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Google Handy G1 im Schnelltest - 4/2009 - Internethandy für Freaks

Seit kurzem ist das Internethandy G1 erhältlich. Ein Schnelltest zeigt die Vorteile und Schwächen. Urteil: Technikfreaks, die stets nach dem Neuesten streben, kommen am G1 nicht vorbei. Wer sich nur mit dem Besten zufrieden gibt, hat mit dem noch etwas unfertigen Handy weniger Freude.

Das Internethandy G1 arbeitet mit dem neuen von Google entwickelten Betriebssystem Android. Dieses System soll das Handy vor allem fit fürs Internet machen. Unsere Schwesterorganisation Stiftung Warentest hat sich das G1 genauer angesehen. Fazit: Zum Telefonieren, schnellen Surfen im Internet und für E-Mails ist das Google Handy gut geeignet. Als Fotohandy, Multimedia-Spieler und Navigationsgerät ist es teilweise enttäuschend und auf jeden Fall verbesserungswürdig.

Das neue Handy gibt es direkt bei T-Mobile und im Elektrofachhandel. Bei T-Mobile ist es je nach Tarif ab 1 Euro (oder 0 Euro beim Online-Kauf) und ab 149 Euro (Stand 17.02.2009) erhältlich. Derart günstig wie es auf den ersten Blick erscheint, ist das neue Handy natürlich nicht. T-Mobile bietet vier Tarifvarianten. Die Kosten für die Zweijahresvertragsdauer liegen zwischen 342 Euro beim Fairplay Smart und 936 Euro beim Extreme-Tarif. Bei Online-Händlern haben wir das G1 ab 349 Euro zuzüglich Versandkosten gesehen.

Einfache Anmeldung

Die Inbetriebnahme beim G1 ist einfacher als beim iPhone von Apple. Der User platziert die SIM-Karte, schaltet das Gerät ein und meldet sich über Google Mail an. Apple fragt bei der Anmeldung eine Vielzahl an Benutzer-Daten ab. Im Gegensatz dazu reicht bei Google der User-Name.

Google Mail als must

Gleich beim ersten Einschalten kommt die Abfrage nach einem Google Account. Wer automatisch und schnell mit Mails (Push-Mails) versorgt sein will, kommt um den Google Dienst nicht herum. Der Benutzer hat aber die Möglichkeit, andere Mailaccounts manuell abzufragen. Nachteil: Kontakte und Termine lassen sich nur mit Google Mail synchronisieren. Außerdem: Einen Datenabgleich mit dem PC, zB per Microsoft Outlook oder Blackberry sieht das Handy nicht vor. Die Abhängigkeit von Google und die dort geparkten Userdaten sind dann auch nicht jedermanns Sache. 

Die Ausstattung

Das G1 ist derzeit mit Webbrowser, Google Maps, Google Mail, You Tube und Terminverwaltung ausgestattet. Mit dem Browser ist der User durchaus flott unterwegs. Websites lassen sich schnell und ohne Abstürze auf das Handy bringen. Das große Display liefert gestochen scharfe Bilder. Die Navigation via Fingerzeig oder Trackball funktioniert ebenfalls gut. Ein großes Plus ist die vollständige Tastatur. Sie macht das G1 zwar insgesamt voluminöser, ermöglicht aber flottes Schreiben von E-Mails. Das Ganze funktioniert deutlich schneller als mit dem iPhone. Weiters zur Verfügung: Der Stadtführer Wikitude sowie Barcodescanner und Preissuchmaschine Shop Savvy. Durch das Fotografieren des Strichcodes kann der Anwender mit diesem Programm Produktpreis samt Anbieter und Adresse auf sein Handy holen.

Multitasking

Android ermöglicht den gleichzeitigen Einsatz mehrerer Programme. Dieses sogenannte Multitasking ist ein Vorteil im Vergleich zum iPhone von Apple, das ebenfalls Handy, Surfmaschine und Musikgerät vereint. Der Unterschied: Auf dem Apple-Handy kann immer nur ein Programm laufen. In Zukunft soll es immer neue Programme für Android-Handys geben. Darunter etliche kostenlose.

Die Schwächen

Wie auch beim iPhone reagiert der Google Bildschirm nicht auf die Eingabe mit einem Stift. Nach zwei Stunden Dauersurfen ist Ende der Fahnenstange. iPhone hält sich mit bis zu fünf Stunden besser. Und: Wer aus dem Internet raus will, muss das Handy abschalten.

Enttäuschend ist auch die Kamerafunktion, die mittelmäßige Bilder liefert. Blitz und Videofunktion fehlen überhaupt.

Als Multimedia-Player und Navi kein Renner

Wer Videoclips schauen will, kann das nur über YouTube. Die direkte Wiedergabe von Videodateien ist nicht möglich. Bei Audiodateien punktet das G1 sehr wohl. Das Lesen zahlreicher Formate funktioniert. Im Vergleich zu Apple liefert das Google Handy nur mäßigen Sound. Zudem fehlt auch ein klassischer Kopfhöreranschluss für Mini-Klinkenstecker. Soll ein solcher angesteckt werden, ist ein Adapter von Miniklinke auf Mini-USB nötig.

Resümee

Wer sich für das G1 entscheidet, bekommt ein gutes Internethandy zum Telefonieren, Surfen und Mailen. Günstig ist das neue Handy zwar nicht, aufgrund der Neuerung aber angemessen. Insgesamt gesehen ist das Google Handy noch unvollkommen. Auf der einen Seite bietet es zwar hochmoderne Features, wie zB Multitasking, auf der anderen Seite wirkt es noch mittelmäßig, etwa hinsichtlich Klang oder mangels Sprachausgabe. Zudem fehlen Grundelemente wie beispielsweise ein Standard-Kopfhöreranschluss.

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