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Corona-Krise: Öko bleibt en vogue - Kommentar von Redakteur M. Stingl

Ökologischer Konsum ist und bleibt extrem wichtig. Besteht dennoch die Gefahr, dass wir die falschen Lehren aus der aktuellen Krise ziehen?

Gerade in Zeiten wie diesen müssten wir alle umso ökologischer konsumieren. Mit Nachdruck hat meine Frau das zu mir gesagt, mittendrin in der Phase der tiefsten Ausgangsbeschränkungen.

Alles nur gute Vorsätze?

Ich stimmte ihr natürlich uneingeschränkt zu. Insgeheim dachte ich aber: Wenn da nicht der Wunsch Vater des Gedankens ist. Die Realität schaut wohl leider anders aus. Ich gebe zu, ich bin bisweilen Pessimist. Und da kam er wieder zum Vorschein. Ich mutmaßte, dass gute Vorsätze, in Lockdown-Zeiten gefasst und vielleicht sogar ehrlich gemeint, nur allzu schnell wieder über Bord geworfen werden, sobald wieder so etwas wie Normalität einkehrt.

Falsche Lehren aus der Krise

Ich grübelte weiter. Wahrscheinlich wird der eine oder andere die falschen Lehren aus der Krise ziehen. Und Handlungsmuster werden sich wohl verfestigen – nicht immer zum Vorteil der Umwelt. Zum Beispiel: Wenn wir alle (und zwar wirklich alle) über Wochen hinweg auf Onlineshopping gebügelt wurden, dann wird der Entzug schwierig werden (über die Ökologischer Fußabdruck bei Amazon & Co - Nachhaltig einkaufen wurde, nicht nur an dieser Stelle, schon vielfach berichtet).

Oder Stichwort Flugreisen: Wer jetzt nicht Fern-Urlauben darf, wird es, sobald wieder erlaubt, umso ausgiebiger machen. Trotzreaktion quasi. Oder: Wer in der Isolation für sich festgestellt hat, dass nur ein eigenes Auto die viel zitierte Unabhängigkeit bringt, wird die Öffis in Hinkunft links liegen lassen.

Öko bleibt trotzdem en vogue

Aber Sie, liebe Leserinnen und Leser, haben mich eines Besseren belehrt. Auch – oder gerade – jetzt, in der Krise, bekomme ich viele Zuschriften, Mails und Kommentare. Und zwar solche, die mich zuversichtlich stimmen. Dass grünes Denken und Handeln nach wie vor en vogue ist. Und auch bleibt.

Achtsamkeit auch in Krisenzeiten wichtig

Ein Beispiel möchte ich herausgreifen: Ferdinand F., der mir am ersten Tag der Maskenpflicht im Handel ein Foto einer achtlos am Straßenrand weggeworfenen Einwegmaske geschickt hat. Mit der Bitte nach einer medienwirksamen  „Bewusstmachung“, dass das so nicht geht! Dieser Bitte komme ich natürlich gerne nach.

Markus Stingl, Redakteur


 

„Gerade jetzt, in der Krise, bekomme ich viele Zuschriften, Mails und Kommentare. Und zwar solche, die mich zuversichtlich stimmen. Bitte mehr davon!“

-KONSUMENT-Redakteur Markus Stingl 

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