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Nachbarn: Freund oder Feind? (Kommentar) - Friedlich nebeneinander

Der beste Freund des Menschen kann durchaus der Nachbar sein, oder auch nicht. - "Kunde König": ein satirischer Kommentar von Alois Grasböck.

Bild: VKIWohl denen, die in einer so friedlichen Nachbarschaft leben, dass nicht einmal ein Blatt Papier zwischen die beiden passt, selbst wenn das Blatt ein Bauplan sein sollte! Zum Beispiel ein Bauplan für eine Mauer auf der Sonnenseite des anderen.

Leider birgt Nachbarschaft die Gefahr, dass man sich die Nachbarn meistens nicht aussuchen kann. Und was das Schicksal in seinem Leichtsinn zusammenwürfelt, kann schnell zu einer Lebenskrise führen. Man sieht das ja auch bei den Ehen. Gottlob bleibt es in vielen Fällen bei kleinen Gereiztheiten, die sich unter scheinheiliger Freundlichkeit verstecken lassen.

Hinter die Fassade geblickt

Laut: „Schönen guten Morgen, Herr Nachbar, samma schon wieder fleißig bei der Gartenarbeit?“ Leise: „Du lieber Himmel, der arme Trottel mit seinem Rasenmähwahn! Wahrscheinlich treibt ihn seine Frau mit ihrer Keiferei aus der Wohnung. Hihi, wenn die wüssten, dass ich immer die Nacktschnecken in ihren Garten werfe …“ Auf der anderen Seite bilden sich ähnliche Gedanken. „Wenigstens tut er freundlich, der Prolo. Macht sich natürlich schon wieder ein Bier auf, anstatt was zu arbeiten. Na ja, blöd geboren und nichts dazugelernt, was will man da schon verlangen.“ Laut: „Also Ihre Astern sind heuer wirklich sehr schön …“

Durch Hass verbunden

Gefährlich wird es, wenn sich zwei gegenseitig so abstoßend finden, dass sie ernstlich zusammenwachsen. Gebrüll, Rechtsanwalt, Sachbeschädigung, Gericht, lebenslanger Hass, Amoklauf – alles ist möglich. Was sagen uns solche Fälle? Dass es nicht ratsam ist, immer die Wahrheit zu sagen. Dass der schlimmste Feind des Menschen der Mensch ist. Und dass diese Welt zu klein ist für uns alle. Aber das wissen wir ohnehin schon von der Parkplatzsuche.

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