Zum Inhalt

Elektrische Zahnbürsten für Kinder - Barbie fällt durch

, aktualisiert am

Gute und einfach bedienbare elektrische Kinderzahnbürsten müssen nicht viel kosten. Jüngere Kinder sollte man beim Zähneputzen nicht unbeaufsichtigt lassen.

Folgende Produkte finden Sie in der Testtabelle:

  • Braun Oral-B - Kids' Power Toothbrush Mickey Mouse und Stages Power Elektrische Zahnbürste
  • Carrera - SpongeBob Schwammkopf Zahnbürste
  • Colgate - Barbie Toothbrush
  • dm - Dontodent Kids Akku
  • Philips - Sonicare for Kids

Die Testtabelle informiert Sie über Reinigungsleistung, Anzahl der Putzeinstellungen, Richtpreis, Handhabung (Putzzeitsignal, Bedienungsanleitung, Reinigung des Gerätes, Stand- und Liegefestigkeit, Betriebszeit, ...) sowie die Haltbarkeit der elektrischen Zahnbürsten und Umwelteigenschaften. - Lesen Sie auch folgende Artikel rund um das Thema Zähne:


Hier der Testbericht:

Genervte Eltern können ein Lied davon singen: Das Zähneputzen ist für viele Kinder ­alles andere als lustig. Und oft bedarf es einiger Überredungskunst, um den Nachwuchs zur regelmäßigen Zahnhygiene zu moti­vieren. Eine elektrische Zahnbürste könnte ­geeignet sein, das Interesse zu wecken. Die Hersteller haben dies erkannt und verzieren ihre Modelle mit Mickey Mouse, Barbie, SpongeBob oder ähnlichen Motiven.

7 elektrische Zahnbürsten im Test

Für die Eltern stellt sich die Frage, ob sich die Aus­gabe lohnt und die Modelle für die Pflege sensibler Kinderzähne überhaupt geeignet sind. Unsere deutsche Partnerorganisation Stiftung Warentest hat deshalb elektrische Zahnbürsten für Kinder unter die Lupe genommen. Von den elf Modellen im Test sind sieben auch in Österreich erhältlich, teil­weise allerdings nur übers Internet. Das Modell ­Sonicare for Kids von Philips bietet zwei verschiedene Putzeinstellungen (Kleinkind- und Schülervariante).

Kinderzahnbürsten: Qualität, Handhabung

Überprüft wurde vor allem die Qualität der Zahnreinigung sowie die Handhabung der Geräte. Ebenfalls ein Test­aspekt waren die Umwelteigenschaften. Die erfreuliche Nachricht: Es gibt gute Geräte auf dem Markt. Drei der getesteten Kinder-Zahnbürsten erreichten eine gute Bewertung, zwei schafften noch ein "durchschnittlich". Der Wermutstropfen: Eltern sollten sich nicht unbedingt von bunten Motiven und die Kinder ansprechenden Bezeichnungen zum Kauf verleiten lassen.

Die Carrera SpongeBob Schwammkopf Zahnbürste und die Colgate Barbie ­Toothbrush konnten aufgrund ihrer mangelhaften Reinigungsleistung nicht überzeugen.

Die Barbie-Bürste fällt nicht zuletzt ­deshalb durch, weil sich der Bürstenkopf nicht wechseln lässt. Sobald die Borsten abgenutzt sind, landet das Gerät im Müll. Ein "weniger zufriedenstellend" setzte es für die Philips Sonicare for Kids im Putzmodus für Klein­kinder.

E-Bürsten sinnvoll für kleine Kinder

Erhebliche Unterschiede

Die guten Modelle im Test sind an die Bedürfnisse des Nachwuchses angepasst. Sie ver­fügen über kleine Bürstenköpfe mit weichen Borsten. Handliche, eingekerbte Griffe sorgen zudem für den nötigen Halt.

Die Verwendung einer elektrischen Zahn­bürste macht durchaus Sinn. Vor allem kleinere Kinder sind motorisch überfordert, wenn sie mit der Handzahnbürste putzen sollen. Eine gute E-Bürste übernimmt einen Großteil dieser Arbeit und erhöht die Chance auf saubere Zähne. Ein weiterer Vorteil ist, dass sich Kinder für Technik oft begeistern lassen.

