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GoPro: Registrierungspflicht - Datensammlung

Und wieder ein Anbieter, der seine Kunden "besser verstehen" möchte.

Der Name GoPro ist allen, die sich für Actionkameras interessieren, ein Begriff. Die Produkte des amerikanischen Herstellers haben innerhalb weniger Jahre Kultstatus erreicht. Auch Bernhard F., einer unserer Leser, besitzt und schätzt seit rund 3 Jahren sein GoPro-Modell. Ein praktisches Detail ist die Möglichkeit, die Kamera über eine Smartphone-App namens Capture App zu bedienen. Actionkameras haben ja keine oder nur sehr kleine Displays bzw. werden sie an schwer erreichbaren Stellen montiert. Das Smartphone wird so zum Kontrollbildschirm und zur Fernsteuerung.

Geänderte Nutzungsbedingungen

Als Bernhard F. die App eines Tages wie gewohnt öffnete, musste er allerdings feststellen, dass GoPro die Nutzungsbedingungen geändert hatte. Plötzlich war es nämlich erforderlich, ein Benutzerkonto anzulegen, um die Capture App verwenden zu können. Das bedeutete, dass die Kommunikation nicht mehr nur lokal zwischen der App und der Kamera stattfinden würde, sondern dass sich die Firma GoPro dazwischengeschaltet hatte.

Deckmantel "Nutzerverhalten verstehen"

Das wollte er nicht einfach ungefragt hinnehmen, er schrieb an den Hersteller. Der hatte natürlich eine gute Erklärung für diesen Schritt: „Die Entscheidung, die Capture App nur noch mit einem User Account nutzen zu können, wurde getroffen, um ein besseres Verständnis des Benutzerverhaltens über alle unsere Plattformen zu erhalten. Auf diese Weise sind wir in der Lage, bessere Produkte zu entwickeln.“ Genau diese Begründung liest man überall dort, wo der Anbieter darauf aus ist, die Daten seiner Nutzer zu sammeln, auszuwerten und – vermutlich – auch zu verwerten.

Berechtigungen am Smartphone notwendig

Bernhard F. hätte im Hinblick auf den Datenschutz gerne auf die Möglichkeit verzichtet, seine Fotos und Videos nun über die Cloud teilen zu können. Nun aber muss er sich persönlich registrieren und der App diverse Berechtigungen auf seinem Smartphone erteilen. Und das nicht bei einem Gratisangebot, sondern bei einem Gerät, für das er mehrere Hundert Euro ausgegeben hat. Wir würden uns gemeinsam mit ihm mehr Verständnis für die Bedürfnisse und nicht für das Verhalten der Benutzer wünschen.

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