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Bahnreisen im Nachtzug - Abenteuer oder Luxus

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Die Klimadebatte verschafft Nachtzügen als Alternative zum Fliegen erhöhte Aufmerksamkeit. Das Angebot wächst – einfach zu überblicken ist es aber leider nicht.

1,5 Mio Fahrgäste im Nightjet

Etwa 1,5 Millionen Fahrgäste der ÖBB ­reisten 2019 im Nightjet, Tendenz steigend. „Wir merken die Klimadebatte“, sagt ÖBB-Sprecher Bernhard Rieder. „Die Verbindungen nach Rom, Hamburg, Venedig und auch Zürich sind sehr stark nachgefragt.“ Frühes Buchen sei daher zu empfehlen – es ist maximal 180 Tage im Voraus möglich. ÖBB-Nightjet-Linien gibt es derzeit innerhalb Österreichs von Wien, Graz und Villach nach Feldkirch bzw. Bregenz. Weiters nach Zürich, Berlin, Hamburg, Düsseldorf sowie nach Brüssel.

Direktverbindung Wien-Brüssel

Seit Jänner 2020 bieten die ÖBB die symbolträchtige Nightjet-Direktverbindung von Wien (bzw. Innsbruck) in die EU-Hauptstadt an. In der laufenden Pilotphase vorerst nur zwei Mal pro Woche. ­Während ein Fluggast auf der Strecke von Wien nach Brüssel 410 kg der klimaschädlichen CO2-Emissionen verursacht, sind es im Nachtzug nur 40 kg CO2. Darüber hinaus sind auch Italien, Kroatien, Polen und­ ­Tschechien im Programm. Und ab dem ­Fahrplanwechsel im Dezember soll Amsterdam dazukommen.

Die ÖBB bauen den Nightjet aus, manche Verbindungen (ÖBB-Pressefoto/Harald Eisenberger)

"Ich reise immer Schlafwagen"

Hermann N. freut sich über die Angebots­erweiterungen, wie er uns per Mail mitteilt: „Fliegen ist für mich auf Distanzen, wo es einen Nachtzug gibt, keine Alternative. Das ist für mich eine Qualitätsfrage.“ Zuletzt ist er Wien–Berlin mit dem Nachtzug gefahren. „Ich reise immer Schlafwagen Single Deluxe oder Double Deluxe, denn ich möchte das Abteil nicht mit Fremden teilen. Und ich will nachts aufs WC gehen können, ohne raus auf den Gang zu müssen. Das ist mir die 300 Euro und mehr wert – außerdem spare ich ja auch Hotelnächte.“ Er vermisse aber ­Speisewagen in den Nightjets, für angenehmes Zusammensitzen am Abend und ­komfortables Frühstücken.

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