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Geldgeschenke für Kinder - Das kleine Finanz-Einmaleins

Welche Geldgeschenke für Kinder sinnvoll sind.

Nicht nur zur Weihnachtszeit, sondern auch zum Geburtstag oder für ein schönes Zeugnis erhalten Kinder kleinere bis ­grö­ßere Zuwendungen. Wenn man nicht genau weiß, was sich Nichte oder Enkel ­wünschen, sind ein Geldschein oder Münzenfutter fürs Sparschwein oft die erste Wahl als Geschenk. Dagegen ist prinzipiell nichts einzuwenden. Über kleine Beträge nach eigenem ­Ermessen zu verfügen, ist eine gute Übung für den späteren Umgang mit Geld.

Im ­günstigsten Fall investiert der Nachwuchs das geschenkte Geld nicht sofort in ­Naschereien oder Kinokarten, sondern spart es, um sich dann einen lang gehegten Wunsch zu erfüllen. Reicht das Ersparte zur Erfüllung größerer Wünsche nicht, können Verwandte ja nach und nach vielleicht ­zusammensteuern. So lernen Kinder, dass zu einem Kauf zunächst auch Verzicht und Planung gehören. Eine andere Art des Schenkens besteht ­darin, dem Kind das Geld nicht direkt zu geben, sondern seine Zukunft finanziell ­abzusichern – sei es für spätere Anschaffungen oder eine Ausbildung.

Nicht im Sparschwein liegen lassen

Das gute alte Sparschwein oder eine andere Form der Sparbüchse symbolisiert den Spargedanken quasi zum Angreifen für die Jüngeren vom Kindergarten- bis ins Volksschulalter. Allerdings sollten Münzen oder kleinere Scheine nicht ewig in der Büchse liegen bleiben, denn dort werfen sie keine Zinsen ab. Daher ist es dringend anzuraten, das Schweinderl von Zeit zu Zeit zu ent­leeren und den Betrag auf ein Sparbuch übertragen lassen. Auch wenn die Sparbuchzinsen momentan mickrig sind.

Für das Sparschwein gibt es am besten ein versperrbares Versteck. Zum einen, weil Einbrecher nicht davor zurückschrecken, sich auch an den Spargroschen von Kindern zu vergreifen. Zum andern, damit gewiefte Junioren nicht auf die Idee kommen, den Schatz auf eigene Faust zu knacken oder zu "angeln".

Sparbücher, Bausparen, Münzen

Viele unterschiedliche Sparbücher

Für die meisten Kinder ist das erste eigene Sparbuch etwas Besonderes. Die Banken bieten viele Produkte an, die Kinder hinsichtlich Name und Optik ansprechen. Zu beachten ist allerdings ein grundlegender Unterschied, nämlich der zwischen täglich fälligen und gebundenen Spareinlagen. Wenn man von einem gebundenen Buch ­abhebt, kann es lange Gesichter geben.

Wird vor Ablauf der Bindungsfrist abgehoben, kann der Zinsertrag teilweise oder zur Gänze dahinschmelzen. Damit stellt sich die Frage, ob man derartige gebundene Sparbücher dem Nachwuchs überhaupt zur freien Ver­fügung aushändigt. Bei täglich fälligen Einlagen ist die Ver­zinsung momentan allerdings minimal. Bessere Konditionen bietet derzeit nur das Onlinesparen, wo auch für täglich fällige Einlagen noch mehr als ein Prozent jährlich zu holen ist.

Bausparen – der Familienklassiker

Einen "Bausparer" darf jeder haben, also auch ein Kind (allerdings muss der gesetzliche Vertreter den Antrag unterschreiben). Und weil es auch dafür die staatliche ­Prämie gibt, schließen viele Eltern für den Nachwuchs Verträge ab. Bei Kindern und Jugendlichen ist meist auch die Konto­führungsgebühr niedriger. Bis man jedoch auf das Geld zugreifen darf, vergehen sechs Jahre. Für Kinder ist das wohl eine kleine Ewigkeit. Bausparen ist also eher für den langfristigen Kapitalaufbau in Erwägung zu ziehen.

