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Lippenbeschwerden - Lippen sind sehr empfindlich

Lippen verraten es, wenn sie gestresst sind: Ihnen setzt trockene und kalte Winterluft zu und sie zeigen manche Krankheiten an.

Lippenhaut ist sehr dünn

Die Haut an den Lippen ist sehr dünn – so dünn, dass die Blutgefäße durchscheinen und ihnen die rosarote Farbe geben. Die Lippenhaut enthält weder Talg- noch Schweißdrüsen, die sie mit Fett und Feuchtigkeit versorgen könnten. Deshalb ist sie auch sehr empfindlich, sie trocknet rasch aus und wird rissig. Im Winter, wenn die Luft durch Raumheizungen oder kalten Wind besonders trocken wird, springen die Lippen noch schneller auf.

Speichel fördert Austrocknen

Man leckt unwillkürlich mit der Zunge drüber, wodurch sie ganz austrocknen und zusätzlich die Mundwinkel einreißen können. Auch das UV-Licht der Sonnenstrahlen – vor allem in den Bergen oder am Meer – setzt der Lippenhaut gehörig zu, denn sie ist nicht in der Lage, sich durch Pigmente oder Hornhautbildung selbst zu schützen. Bei Personen mit Neurodermitis sind die Lippen besonders trocken, in der Winterzeit kann die Lippenhaut vermehrt jucken.

Keime in den Mundwinkeln

Eingerissene Mundwinkel können auch entstehen, weil eine schlecht sitzende Prothese oder Zahnspange den Speichelfluss anregt; dieser lässt die Haut der Mundwinkel aufquellen, sodass Entzündungen sich leichter ausbreiten können. Magenübersäuerung verschärft das Problem. Bei alten Menschen sind die Hautfalten um den Mund häufig feucht, weshalb es zu Streptokokken- und Staphylokokkenbesiedlung (Grindflechte) kommen kann. Sie zeigt sich in verkrusteten, gelbbräunlichen Bläschen und kann auch das ganze Gesicht befallen.

Weißer Pilz Candida albigans

Weiße Beläge in den Mundwinkeln weisen auf eine Infektion mit dem Pilz Candida albicans hin, der zur normalen Mundhöhlenflora gehört, aber Entzündungen auslösen kann. Das kommt häufig bei Kindern vor. Äußerst selten ist Eisenmangel Ursache eingerissener Mundwinkel, in diesem Fall besteht auch besondere Müdigkeit.

Schutz druch Fettstifte

Im Winter brauchen die Lippen besonderen Schutz. Es ist fatal, dass die im Handel befindlichen Fettstifte eher das Gegenteil bewirken; sie enthalten Bestandteile, die der Haut noch mehr Feuchtigkeit entziehen. In der Folge wendet man sie immer öfter an und wird darauf „süchtig“. Besser ist es, eine Fettcreme oder schlicht Vaseline aufzutragen.

Mundwinkel trocken halten

Bei sehr faltigem Mund ist es wichtig, die Mundwinkel trocken zu halten. Bei eingerissenen Mundwinkeln helfen Salben, wie man sie für Babypopos benützt und die Zinkoxid enthalten beziehungsweise eine Wund- und Heilsalbe mit Dexpanthenol. Sie sind in der Apotheke erhältlich und sollten mehrmals täglich aufgetragen werden.

Normale farbige Lippenstifte bieten durch ihre Farbpigmente zwar UV-Schutzfaktor 2 bis 4, zum Schutz vor intensiver UV-Belastung reicht das jedoch nicht aus. Es empfiehlt sich, in sonnigen Höhen oder am Meer Sonnenschutzstifte mit definierten Schutzfaktoren zu benützen.

Zum Zahn- oder Hautarzt

Sind Zahnersatz oder Prothesen als Verursacher identifiziert, lässt sich der Weg zum Zahnarzt nicht vermeiden: Er muss deren Sitz verbessern. Besteht eine Magenübersäuerung, sollte sie der praktische Arzt behandeln. Bei Belägen in den Mundwinkeln sollte der Hautarzt aufgesucht werden. Er wird im Fall bakterieller Infektionen Antibiotika verschreiben, bei Pilzinfektionen Pilzsalben einsetzen, in schweren Fällen auch innerlich behandeln. Stellt der Arzt durch eine Blutuntersuchung Eisenmangel fest, wird er Eisenpräparate verschreiben.

Wann zum Arzt?

  • Wenn eingerissene Lippen oder Mundwinkel trotz Pflege nach einigen Tagen nicht von selbst abheilen.
  • Bei gelbbräunlichen verkrusteten Bläschen oder weißen Belägen in den Mundwinkeln.

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