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Sparbuch, Bargeld und Münzen
Bild: conzorb/Shutterstock

Girokonto und Sparbuch mit Umweltzeichen - Grün und nachhaltig

, aktualisiert am

Ihnen ist wichtig, was die Bank mit Ihrem Ersparten macht? Jetzt gibt es grüne Alternativen.

Das beim VKI angesiedelte Österreichische Umweltzeichen ist bereits seit 16 Jahren bei nachhaltigen Finanzprodukten aktiv – und damit das älteste Finanzlabel Europas. Bis vor kurzem wurden nur Nachhaltigkeitsfonds zertifiziert, insgesamt sind es derzeit 134. Ende 2019 wurde die Überarbeitung der Umweltzeichen: Nachhaltige Finanzprodukte abgeschlossen. Seit 1. Jänner 2020 können sich Finanzinstitute auch um die Zertifizierung ihrer nachhaltigen Spar- und Giroprodukte bewerben. „Die überarbeitete Umweltzeichen-Richtlinie hebt die Latte für die Qualität für nachhaltige Finanzprodukte weiter an. Es ist sehr erfreulich, dass nun zusätzlich zu den Investmentfonds weitere Finanzprodukte zertifiziert werden können“, sagt Christian Kornherr, Teamleiter Umweltzeichen im VKI. Abgerundet wird die Produktgruppe durch Green Bonds (Anleihen).

Neuer Lizenznehmer: Bank Austria

Ab 1. Oktober 2020 können Interessierte ein „grünes“ Girokonto bei der Bank Austria abschließen, genannt „GoGreen“. Damit schafft es erstmals eine Großbank, die Umweltzeichen-Vorgaben zu erfüllen. Wer bis Ende Jänner 2021 dieses papierlose Online-Konto abschließt, zahlt ein Jahr lang keine Kontoführungsgebühren. Danach werden 2,98 Euro pro Monat verrechnet (knapp 36 Euro im Jahr). Darin inkludiert sind u. a. alle Online-Zahlungen (ausgenommen Entgelte im Auslandszahlungsverkehr), Daueraufträge und eine Debitkarte. Nicht-Online-Transaktionen, wie z.B. Bargeldeinzahlungen an der Kassa, werden mit zusätzlich á 3,06 Euro verrechnet. Das „grüne“ am Girokonto? Mit den Einlagen werden nachhaltige Kredite vergeben, z.B. für Erneuerbare Energieprojekte oder nachhaltige Immobilien.

Der Pionier: Umweltcenter Gunskirchen

Seit Anfang März 2020 tragen die Umwelt-Girokonten sowie die Umwelt-Sparprodukte (Sparkonto und Sparbuch) des Umweltcenter Raiffeisenbank Gunskirchen unser Gütesiegel. Es gibt damit geprüfte Öko-Produkte nicht nur für Sparer, sondern auch für den täglich fälligen Geldverkehr.

Kunden von jung bis alt, von Singles bis Familien können aus insgesamt 19 Produkten wählen. Zinsen und Gebühren unterscheiden sich nicht wirklich von herkömmlichen Spar- bzw. Giro-Produkten. So betragen beispielsweise die jährlichen Gesamtentgelte des „Umwelt Girokonto: Raiffeisen Zukunftskonto“ derzeit rund 80 Euro. Das entspricht ziemlich genau dem Kosten-Durchschnitt eines Girokontos in Österreich. Auch das Umwelt-Sparkonto-Flex (variabler Zinssatz, täglich fällig) bringt einen Gesamtzinssatz von derzeit 0,050% pro Jahr. Das ist nicht mehr oder weniger, als viele andere Sparprodukte in Österreich.

Warum „grün“ sparen?

Die Zinsen sind es also nicht, auf die mögliche Kunden ihre Aufmerksamkeit richten sollten. Der „Game-Changer“, also das gewisse Etwas dieser nachhaltigen Finanzprodukte, offenbart sich erst auf den zweiten Blick. Es geht um die Grundausrichtung der Bank, wie sie ihre Kundengelder weiterverwendet. Das Umweltcenter Gunskirchen vergibt, wie jede andere Bank auch, Kredite. Mit dem Geld aus den Umweltzeichen-Produkten finanzieren sie aber ausschließlich nachhaltige Projekte: z.B. in den Bereichen Bio-Landwirtschaft, E-Mobilität, erneuerbarer Energie oder öko-soziales Bauen.

Das ist die eine Voraussetzung für die Umweltzeichen-Zertifizierung von nachhaltigen Spar- bzw. Giroprodukten. Die zweite Grundvoraussetzung: Transparenz! Sparer müssen Klarheit darüber haben, wofür ihr Geld verwendet wird und in welche Projekte es fließt. Möglich machen soll dies u.a. ein getrennter Rechnungskreislauf.

Die Einhaltung der sogenannten Umweltgarantie des Umweltcenter Gunskirchen wird jährlich extern überprüft. Zudem veröffentlicht die Bank jedes Jahr, wie sie die Gelder verwendet und welche Projekte sie finanziert.

Privates Finanzvermögen: großer Hebel

Konsumenten können großen Einfluss darauf haben, wie „grün“ sich die Wirtschaft entwickelt bzw. für welche Projekte Kredite vergeben werden. Das zeigt die Statistik: Das Finanzvermögen der heimischen Haushalte beträgt mehr als 600 Milliarden Euro. Damit halten sie fast die Hälfte des gesamten Finanzvermögens des Landes­. Die Möglichkeit zu steuern ist also groß.

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