Gold, Münzen und "Sonderprägungen"

Beliebt sind glänzende Geschenke in Form von Gold- und Silbermünzen, Gold- oder Silberbarren sowie Schmuck. Bei Edel­metall steht allerdings der ideelle Wert im Vordergrund: Der Golddukaten zur Taufe, das Kettchen zum Schuleintritt erinnern lebenslang an einen wichtigen Tag. Gold trägt keine Zinsen, als Anlagegewinn käme also nur der Erlös beim Verkauf infrage. Ob aber in einigen Jahren der Goldpreis ­gestiegen oder gefallen sein wird, steht in den Sternen.

Zu warnen ist vor Münzen, wie sie darauf spezialisierte Versandhäuser als "Sonderprägungen" feilbieten. Diese Prägungen stellen keine gültigen Zahlungsmittel dar und besitzen keinerlei Sammlerwert! Die Fachwelt spricht von Medaillen, die jeder herstellen lassen kann. Oft bekommt man später für solche Massenware nur den ­(geringen) Edelmetallpreis.

Wertpapiere, Versicherungen

Langfristig: Wertpapiere und Polizzen

Durch monatliches Sparen kleiner Summen kann man auch für ein Kind Investmentfonds erwerben, und zwar mittels Fondssparplänen. Auf jeden Fall handelt es sich um eine langfristige Anlage, denn der Kauf kostet Spesen, die verdient werden müssen. Erst dann kann man von einem Gewinn sprechen. Fonds bieten generell höhere Ertragschancen als Sparbücher, bringen allerdings auch ein höheres Verlustrisiko mit sich. Auf den Inhalt kommt es an: Fonds können viele unterschiedliche Wertpapiere enthalten, von Anleihen mit fixer Verzinsung bis zu spekulativen Optionen. Genaue Informationen da‑ rüber, in welche Papiere veranlagt wird, sowie über das bestehende Risiko sollte eine seriöse Beratung vor Abschluss eines Fondssparplans jedenfalls bieten.

Sinnvoller Versicherungsschutz

Auch Versicherungen können auf indirektem Weg ein sinnvolles Geschenk sein. ­Unverzichtbar ist die Privathaftpflichtver­sicherung, die für viele Folgen kindlichen Ungestüms aufkommt. Ebenso wichtig ist eine Unfallversicherung für den Freizeitbereich. Die Heilkosten übernimmt zwar die Krankenkasse. Für Dauer­folgen eines ­Unfalls muss man aber alleine aufkommen, hier springt die Unfallversicherung ein. Beide Versicherungen werden meist für die ganze Familie im ­Rahmen der Haushalts- bzw. als Unfall­versicherung abgeschlossen.

Wenn der Familienerhalter oder die -erhalterin plötzlich stirbt, stehen Kinder vor dem Nichts, auch in finanzieller Hinsicht. Eine Ablebensversicherung zahlt eine vorher vereinbarte Summe und ist Eltern daher dringend anzuraten. Für weniger nötig erachten wir kombi­nierte Er- und Ablebensversicherungen, prämiengeförderte Zukunftsvorsorge- und andere Pensionsvorsorgeprodukte. Deren Ertrag ist nicht berauschend, man ist damit auf lange Zeit gebunden und kann am Laufzeitende nicht immer über das Kapital frei verfügen. Und wer weiß, ob die oder der den Kinderschuhen Entwachsene später die laufenden Prämien zahlen kann oder will!

Zusammenfassung

  • Früh übt sich. Kindern in kleinen Schritten den richtigen Umgang mit Geld beibringen: Taschengeld einteilen, Sparschwein füttern, erstes Kindersparbuch anlegen.
  • Nicht alles auf eine Karte setzen. Täglich fällige Spareinlage zum Erfüllen kleiner Wünsche; längere Bindung für Kapitalaufbau mit Geld, das nicht unmittelbar gebraucht wird.
  • Sinnvolle Versicherungen. Prämien für private Haftpflicht (im Rahmen einer Haushaltsversicherung), eine Unfall- oder Risikoablebensversicherung (auf den Familienerhalter) sind ebenfalls Möglichkeiten, dem Nachwuchs sinnvoll finanziell unter die Arme zu greifen.

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