Im Dauereinsatz

Die Reinigungsleistung der Modelle wurde über eine im Labor nachgestellte Putzsituation getestet. Eine elektronisch gesteuerte Putzmaschine reinigte dabei Kiefermodelle, bei denen Milchzähne und bleibende Zähne ­nebeneinanderstanden. Entfernt wurde künstlicher Zahnbelag aus Titandioxid. Die Ergebnisse wurden auf Basis von Vorher-Nachher-Bildern sowie einer Software er­mittelt, die errechnete, wie viel Belag die Bürsten jeweils entfernt hatten.

Altersempfehlung

Beim Kauf sind die Altersempfehlungen der Hersteller durchaus hilfreich. Die großen ­Bürstenköpfe der Erwachsenenmodelle sind für Kinder wenig praktikabel, zudem emp­finden sie die intensiveren Schwingungen häufig als unangenehm. Die beste Bürste hilft wenig, wenn Kinder nicht damit zurechtkommen. Beim Test durften deshalb auch insgesamt 30 Burschen und Mädchen zwischen 4 und 10 Jahren ran. Die Prüfexperten beobachteten die Kinder bei der „Putz­arbeit“ und stellten Fragen. Fazit: Generelle Kritik gab es wenig. Insgesamt fanden die jungen Tester die Barbie-Bürste am angenehmsten im Mund, bei der Philips Sonicare gefiel ihnen das Putzgeräusch am besten.

Nachputzen nicht vergessen

Doch so gut die Zahnbürsten auch sein ­mögen und so gut die Kleinen damit auch zurechtkommen: Jüngere Kinder sollte man beim Zähneputzen (mindestens zweimal täglich) prinzipiell nicht alleine lassen, da ihre motorischen Fähigkeiten noch zu wenig entwickelt sind. Das wirkt sich negativ auf die Putzleistung aus und kann auch zu Putz­schäden führen. Als Faustformel gilt: Erst wenn Kinder flüssig schreiben können, sind sie auch in der Lage, ihre Zähne richtig zu putzen. Die Putzdauer sollte mindestens zwei Minuten betragen; ein Timer (oder eine Sanduhr) ist daher vorteilhaft. Damit der Zahnschmelz nicht geschädigt wird, nach dem Essen am besten etwa eine halbe ­Stunde mit dem Zähneputzen warten.

Auf die Hygiene achten

Bei jüngeren Kindern kommen die Eltern um das Nachputzen der Zähne nicht herum. ­Dabei jeden Zahn innen und außen vom Zahnfleisch in Richtung Zahnkrone putzen. Bei widerspenstigen Kindern können Zahnfärbetabletten aus Apotheken oder Droge­rien, die Beläge sichtbar machen, eine Überzeugungshilfe sein. Damit alles hygienisch bleibt, sollte man den Bürstenkopf nach ­jedem Gebrauch abziehen, die Steckverbindung reinigen und trocknen lassen. Wenn sich die Borsten krümmen, ist es Zeit, den Bürstenkopf zu entsorgen.

Testtabelle: Elektrische Zahnbürsten für Kinder

Zusammenfassung

  • Richtig putzen. So wichtig es ist, ­Kinder möglichst früh mit der Zahnpflege vertraut zu machen, so sehr sollte man auch ­darauf achten, dass sie richtig putzen. Die Putzdauer sollte mindestens zwei Minuten betragen und jeder Zahn muss innen und außen gesäubert werden.
  • Richtiges Alter. Die Altersempfehlungen der Hersteller sind ein guter Hinweis darauf, ab welchem Alter sich ein Gerät eignet. Solange Kinder noch nicht flüssig schreiben können, sollten sie beim Zähneputzen nicht unbeaufsichtigt bleiben und die Eltern sollten in jedem Fall nachputzen.
  • Richtiges Modell. In unserem Test schnitten drei Modelle mit „gut“ ab. Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bietet die Stages Power Elektrische Zahnbürste von Braun Oral-B.

Testkriterien

Die Stiftung Warentest hat 11 exemplarisch ausgewählte elektrische Kinderzahnbürsten getestet. Davon sind 4 Akku- und 3 Batteriezahnbürsten (schallaktive und oszillierend-rotierende Modelle) auch bei uns erhältlich. Ein Produkt (Philips Sonicare) wurde in zwei Varianten (Kleinkind- und Schülervariante) getestet.

