurteil:  Setzt sich zusammen aus den Punktezahlen für Wertentwickung und Stabilität (75 Prozent Wertentwicklung, 25 Prozent Stabilität). Die Bewertung jedes Fonds bewegt sich zwischen 0 und 100 Punkten, der Durchschnitt der jeweiligen Fondsgruppe liegt immer bei 50 Punkten. Die Gesamtpunktezahl eines Fonds kann nicht höher sein als die Punktezahl für die Wertentwicklung. Eine Abwertung ist mit einem Sternchen gekennzeichnet.
  5. Wertentwicklung:  Die Fonds werden jeweils über die fünf letzten Jahre betrachtet. Für jeden Monat wird die Wertentwicklung des Fonds mit dem Durchschnitt der jeweiligen Fondsgruppe verglichen. Die Summe der positiven Abweichungen wird ins Verhältnis zur Summe aller Abweichungen gesetzt.
  6. Stabilität:  Es wird untersucht, in wie vielen Monaten des Betrachtungszeitraums von 60 Monaten der Fonds besser war als der Gruppendurchschnitt. War ein Fonds in 35 Monaten besser als der Durchschnitt, bekommt er 58,3 Punkte (100 x 35 : 60).
  7. Spanne der Einjahresbewertungen:  Der fünfjährige Betrachtungszeitraum wird in Einjahresperioden unterteilt, die jeweils um einen Monat später beginnen, also August 1999 bis Juli 2000, September 1999 bis August 2000 etc. Das Diagramm zeigt die Bandbreite dieser Einjahresbewertungen. Die Enden des Balkens stellen die schlechteste und die beste Bewertung dar, der senkrechte Strich die aktuelle. Die Balkenlänge zeigt also das Ausmaß der Schwankungsbreite.
  8. Verlustanalyse:  Längste Verlustphase: längster Zeitraum, in dem der Fonds durchgehend unter einem einmal erreichten Wert lag. Dauert diese Phase noch an, ist dies mit zwei Sternchen gekennzeichnet. Die maximale Verlusthöhe gibt an, wie weit der Fonds unter einen einmal erreichten Wert gefallen ist. Beide Daten beziehen sich auf die Werte zu Monatsende.
  9. Wertentwicklung:  Durchschnittliche Wertentwicklung der letzten ein, drei und fünf Jahre in Prozent pro Jahr.

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