Zahnreinigung

Die Ermittlung der Reinigungsleistung erfolgte mithilfe einer elektronisch gesteuerten Zahnputzmaschine. Dafür wurden Zähne eines halbseitigen Kinderkiefermodells mit künstlichen Belägen beschichtet und mit der Maschine standardisiert geputzt. Danach wurde die Belagsentfernung auf Basis digitaler Fotos mit einem Bildverarbeitungsprogramm analysiert.

Anzahl der Prüfmuster

sechs pro Modell

Handhabung

Zwei Panels mit je 15 Kindergarten- oder Grundschulkindern erprobten die Bürsten – begleitet von drei Experten. Wo angegeben, wurde bei der Gerätezuordnung die Altersempfehlung der Anbieter herangezogen. Die Kinder beurteilten Zähneputzen (u.a. Handlichkeit, Benutzung an schwer erreichbaren Stellen, Geräusch), Putzzeitsignal, Reinigung des Geräts, Stand- und Liegefestigkeit.

Gebrauchsanleitung und Batteriewechsel wurden von fünf Experten beurteilt. Die Betriebszeit pro Batterie-/Akkuladung wurde mit frischen Batterien oder vollständig geladenem Akku unter Dauertestbedingungen (siehe Haltbarkeit) ermittelt.

Haltbarkeit und Umwelteigenschaften

Die Dauerprüfung erfolgte mit 2.250 Prüfzyklen (je vier Mal 2 Minuten, dazwischen je 1 Minute Pause). Dabei lief ein Zahnpasta-Wasser-Gemisch über die Bürstenköpfe. Das simulierte eine etwa sechsjährige Benutzung durch zwei Personen.

Weitere Prüfungen

Tauchprüfung in Anlehnung an DIN EN 60529, Fallprüfung in Anlehnung an DIN EN 60335. Für die Umwelteigenschaften wurde unter anderem ermittelt: Stand-by-Stromverbrauch der Ladegeräte, Stromverbrauch der Gesamtgeräte (zwei Mal 2 Minuten Betrieb pro Tag), Erhaltungsladung über 24 Stunden. Bei Batteriegeräten wurde die Betriebszeit pro Batterieladung zugrunde gelegt.
 

Anbieter

Braun Oral-B: Procter & Gamble Austria GesmbH
Guglgasse 7-9
A-1030 Wien
01 588 57-0
Braun

Carrera: Anbieter in Konkurs

Colgate-Palmolive GesmbH
Wagramer Straße 17-19
A-1220 Wien
01 718 83 35-0
Colgate

dm Drogerie Markt GesmbH
Kasernenstraße 1/4/105
A-5071 Salzburg
0662 85 83-0
DM Drogeriemarkt

Philips Austria GmbH
Kranichberggasse 4
A-1120 Wien
01 546 32 51 03
Philips Austria
 

Diesen Beitrag teilen

Facebook Twitter Drucken E-Mail

Das könnte auch interessant sein:

Test: Kinderzahnpasta mit und ohne Fluorid premium

Test: Kinderzahnpasta mit und ohne Fluorid

Gute Zahnpasten für Kinder sind rar. Das zeigte unser Test 2022. Nun haben wir drei Produkte nachgetestet. Alle schneiden gut bzw. sehr gut ab und sind frei von Titandioxid.

Zahnpasten im Test: Gute Allrounder premium

Zahnpasten im Test: Gute Allrounder

13 Universalzahnpasten im Test, alle schützen sehr gut vor Karies, manche schwächeln bei der Entfernung von Verfärbungen.

Test Elektrische Zahnbürsten premium

Test Elektrische Zahnbürsten

Test Elektrische Zahnbürsten: Wie gut putzen elektrische Zahnbürsten und wie ist es um Handhabung, Haltbarkeit und Umwelteigenschaften bestellt? 10 neue Produkte im Test.

Test: Elektrische Zahnbürsten 2/2022 premium

Test: Elektrische Zahnbürsten 2/2022

Die teuerste Zahnbürste im Test hat viele Extras und ist die beste. Gut geputzt bekommt man die Zähne allerdings auch für deutlich weniger Geld.

Gefördert aus Mitteln des Sozialministeriums 

Sozialministerium

Zum Seitenanfang